# taz.de -- Verlängerung von Klimakonferenz COP29: Baerbock kritisiert „geop… | |
> Die Bundesaußenministerin wirft den reichen Ölstaaten vor, beim | |
> Weltklimagipfel die Interessen der kleinsten Inselstaaten zu missachten. | |
> Aktuell läuft eine Abstimmungsrunde im Plenum. | |
Bild: Annalena Baerbock bei einer Pressekonferenz im Rahmen des UN-Klimagipfels… | |
Baku taz | Ein Erfolg [1][der 29. Weltklimakonferenz] wird | |
unwahrscheinlicher. Nachdem sich der Gipfel in Aserbaidschans Hauptstadt | |
Baku bereits um einen Tag in die Länge gezogen hat, standen die | |
Verhandlungen am frühen Samstagabend Ortszeit kurzzeitig auf der Kippe. Zur | |
Stunde läuft aber eine erste Abstimmungsrunde im Plenum, die zu einer | |
Einigung finden soll. | |
Zuvor hatten einige Entwicklungsländer vorübergehend den Raum verlassen, in | |
dem über Finanzierungsfragen verhandelt wird. „Im Moment haben wir nicht | |
das Gefühl, dass wir gehört werden“, sagte Cedric Schuster aus Samoa, der | |
Delegationsleiter der Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis). | |
Gleichzeitig signalisierte seine Gruppe in einer Mitteilung weitere | |
Redebereitschaft. | |
Der Verhandlungsführer der am wenigsten entwickelten afrikanischen | |
Staatengruppe, Jiwoh Abdulai, machte deutlich, dass Afrika und die kleinen | |
Inselnationen gemeinsam am meisten von der Klimakrise betroffen seien, die | |
sie selbst nicht wesentlich verursacht haben. | |
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die aserbaidschanische | |
Gipfelpräsidentschaft und reiche Ölstaaten derweil scharf dafür kritisiert, | |
die kleinen Inselstaaten zu übervorteilen. „In Baku befinden wir uns in | |
einem geopolitischen Machtspiel einiger fossiler Staaten“, sagte Baerbock | |
am Samstagnachmittag zu Journalist*innen. | |
## Baerbock setzt sich für Verhandlungserfolg ein | |
„Wir Europäer werden nicht zulassen, dass die verletzlichsten Staaten auf | |
der Welt, insbesondere die kleinen Inselstaaten, von einigen der neuen | |
fossilen und reichen Emittenten jetzt hier über den Tisch gezogen werden“, | |
sagte die Grünenpolitikerin. „Und das im Zweifel auch noch auch mit | |
Rückendeckung der Konferenz-Präsidentschaft.“ | |
Aus EU-Delegationskreisen ist zu hören, dass sich Baerbock in Gesprächen | |
mit den schwächsten Ländern für einen Verhandlungserfolg einsetzt. [2][Der | |
Gipfel in Baku] soll klären, wie und in welcher Höhe die reichen | |
Industrieländer künftig Finanzmittel für Klimaschutz, Anpassung an den | |
Klimawandel und unvermeidbare Schäden in den Ländern des globalen Südens | |
bereitstellen. | |
Ein am Freitag vorgelegter Entwurf sieht vor, die Gelder bis 2035 auf 250 | |
Milliarden US-Dollar jährlich aufzustocken. Die Länder des Südens lehnen | |
dies als unzureichend ab. Medienberichten zufolge ist die EU nun gewillt, | |
bis 2035 pro Jahr 300 Milliarden Dollar (rund 287 Milliarden Euro) | |
bereitzustellen. Über einen entsprechenden Textentwurf konnte bislang | |
jedoch keine Einigung erzielt werden. | |
23 Nov 2024 | |
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## AUTOREN | |
Maximilian Arnhold | |
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