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# taz.de -- Zukunftsforschung: Vom Labor auf den Markt
> Die Zeitenwende erfordert neue Debatten. Es muss auch darum gehen, wie
> der Wissenstransfer von der Forschung in die Ökonomie effektiver
> funktioniert.
Bild: Gravierend wird für die deutsche Wissenschaftslandschaft die angedachte …
In der Forschung ist Deutschland weiter Spitze, aber beim wirtschaftlichen
Wachstum herrscht überwiegend Stillstand. Was ist da los? Auch der
Zukunftsrat suchte am Mittwoch auf Einladung von Bundeskanzler Scholz nach
einer Antwort – und fand sie: Die „Innovationsfähigkeit in der
Zeitenwende“, so das Thema des Treffens der 17 Experten aus Wissenschaft
und Wirtschaft, müsse gesteigert werden.
Die Vielzahl [1][multipler Krisen] mache es unausweichlich, dass „ein neuer
innovationspolitischer Konsens zwischen Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft gefunden“ werde, heißt es im Basispapier des Meetings.
Autor:innen des Papiers sind die Mannheimer Ökonomin Irene Bertschek vom
Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zusammen mit
Dirk Hoke, der als Geschäftsführer der Volocopter GmbH gerade frischen Wind
in die Luftfahrttechnik bringt.
Der Zukunftsrat kommt zweimal im Jahr mit der Spitze der Bundesregierung
zusammen, neben dem Kanzler auch mit den Ministern für Forschung und
Wirtschaft. Es geht um die langen Linien der Technologieentwicklung, die zu
beschreiten sind, damit das Land international wettbewerbsfähig bleibt.
Beim letzten Mal war die k[2][ünstliche Intelligenz in der Robotik] ein
Thema, was dazu führte, das vor Kurzem von Forschungseinrichtungen das
„Robotics Institute Germany“ (RIG) gegründet wurde. Neue Mitglieder im Rat
sind Tanja Brühl, Präsidentin der Technische Universität Darmstadt, und
Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.
Ein Vorschlag zur Steigerung der Innovationskraft, also der [3][Übertragung
von Forschungs-Ergebnissen] in neue marktfähige Produkte der Unternehmen,
sieht vor, stärker auf den Output der Maßnahmen zu achten. Bisher ging es
in erster Linie darum, den Input zu steigern, indem immer mehr Geld ins
Forschungs- und Innovationssystem gepumpt wurde: 3,5 Prozent am
wirtschaftlichen Gesamtumsatz des Landes, dem BIP, ist bisher die
Zielsetzung; Das entspricht rund 125 Milliarden Euro, die von Staat und
Wirtschaft erbracht werden. Mit diesem Geld soll künftig, auch durch
bessere Wirkungsmessung, effizienter umgegangen werden. „Der Transferoutput
muss auf ein Niveau gehoben werden, das dem hohen Input entspricht“,
schreibt der Zukunftsrat.
Gravierender wird für die deutsche Wissenschaftslandschaft die angedachte
Remilitarisierung in Teilbereichen sein. „Die Zeitenwende erfordert eine
neue Debatte über die Verteidigungsforschung und Dual Use an allen
Forschungseinrichtungen“, formuliert der Zukunftsrat. So könnte etwa „ein
DeepTech-Wachstumsfonds mit Dual-Use-Fokus“ eingerichtet werden und
Bewusstseinsbildung für mehr Waffentechnik. Für einige Universitäten wäre
dies mit der Aufgabe ihrer „Zivilklauseln“ verbunden.
1 Sep 2024
## LINKS
[1] /Multiple-Krisen/!5893456
[2] /Robotikforschung-in-Deutschland/!6020749
[3] /Schwaechen-beim-Wissenstransfer/!6025893
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Forschung
Wirtschaft
Industriepolitik
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