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# taz.de -- Krieg im Libanon: Massiver Luftangriff in Südbeirut
> Das israelische Militär zielt mit schweren Geschossen auf Gebäude, unter
> denen das Hisbollah-Hauptquartier liegen soll. Ein Statement der Miliz
> soll folgen.
Bild: Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen: Nach dem Luftangriff auf Südb…
Beirut taz | Es ist der [1][bisher massivste Luftangriff] im seit
vergangenen Oktober zwischen der Hisbollah und Israel lodernden Krieg: Am
frühen Freitagabend bebt in einem kilometerweiten Radius in Südbeirut die
Erden. Nach libanesischen Quellen führt die israelische Luftwaffe einen
Luftschlag mit Anti-Bunker-Geschossen in Haret Hreik aus. Die Sprengladung
soll nach unbestätigten Berichten 2.000 Kilogramm betragen haben.
Die Gegend gilt als Herzstück der von der Schiiten-Miliz Hisbollah
kontrollierten südlichen Vororte der Hauptstadt. Der Angriff soll auf das
Hauptquartier der Hisbollah gezielt haben, und speziell ihrem Anführer,
Hassan Nasrallah, gegolten haben.
Die Wolke dichten, schwarzen Rauches ist bis hinter Beirut sichtbar,
Anwohner benachbarter Viertel berichten, dass ihre Wohnhäuser im Zuge des
Angriffs wackelten. Videos des getroffenen Gebiets zeigen ein Trümmerfeld.
Nach Medienangaben sollen sechs Häuserblöcke dem Erdboden gleichgemacht
worden sein. In einem Video scheint die Untergrundstruktur erkennbar zu
sein.
Nach unbestätigten libanesischen Quellen soll der Komplex unter den
Wohngebäuden viele Stockwerke in die Tiefe reichen. Und nach Angaben der
Nachrichtenagentur Reuters sollen die „Top-Offiziellen“ der Hisbollah dort
versammelt gewesen sein. AFP und Reuters melden mit Bezug auf lokale
Quellen, dass Nasrallah am Leben sei – aber auch, mit Bezug auf iranische
Quellen, dass sein Status derzeit noch geprüft werde. Ein Statement der
Hisbollah soll bald folgen.
## Immer mehr Menschen verlassen den Süden Beiruts
Wie viele Menschen bei dem Angriff getötet wurden, ist noch unklar.
Libanesische Quellen sprechen bisher von zwei Toten. Mindestens 65 sollen
außerdem verletzt worden sein. Es gab seit dem Vormittag eine
Evakuierungsordnung für eine Zivilorganisation, deren Büro sich nahe des
Angriffsortes befindet. Der scheinen auch viele Anwohnerinnen und Anwohner
Folge geleistet zu haben. Im Zuge der jüngsten Verschärfung des Krieges
zwischen der Hisbollah und Israel hatten sich Haret Hreik wie auch
benachbarte Stadtteile bereits geleert. [2][Viele Menschen sind nach
Nordbeirut oder in die christlich und drusisch dominierten Berge gereist].
In den südlichen Vorstädten Beiruts setzt derweil immer mehr die Panik ein:
Am Freitagabend versuchen Tausende das Gebiet zu verlassen, auf der
Autobahn aus Südbeirut hinaus staut es sich. Auch die Zufahrtsstraßen sind
blockiert, teilweise bewegen sich die Fahrzeuge auf beiden Fahrspuren
Richtung Autobahn. Viele Wohnungen bleiben dunkel.
[3][Israel hat in den vergangenen Monaten] immer mehr Führungsmitglieder
der Hisbollah bei gezielten Luftschlägen getötet, etwa den wichtigen
Kommandeur Fuad Schukr. Dazu kommen die massiven Luftangriffe auf den Süden
des Landes und auf die östliche Bekaa-Ebene. Bei den Angriffen wurden
mindestens 500 Menschen getötet, Zehntausende sind aus den betroffenen
Gebieten geflohen.
27 Sep 2024
## LINKS
[1] /Sicherheitsexperte-ueber-Krieg-in-Nahost/!6035621
[2] /Eskalation-zwischen-Israel-und-Libanon/!6036612
[3] /Israelischer-Kontaktmann-zur-Hamas/!6035476
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Libanon
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