Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Israels Kriegsführung im Libanon: Ein Waffenembargo ist zwingend
> UN-Blauhelme geraten unter israelischen Beschuss. Ein Stopp der
> Waffenlieferungen ist die einzige Sprache, die Netanjahu versteht.
Bild: Israelische Drohnenangriffe im Südlibanon – Szene vom 13. Oktober
Wie wenig Benjamin Netanjahu von den Vereinten Nationen hält, hat er
mehrfach demonstriert. Auch die israelische Armee nimmt wenig Rücksicht auf
sie. [1][In den vergangenen Tagen sind mehrere UN-Blauhelmsoldaten, die im
Süden des Libanons stationiert sind, unter Beschuss geraten]. Nun fordert
Israels Regierungschef, dass sie die Zone verlassen sollen. Sonst, so
musste man ihn verstehen, könne er nicht für ihre Sicherheit garantieren.
Die UN-Friedenstruppen im Libanon (Unifil) hatten die Aufgabe, die
Einhaltung der Waffenruhe nach dem Libanon-Krieg 2006 zu überwachen. Die
rund 10.000 UN-Soldaten aus über 40 Ländern verfügen über kein robustes
Mandat; auch die aktuelle Eskalation konnten sie nicht verhindern. Nun
gerät Unifil zwischen die Fronten, wieder einmal. Sie wirft der
israelischen Armee Vorsatz vor.
Deutschland hat sich einem Statement angeschlossen, das 40 Länder
unterschrieben haben, die an der UN-Mission im Libanon beteiligt sind.
Darin werden die Angriffe auf Blauhelmsoldaten verurteilt, und es wird
gefordert, dass diese sofort enden müssten. Einige Länder reagierten
schärfer: Italien sprach von „Kriegsverbrechen“ und bestellte wegen der
verletzten Blauhelmsoldaten den israelischen Botschafter ein, ebenso wie
die französische Regierung.
Spaniens Staatschef Pedro Sanchez und Frankreichs Präsident Macron haben
sich außerdem dafür ausgesprochen, Israel keine Waffen mehr zu liefern, die
bei den Konflikten im Libanon und im Gazastreifen eingesetzt werden
könnten. Schon jetzt dürfen Schiffe, die Waffen für Israel transportieren,
keine spanischen Häfen anlaufen.
Olaf Scholz dagegen hat erst jüngst im Bundestag bekräftigt, [2][seine
Regierung wolle Israel auch weiter mit Waffen beliefern]. Dabei wäre ein
Waffenembargo die einzige Sprache, die Netanjahu versteht. Wer dieses
Druckmittel nicht einsetzt, macht sich mitschuldig daran, wenn UN-Soldaten
angegriffen werden – und damit auch die internationale Ordnung, für die die
Vereinten Nationen stehen, unter Beschuss gerät.
13 Oct 2024
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!6042133
[2] /Kriege-im-Nahen-Osten/!6039605
## AUTOREN
Daniel Bax
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Libanon
Israel
Hisbollah
GNS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konflikt um UN-Truppen im Libanon: Macron provoziert Netanjahu
Im Streit um die Rolle der UN-Truppen im Libanon will Emmanuel Macron an
Einfluss gewinnen. Damit befeuert er den Konflikt mit Benjamin Netanjahu.
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel gegen den Rest der Welt
Israel fordert den Abzug der UN-Friedenstruppen aus dem Libanon,
UN-Generalsekretär Guterres lehnt ab. Hisbollah gelingt Drohnenangriff auf
Israel.
Kriege im Nahen Osten: Immer sind die anderen schuld
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung
verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische
Kriegsführung.
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Erneut UN-Soldat im Libanon verletzt
Chefin von Amnesty Deutschland kritisiert Nahost-Politik. Hisbollah
beschießt Israel während Jom Kippur. Unklare Lebensmittel-Situation im
nördlichen Gazastreifen.
Lage im Libanon: Israel weitet Kampfzone aus
Das israelische Militär plant einen Marine-Einsatz an der libanesischen
Südküste. Die Bevölkerung fürchtet eine Besetzung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.