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# taz.de -- Krieg in Nahost: Drohne und Drohungen
> Die Hisbollah tötet mit einer Drohne vier israelische Soldaten und droht
> mit weiteren Angriffen. Israel setzt seine Offensive im Norden Gazas
> fort.
Bild: Menschen trauern um den israelischen Soldaten Sergeant Amitai Alon, der b…
Jerusalem taz | Stunden nach dem Einschlag einer Hisbollah-Drohne auf einer
Militärbasis im Zentrum Israels am Sonntagabend kursierte online vom Tod
des Armeechefs Herzi Halevi – eine Falschmeldung. Am Montagmorgen besuchte
der vermeintlich Verstorbene die getroffene Ausbildungskaserne nahe
Binjamina. Umringt von jungen Soldaten nannte er den Angriff laut Armee
„ernst und schmerzlich“. Israel werde „weiterkämpfen“. Dennoch traf die
Hisbollah-Miliz das Land empfindlich: Vier Soldaten starben, Dutzende
erlitten Verletzungen bei einem der tödlichsten Luftangriffe seit
Kriegsbeginn.
Die Drohne eines laut der Times of Israel bisher nicht eingesetzten Typs
überwand die hochmoderne israelische Luftabwehr. Die Hisbollah drohte mit
weiteren Angriffen. Trotz schwerer Verluste im vergangenen Monat erholt
sich die Gruppe offenbar. Allein am jüdischen Feiertag Jom Kippur am
Samstag feuerte sie rund 300 Raketen auf Israel.
Sie trifft dabei auf eine israelische Führung, die bereits vor dem Angriff
keinerlei Interesse mehr an Verhandlungen zeigte. Stattdessen forderte
Israel am Montag die Bewohner von 25 Gemeinden im Süden des Libanon auf,
nach Norden zu fliehen. Seit Wochen bombardiert es Gebiete im gesamten
Libanon, so wurden allein bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in der
nördlichen Ortschaft Aitou am Montag 18 Menschen getötet.
Seit vergangener Woche rücken israelische Soldaten auch wieder im Norden
des Gazastreifens vor. Am frühen Montagmorgen traf ein Luftangriff ein
Zeltlager vertriebener Palästinenser in einem Hof des
[1][Al-Aksa-Krankenhauses] in Deir al Balah im Zentrum des Küstenstreifens.
Vier Menschen starben nach Angaben der Klinik, in der laut der
Nachrichtenagentur AP auch zahlreiche Kinder behandelt werden. Die
israelische Armee sprach von Angriffen auf Verstecke militanter
Palästinenser, ohne Beweise vorzulegen.
## Unmut in Israels Armee
Die neue Offensive im Norden von Gaza sorgt offenbar auch innerhalb der
Armee für Unmut. Diese diene laut [2][Haaretz-Bericht] unter Berufung auf
Armeekommandeure im Gazastreifen vor allem der Vertreibung der
Zivilbevölkerung aus dem Norden Gazas. Hochrangige Mitglieder des
Sicherheitsapparats werfen laut dem Bericht zudem der Regierung vor, die
Befreiung der rund 100 Geiseln aufgegeben zu haben.
Inmitten der Spannungen sieht auch Iran die Region vor einer Eskalation und
setzte am Montag indirekte Gespräche mit den USA aus. „Wir sehen momentan
keinen Rahmen für diese Gespräche“, sagte Außenminister Abbas Araghtschi
laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Iran erwartet [3][nach seiner
Attacke mit 181 Raketen Anfang Oktober] einen israelischen Gegenschlag.
14 Oct 2024
## LINKS
[1] /Report-aus-dem-Al-Aksa-Maertyrer-Spital/!6029855
[2] https://www.haaretz.com/israel-news/2024-10-13/ty-article/.premium/israeli-…
[3] /Krieg-in-Nahost/!6040533
## AUTOREN
Felix Wellisch
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Hisbollah
Drohnen
Gaza
Israel
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Libanon
Kolumne Gaza-Tagebuch
Europäische Union
Antisemitismus-Vorwurf
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