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# taz.de -- Tropensturm erreicht Vietnam: Viele Tote durch Taifun „Yagi“
> Der Taifun löst in Vietnam Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Am Roten
> Fluss führt das Hochwasser zum Einsturz einer vielbefahrenen Brücke.
Bild: Einsturz einer Brücke aufgrund der durch den Taifun „Yagi“ ausgelös…
Berlin taz | Ein Motorradfahrer fährt am Montagvormittag gegen 10 Uhr
hinter einem LKW auf eine Brücke, zeigt ein aus dem Auto dahinter
aufgenommenes Video. Kaum hat das Motorrad die Brücke aus Stahl erreicht,
gibt sie plötzlich nach und der LKW fährt und fällt nach unten in die
Fluten des Roten Flusses. Der Motorradfahrer und das Auto hinter ihm können
gerade noch auf einem stehenbleibenden Teil der Brücke bremsen, wie [1][das
in den sozialen Medien kursierende und von der staatlichen Zeitung Vietnam
Express verbreitete Video] zeigt.
Doch auch vor dem LKW fahrende Fahrzeuge, die in dem Video nicht zu sehen
sind und bei denen es sich laut späteren Polizeischätzungen um mindestens
zehn LKW und PKW sowie zwei Motorräder handeln soll, stürzen samt Insassen
in den reißenden Fluss. Später heißt es, vier Personen seien nach dem
Einsturz der vielbefahrenen Phong-Chau-Brücke in der Provinz Phu Tho etwa
75 Kilometer von [2][Vietnams] Hauptstadt Hanoi entfernt lebend geborgen
worden, 13 weitere würden in den Fluten vermisst.
Die Brücke aus Stahlträgern über den Roten Fluss war schon älter. Mögliche
Ursachen des Einsturzes seien Hochwasser und extrem schnelle Strömung
gewesen, sagte ein Lokalpolitiker laut dpa der staatlichen Zeitung Quang
Doi Nhan Dan. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep erklärte, die
Auswirkungen des Tropensturms „Yagi“ seien schrecklich und besonders für
die nördlichen Bergprovinzen verheerend.
Das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen sprach vom
stärksten Sturm in dem südostasiatischen Land seit 30 Jahren. „Yagis“
heftige Niederschläge lösten Überschwemmungen und Erdrutsche aus, der Sturm
zerstörte viele Dächer und Gebäude, Reisfelder und Fischfarmen und ließen
Bäume und Werbetafeln umkippen.
## Bisher 59 Tote in Vietnam
Der als Super-Taifun bezeichnete Sturm „Yagi“ war am Samstag aus den
Philippinen über dem [3][Südchinesischen Meer] kommend in Vietnam und
Südchina eingetroffen und hatte dort rund 15 Stunden gewütet. In den
Philippinen hatte es mindestens 20 Tote gegeben, dazu wurden 26 Menschen
vermisst. China meldete bisher nur drei Tote und knapp 100 Verletzte.
Am Montag lautete die vorläufige Bilanz in Vietnam, das über einen
routinierten Umgang mit Taifunen verfügt und einen recht guten
Katastrophenschutz hat: 59 Tote und rund 300 Verletzte.
Besonders betroffen waren die nördlichen Küstenregionen Quang Ninh und
Haiphong, wo Strom- und Telefonleitungen zusammenbrachen. Am Sonntag hatte
ein Erdrutsch in der nördlichen Gebirgsregion Sa Pa, die auch bei Touristen
beliebt ist, sechs Menschen getötet und neun verletzt.
## Ungewöhnlich viele Schäden
Mehrere Flughäfen hatten den Betrieb vorübergehend einstellen müssen,
darunter auch der in der Hauptstadt Hanoi. In Haiphong stürzte das Gebäude
der südkoreanischen Fabrik von LG Electronics ein, in der nahen
Halong-Bucht, einem bei Touristen beliebten Unesco-Weltkulturerbe, sanken
im Hafen zahlreiche Dschunken. Viele Haushalte blieben auch am Montag noch
ohne Strom.
Tropische Wirbelstürme wie Taifune, Hurrikans und Zyklone entstehen über
warmem Ozeanwasser. Experten gehen davon aus, dass durch die Erderwärmung
im Rahmen des Klimawandels die Stärke und Gefährlichkeit der Wirbelstürme
zunehmen wird, weil sie mehr Energie aus der sich erwärmenden Atmosphäre
ziehen können.
9 Sep 2024
## LINKS
[1] https://e.vnexpress.net/news/news/at-least-13-missing-after-bridge-collapse…
[2] /Vietnam/!t5010487
[3] /Konflikt-im-Suedchinesischen-Meer/!5979069
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
Vietnam
Philippinen
China
Taifun
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