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# taz.de -- Meeresschutzorganisation schlägt Alarm: NGO fordert Stopp für Gru…
> Beim Zerstören von Meeresböden ist Deutschland ganz vorn dabei, zeigt ein
> Bericht der NGO OceanCare. Für größere Gebiete fordert sie ein
> Grundschleppnetzverbot.
Bild: Soll laut OceanCare in größeren Fischereigebieten verboten werden: Fisc…
Zürich dpa/taz | Das [1][Fischen] mit Netzen, die über den Grund des Meeres
gezogen werden, sei klimaschädlich und verwüste große Flächen des
Meeresbodens. Das bemängelt die Meeresschutzorganisation OceanCare in einem
Bericht. Sie setzt sich für einen möglichst weitreichenden Stopp der Praxis
ein.
OceanCare lobt den Aktionsplan der EU, [2][die schädliche
Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten] bis 2030 zu beenden. Die
Schweizer Organisation hat jedoch Sorge, dass die neue EU-Kommission ihn
nach dem Rechtsrutsch in Europa aufweichen könnte. „Es braucht einen Ruck,
damit es kein Abweichen von diesem Aktionsplan gibt“, sagte Nicolas Entrup,
bei OceanCare für internationale Zusammenarbeit zuständig, der Deutschen
Presse-Agentur. Vielmehr müsse der EU-Plan bei der UN-Meereskonferenz 2025
in Nizza Weltstandard werden.
„Dieser Bericht fasst die Beweise dafür zusammen, dass die
Grundschleppnetzfischerei eine grundlegend zerstörerische Praxis ist, die
die Lebensräume der Meere schädigt und das Meeresleben dezimiert“,
schreiben die Autoren. Schleppnetze sind oft kilometerlange Netze, die
durch freies Wasser oder als Grundschleppnetze über den Meeresboden gezogen
werden. Darin verheddern sich oft Meeresschildkröten, Rochen, Delfine und
andere Tiere, die nicht gefangen werden sollen, als sogenannter Beifang.
## Deutschland unten den größten Zehn
Deutschland ist nach dem Bericht unter den zehn größeren Ländern, die
gemessen am gesamten Fischfang in ihrer eigenen Wirtschaftszone den größten
Anteil durch Fischerei mit Grundschleppnetzen fangen. Besonders stark seien
die Meeresböden durch diese Art der Fischerei [3][in Teilen des
Mittelmeers] und der Nord- und Ostsee, vor der Atlantikküste Spaniens und
Irlands und in großem Stil auch in Asien in Mitleidenschaft gezogen.
Das Ökosystem sei dann nachhaltig gestört, Seegraswiesen oder Austernriffe
würden fortgerissen, der Sauerstoffhaushalt und die Zusammensetzung der
Meeresböden verändert. Die Freisetzung von gebundenem Kohlenstoff im
Meeresboden und der Treibstoffverbrauch der Schiffe, die das schwere Gerät
hinter sich herziehen, trügen erheblich zu den Treibhausgasemissionen der
Fischerei bei, heißt es weiter.
## Alternativen möglich
Maßnahmen zur Eindämmung der Schäden wären etwa künstliche Riffe, die
Bodenschlepper abhalten. Das funktioniere aber nur in kleinem Rahmen. In
größeren Gebieten könnten Grundschleppnetze verboten werden. Zudem könnten
andere Netze eingesetzt werden, die den Beifang reduzieren, und es könnten
statische statt Schleppnetze zum Einsatz kommen. Die Schleppnetzfischerei
beschäftige Millionen Menschen. Wenn die Praxis zurückgehe, müssten neue
Einkommensmöglichkeiten für Beschäftigte geschaffen werden.
23 Oct 2024
## LINKS
[1] /Fischerei/!t5014148
[2] /EU-Verbot-von-Schleppnetzen/!5923802
[3] /Ueberfischung-im-Mittelmeer/!5989899
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