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# taz.de -- Warnstreikauftakt bei Autobauer: Arbeitskampf beginnt in Berlin unt…
> Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie geht in die heiße Phase.
> In Berlin startet die IG-Metall die Warnstreikwelle vor dem Mercedes
> Werk.
Bild: Die IG-Metall hält beim Streikauftakt vor dem Mercedes Werk in Marienfel…
Berlin taz | Ratschen, Trommeln und Trillerpfeifen sollen am Dienstagmorgen
noch den letzten Arbeiter aus den Hallen des Mercedes-Werks in Marienfelde
locken: Dort startete für Berlin nach Verstreichen der Friedenspflicht die
[1][Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie].
Die Forderungen der Gewerkschaft sind klar: Sie wollen sieben Prozent mehr
Entgelt, überprozentuale Steigerungen für die unteren Einkommensgruppen und
eine Erhöhung des Ausbildungsgehaltes. Das Angebot der Arbeitgeberseite
hatte die IG Metall zurückgewiesen. Dieses sei ohnehin kein Angebot gewesen
sondern eine „Kampfansage“, ruft der stellvertretende
Betriebsratsvorsitzende des Marienfelder Werks in die Menge der streikenden
Frühschicht auf der Daimlerstraße. Die Arbeitgeber hatten 3,6 Prozent mehr
Lohn über 27 Monate angeboten. „Das reicht nicht einmal, um die ersten
Preissteigerungen der Inflation abzufedern“, kommentiert Jan Otto, Erster
Bevollmächtigter der IG Metall Berlin.
Deswegen: „Solidarität gewinnt, Tarif Bewegung jetzt!“ – so steht es
jedenfalls auf den roten IG-Metall-Westen. Viele aus der Männerschar haben
sie zum Streikauftakt über ihre schwarzen Mercedes-Jacken geworfen.
Zwischen ihnen tummelt sich ein Pulk junger Auszubildender. Der Berliner
IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze wendet sich vom Podium an sie und
ruft: „Ihr wollt eigenständig sein und wenn ich so in die Runde schaue,
wollen das eure Eltern auch.“ Um nicht mehr bei den Eltern wohnen zu müssen
und eine Miete stemmen zu können, brauche es aber entsprechendes Gehalt.
170 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten fordert die IG Metall
für Azubis.
## Vernünftige Löhne sind entscheidend
Etwas abseits vom Streiktumult sagt Jan Otto, dass es bei all den
Problemen, die die Industrie gerade heraufbeschwört, entscheidend sei, dass
es vernünftige Löhne gibt. „Mit dem Streik zeigen wir, dass das Angebot in
diesen schwierigen Zeiten weder ausreichend noch realistisch ist“, so Otto
zur taz. Bundesweit hatte in der Branche zuletzt vor allem [2][VW
Schlagzeilen gemacht]. VW ist in Berlin zwar nicht ansässig, aber mit
Mercedes und BMW in Berlin und Tesla im brandenburgischen Grünheide andere
Player der Autoindustrie.
Im Vergleich zum Rest der Republik ist die Bedeutung der Autohersteller für
die Berliner Wirtschaft eher begrenzt. Das verarbeitende Gewerbe –
Automobilproduktion ist hier nur ein Teil – macht etwas mehr als fünf
Prozent des Berliner Bruttoinlandsprodukts aus. Bundesweit liegt der Wert
bei 27 Prozent.
Doch der Streikauftakt bei Mercedes am Dienstag illustriert den Unmut, der
sich in [3][großen Teilen der Metall- und Elektroindustrie] breitmacht. In
Berlin wurde auch vor mehreren anderen Betrieben gestreikt, etwa bei
Stadler in Pankow. So soll es die ganze Woche weitergehen. Otto sagt: „Wir
sind auf eine harte Auseinandersetzung vorbereitet.“
29 Oct 2024
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## AUTOREN
Martha Blumenthaler
## TAGS
Arbeitskampf
IG Metall
Mercedes Benz
Volkswagen
IG Metall
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