| # taz.de -- Klimaschutz im Mittelstand: Milliarden für willige Unternehmen | |
| > Robert Habecks Wirtschaftsministerium hat einen neuen Fördertopf | |
| > aufgesetzt. Das Geld soll Firmen beim Sparen von Treibhausgas-Emissionen | |
| > helfen. | |
| Bild: Unternehmen mit hohem Energieverbrauch sollen große Teile der Investitio… | |
| Berlin afp/taz | Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen neuen | |
| Fördertopf im Umfang von 3,3 Milliarden Euro für Unternehmen aufgesetzt, | |
| die ihre CO2-Emissionen deutlich senken wollen. | |
| Energieintensive Unternehmen besonders im Mittelstand, etwa in der Glas-, | |
| Papier- oder Keramikindustrie, die ihre Anlagen klimaneutral umstellen, | |
| sollen große Teile der Investitionskosten erstattet bekommen, [1][wie | |
| Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag in Berlin | |
| ankündigte]. Außerdem sollen Anwendungs- und Forschungsvorhaben zur | |
| Abscheidung, Einlagerung und Nutzung von CO2 subventioniert werden. | |
| In einer ersten Säule können Projekte gefördert werden, mit denen die | |
| Unternehmen „mindestens 40 Prozent ihrer CO2-Emissionen in der Produktion | |
| durch Investitionen oder Forschungsprojekte einsparen wollen“, erklärte das | |
| Ministerium. Unternehmen können grundsätzlich einen Zuschuss in Höhe von 30 | |
| Prozent der Investitionskosten beantragen. Für mittlere Unternehmen erhöht | |
| sich der Satz auf 40 und für kleine Unternehmen auf 50 Prozent. Die | |
| Förderung ist bei 200 Millionen Euro pro Unternehmen gedeckelt. | |
| Eine zweite Säule zielt auf die Abscheidung, Speicherung (CCS) und Nutzung | |
| (CCU) von CO2 ab. „Dort haben wir uns konzentriert auf die unvermeidbaren | |
| Emissionen, also Branchen, von denen wir wissen, dass es keine Alternative | |
| gibt“, sagte Habeck. Zunächst sind damit die Kalk- und Zementindustrie | |
| sowie Abfallverbrennungsanlagen gemeint. Auch Forschungsprojekte in anderen | |
| Bereichen wie der Grundstoffchemie, Glas und Keramik können gefördert | |
| werden. | |
| ## „Mittelständische Produktionsbetriebe unterstützen“ | |
| Durch die CCS- und CCU-Technologie wird bei der Verbrennung fossiler | |
| Brennstoffe entstehendes Kohlendioxid nicht in die Atmosphäre ausgestoßen, | |
| sondern abgeschieden und dann entweder [2][dauerhaft in tiefliegenden | |
| geologischen Gesteinsschichten eingespeichert] oder wirtschaftlich genutzt. | |
| Beide Verfahren gelten als möglicher Beitrag zur klimafreundlichen | |
| Transformation der Wirtschaft. Bislang liegen die Kosten aber hoch und die | |
| Abscheidungsraten sind bescheiden. Sprich: In vielen Fällen geht viel von | |
| dem entstehenden Kohlendioxid doch in die Luft, statt abgefangen zu werden. | |
| Außerdem ist zum Transport des Treibhausgases eine neue | |
| Pipeline-Infrastruktur nötig, was teuer und aufwändig ist. Umweltgruppen | |
| sehen in dem Verweis auf die Technologien deshalb eher einen [3][Trick der | |
| fossilen Wirtschaft, um weiter auf klimaschädliche Brennstoffe zu nutzen]. | |
| Die Bundesregierung will die Technologien unter bestimmten Bedingungen | |
| zulassen und [4][hat dafür eine „Carbon Management-Strategie“ erarbeitet]. | |
| Mit dieser stehe die CCS-/CCU-Förderung im Einklang, erklärte das | |
| Wirtschaftsministerium. Investitionsvorhaben sind demnach mit bis zu 30 | |
| Millionen Euro förderfähig, industrielle Forschungsprojekte mit bis zu 35 | |
| Millionen Euro. | |
| Der neue Fördertopf adressiere „ausdrücklich den Mittelstand“, erklärte | |
| Habeck. „Wir wollen gerade auch die vielen mittelständischen | |
| Produktionsbetriebe bei der Umstellung auf CO2-arme Verfahren | |
| unterstützen.“ | |
| 23 Aug 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2024/08/20240823-neue-f… | |
| [2] /CO-Speicherung-unter-der-Nordsee/!5993226 | |
| [3] /Habecks-Plan-fuer-die-CO-Speicherung/!5991955 | |
| [4] /Harte-Kritik-an-Klimaminister/!6013832 | |
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