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# taz.de -- 80 Jahre Günter Netzer: Bescheidenheit und Karriere
> Die „Klasse von Pelé“ hätte Günter Netzer beinah besessen, sagt er von
> sich. Es gilt, einen Leisetreter zu würdigen.
Bild: Günter Netzer
Er kann’s noch, der [1][Günter Netzer]. Mit lässiger Arroganz lässt er
anlässlich seines 80. Geburtstags nicht nur alle wissen, dass er der Beste
ist, sondern zugleich kann er dies noch als Akt der [2][Bescheidenheit]
verkaufen. „Ich hätte sicher die Klasse von Pelé erreicht“, vertraute der
Europameister von 1972 dem Kicker an, aber: „Ich war nicht so besessen vom
absoluten Erfolg.“
Wer weiß, wo der Mann heute sonst stünde! Vielleicht wäre der
Mittelfeldregisseur nicht nur zehn Jahre lang in Mönchengladbach
versauert, sondern hätte sogar bei, sagen wir: Real Madrid gespielt.
Und danach hätte er doch irgendwas mit Medien machen können, etwa mit
Fernsehrechten handeln. Bei etwas Ehrgeiz hätte er in einer
Sportrechteagentur Karriere gemacht.
Auch Profivereine hätten von einem wie Netzer profitiert. Es hätte ja gar
nicht Gladbach sein müssen, wo er schon als Profi das Fohlenecho verlegte.
Auch einem Traditionsklub wie, sagen wir: dem [3][Hamburger SV] hätte von
ihm profitiert. Insider vermuten, dass drei Deutsche-Meister-Titel oder gar
ein Europapokal der Landesmeister möglich gewesen wären.
Wenigstens als [4][TV-Plauderer] hätte Netzer reüssieren können. Wenn ihm
ein erfahrener Moderator, sagen wir: Gerhard Delling zur Seite gestellt
worden wäre, hätte das vielleicht klappen könen.
Nur wenige wissen, dass dieser bescheidene Kerl Eingang in die Kommentare
der Fußballregeln gefunden hat. „Abseits ist“, definierte Netzers früherer
Trainer Hennes Weisweiler, „wenn das blonde Arschloch wieder zu spät
abgespielt hat.“
15 Sep 2024
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## AUTOREN
Martin Krauss
## TAGS
Fußball
Fußball-Bundesliga
Deutsche Fußball-Nationalmannschaft
Franz Beckenbauer
Fußball
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