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# taz.de -- Krise in Mosambik: Dialogversuch stockt
> Oppositionschef Mondlane und Präsident Nyusi gelingt es nicht, die
> eskalierende Krise in Mosambik zu lösen.
Bild: Proteste haben das Land erfasst, nachdem die Opposition die Ergebnisse de…
Maputo taz | Mosambiks scheidender Präsident Filipe Nyusi versucht, die
Krise in seinem Land durch Dialog zu lösen. Am Dienstag vergangener Woche
lud er alle vier Kandidaten der Präsidentschaftswahl vom 9. Oktober zu
einem Treffen ein, um die eskalierenden Unruhen in Mosambik einzudämmen.
Aber ein Treffen mit Hauptoppositionsführer Venâncio Mondlane, der sich aus
Sicherheitsgründen im Ausland aufhält, hat es bis heute nicht gegeben.
Mondlane und seine Partei Podemos (Optimistisches Volk für die Entwicklung
von Mosambik) reklamieren den Sieg [1][bei den Wahlen von 9. Oktober für
sich]. Nach den amtlichen Angaben hat aber die seit Mosambiks
Unabhängigkeit 1975 regierende Ex-Befreiungsbewegung Frelimo
(Mosambikanische Befreiungsfront) mit ihrem Präsidentschaftskandidaten
[2][Daniel Chapo] die Wahlen gewonnen, mit über 70 Prozent der Stimmen.
[3][Chapo] soll im Januar 2025 das höchste Staatsamt übernehmen. Mondlane
und andere Oppositionelle haben immer wieder zu Massenprotesten gegen die
von ihnen vorgeworfene Wahlfälschung aufgerufen. Mindestens 60 Menschen
sind dabei bisher nach Oppositionsangaben getötet worden. Die Regierung
spricht von 19 Toten.
„Bis zum letzten Tag meiner Amtszeit werde ich all meine Energie dafür
aufbringen, um Mosambik zum Frieden zu führen“, sagte der amtierende
Präsident Nyusi in seinem Dialogaufruf. Mondlane antwortete über soziale
Medien: „Ich, Venâncio Mondlane, der siegreiche Kandidat der
Präsidentschaftswahl 2024, akzeptiere diesen Dialog vorbehaltlos.“ Aber
dass Mondlane darauf beharrt, als Wahlsieger anerkannt zu werden, erschwert
offensichtlich die Annäherung.
## Wo ist Mondlane?
Der Oppositionsführer hat verlangt, vorab die Tagesordnung des Treffens zu
bekommen, und Berichten zufolge bietet er an, virtuell an einem Dialog
teilzunehmen, wenn die Regierung im Gegenzug alle Strafverfahren gegen
Oppositionelle einstellt. Präsident Nyusi aber möchte ein persönliches
Treffen – die anderen Kandidaten hat er inzwischen getroffen. „Wenn wir
wüssten, wo er (Mondlane) ist, könnte ich ihm ein Treffen vorschlagen, aber
wir wissen es nicht“, sagte Nyusi diese Woche. Mondlane erklärte via
Facebook, Nyusi sei auf seine Bedingungen nicht eingegangen.
Das Tauziehen lähmt Mosambik und gibt den islamistischen Aufständischen im
Norden des Landes neuen Auftrieb. Hilfswerke melden neue massive
Vertreibungswellen. Im Distrikt Chiure in der Nordprovinz Cabo Delgado
wurden nach Angaben der UN-Migrationsorganisation IOM allein zwischen 21.
und 24. November fast 10.000 Menschen vertrieben oder ergriffen aus Angst
vor Angriffen die Flucht. Weitere rund 45.500 Menschen flohen in der
Vorwoche im Distrikt Ancuabe. (mit afp)
27 Nov 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Armando Domingos
## TAGS
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Islamismus
Dialog
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