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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Scholz und Biden hoffen auf Wa…
> Auch nach dem Tod von Hamas-Chef Jahia Sinwar gehen die Kämpfe in Nahost
> weiter. Die Hisbollah ruft eine neue Phase des Krieges gegen Israel aus.
Bild: US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD,r) begrüßen …
## Hamas bestätigt Tod ihres Anführers
Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat den Tod ihres Anführers
Jihia al-Sinwar bestätigt. Israelische Soldaten hatten den Drahtzieher des
Massakers vom 7. Oktober 2023 nach Militärangaben am Mittwoch im
Gazastreifen getötet.
Der stellvertretende Chef des Politbüros der Islamistenorganisation, Chalil
al-Haja, teilte im Hamas-nahen TV-Sender Al Aksa mit, er trauere um den
„Märtyrer“ Sinwar. Haja ist auch der wichtigste Verhandlungsführer der
Hamas außerhalb des Gazastreifens.(dpa)
## Scholz: [1][Tod Sinwars] bringt „Aussicht auf Waffenstillstand“
Nach der von Israel verkündeten Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar gibt es
nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Nahost nun „hoffentlich
die konkrete Aufsicht auf einen Waffenstillstand“. Diese Einschätzung
äußerte Scholz am Freitag beim Empfang von [2][US-Präsident Joe Biden im
Kanzleramt in Berlin]. Es müssten „eine weitere Eskalation und ein
regionaler Flächenbrand“ verhindert werden, sagte der Kanzler. (afp)
## Video soll Jahia Sinwar kurz vor seinem Tod zeigen
Nach Angaben der israelischen Armee wurde Sinwar am Mittwoch in Rafah im
südlichen Gazastreifen getötet. Nachdem er und zwei weitere Bewaffnete eher
zufällig entdeckt worden sein sollen, habe sich Sinwar in einem Haus
versteckt und ein israelischer Panzer eine Granate in das Gebäude gefeuert,
berichtete die Zeitung „The Times of Israel“.
Das Militär veröffentliche Aufnahmen einer Drohne, die einen vermummten und
von Staub bedeckten Mann – angeblich Sinwar – zeigen, der noch lebend in
einem ausgebombten Gebäude auf einem Sessel sitzt. Als sich die Drohne
nähert, wirft er mit einem Stock nach dem ferngesteuerten Fluggerät. An
dieser Stelle bricht das Video ab. Israelische Medien veröffentlichten
später Fotos von der zwischen Trümmern liegenden mutmaßlichen Leiche
Sinwars mit schwersten Kopfverletzungen.
Forensiker der israelischen Polizei stellten die Identität Sinwars laut
Medienberichten anhand von Zahnstellung und Fingerabdrücken fest, außerdem
wurde ein DNA-Test vorgenommen. Israel verfügt über die biometrischen Daten
des Hamas-Chefs, weil er früher mehr als 20 Jahre in israelischen
Gefängnissen gesessen hatte.(dpa)
## Hisbollah kündigt weitere Eskalationsstufe an
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat eine neue Phase ihres Krieges gegen
Israel ausgerufen. Ihre Kämpfer hätten erstmals Präzisionsraketen und
Drohnen mit Sprengkörpern eingesetzt, teilte die Hisbollah am Freitag mit.
Sie kämpften nach vorbereiteten Plänen gegen israelische Truppen, die in
den Südlibanon eingedrungen sind. In dieser Woche hätten sie zwei
israelische Drohnen vom Typ Hermes 450 abgeschossen.
Die Erklärung scheint sich auf eine mit Sprengstoff beladene Drohne zu
beziehen, die Israels vielschichtiges Luftabwehrsystem umging und in eine
Kantine in einem militärischen Ausbildungslager tief in Israel einschlug.
Dabei wurden vier Soldaten getötet und Dutzende verletzt. Die vom Iran
unterstützte Hisbollah hatte diese Woche auch bekannt gegeben, sie habe
einen neuen Raketentyp namens Kader 2 auf die Vororte von Tel Aviv
abgefeuert. (AP)
## Hamas räumt die Tötung ihres Anführers indirekt ein
Die militant-islamistische Palästinenser-Organisation Hamas hat den Tod
ihres Chefs Jihia al-Sinwar de facto eingestanden. Israel liege falsch,
wenn es „glaubt, dass die Tötung unserer Führer das Ende unserer Bewegung
und des Kampfes des palästinensischen Volkes bedeutet“, erklärte
Hamas-Führungsmitglied Bassem Naim in einer am Freitag veröffentlichten
Stellungnahme. Auch früher seien Führer der Hamas getötet worden, das habe
die Gruppe aber jedes Mal stärker gemacht.
Naim erklärte, es sei „schmerzhaft und erschütternd, geliebte Menschen zu
verlieren, insbesondere außergewöhnliche Führer“. Die Hamas sei jedoch
sicher, dass sie letztendlich siegen werde. Auf die Frage, ob die Erklärung
Sinwars Tod bestätige, antwortete Naim, dies sei nicht der Fall. (dpa)
## Kämpfe in Nahost gehen auch nach Tod Sinwars weiter
Auch nach der von Israel bestätigten Tötung von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar
sind die Kämpfe im Gazastreifen und jene mit der Hisbollah im Libanon
unvermindert fortgesetzt worden. Im Norden Israels heulten wieder in
mehreren Orten die Sirenen. Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte
die mit der Hamas verbündete Schiitenmiliz Hisbollah mindestens 15 Raketen
vom Libanon auf Israel ab. Über Opfer oder größere Schäden wurde zunächst
nichts bekannt.
Die israelische Armee ging unterdessen nach eigenen Angaben weiter gegen
terroristische Infrastruktur und Bewaffnete im Gazastreifen und im Libanon
vor. Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe etwa 150 Terrorziele
im Gazastreifen und im Libanon angegriffen, hieß es. Die Angaben des
Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
## „Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas“
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Tötung
des meistgesuchten islamistischen Terroristen der Region als Meilenstein.
Ob sich die Hoffnungen auf eine Deeskalation nach Monaten des Kriegs mit
der Hamas im Gazastreifen und der mit ihr verbündeten Hisbollah im Libanon
wirklich erfüllen, erscheint aber fraglich.
„Dies ist der Beginn des Tags nach Hamas“, sagte Netanjahu in einer
Videobotschaft an die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Die
Menschen in dem abgeriegelten und vom Krieg schwer gezeichneten
Küstengebiet sollten sich endlich befreien von der seit Jahren währenden
„Unterdrückungsherrschaft“ der Hamas. (dpa)
## US-Außenminister Blinken will nach Nahost reisen
US-Außenminister Antony Blinken wird einem Medienbericht zufolge in den
kommenden Tagen in den Nahen Osten reisen. Wie das Nachrichtenportal Axios
meldet, soll dabei über Möglichkeiten gesprochen werden, eine Feuerpause
und eine Freilassung der Geiseln voranzutreiben. Eine Stellungnahme von
Blinken liegt zunächst nicht vor. Die Regierung in Washington hat den Tod
des Hamas-Führers Jahja Sinwar als Chance bezeichnet. Etwa zeitgleich mit
dem Axios-Bericht spricht auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in
einer Erklärung von einer Gelegenheit, „diesen furchtbaren Krieg“ zu
beenden. (rtr)
## Biden sieht Gelegenheit für das Ende der Hamas
Die USA und Frankreich erklären, der von Israel verkündete Tod des
Hamas-Anführers Jahja Sinwar solle als Chance begriffen werden. Es gebe
eine Gelegenheit für einen „Tag danach“ ohne die radikal-islamische Hamas,
erklärt US-Präsident Joe Biden.
US-Außenminister Antony Blinken bespricht sich in Bezug auf die Beendigung
des Nahostkonflikts mit seinen Amtskollegen aus Katar und Saudi-Arabien.
Wie das US-Außenministerium mitteilte, telefonierte Blinken mit dem
saudischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud, dem katarischen
Ministerpräsidenten und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al
Thani über die Beendigung des Krieges.
Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot sagt dem Sender LCI, es werde
nun ein neues Kapitel aufgeschlagen, das zum Frieden führen müsse. Eine
Stellungnahme der Hamas selbst liegt zunächst nicht vor. (rtr)
## Baerbock fordert die Freilassung der Geiseln
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert die Hamas in einer ersten
Reaktion nach dem Tod von Yahya Sinwar auf, jetzt sofort alle Geiseln
freizulassen und die Waffen niederzulegen.
Das Leid der Menschen im Gazastreifen müsse endlich aufhören, heißt es in
einer Erklärung. (rtr)
18 Oct 2024
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