# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Biden hofft auf Gaza-Abkommen | |
> Entscheidende Gesprächsrunde über ein Abkommen für eine Waffenruhe soll | |
> in dieser Woche stattfinden. USA genehmigen neuen Rüstungsdeal für | |
> Israel. | |
Bild: An diesem Donnerstag ist auf Drängen der USA, Katars und Ägyptens ein w… | |
## USA genehmigen 20-Milliarden-Dollar Rüstungsdeal | |
US-Außenminister Antony Blinken genehmigt den möglichen Verkauf von | |
Kampfflugzeugen und anderer militärischer Ausrüstung im Wert von mehr als | |
20 Milliarden Dollar an Israel. Das Paket umfasse F-15-Jets und Ausrüstung | |
im Wert von fast 19 Milliarden Dollar, teilt das Pentagon mit. | |
Außerdem habe Blinken den möglichen Verkauf von Panzergranaten im Wert von | |
rund 774 Millionen Dollar und Armeefahrzeugen im Wert von 583 Millionen | |
Dollar bewilligt. Die Panzergranaten könnten fast sofort geliefert werden. | |
Die F-15-Kampfflugzeuge von Boeing würden hingegen Jahre zur Produktion und | |
Auslieferung benötigen. (rtr) | |
## Biden: Gaza-Abkommen könnte Iran von Angriff abhalten | |
Der Iran könnte nach Einschätzung von US-Präsident Joe Biden im Falle | |
[1][eines Durchbruchs bei den Verhandlungen] um eine Waffenruhe im | |
Gaza-Krieg von seinem angedrohten Vergeltungsschlag gegen Israel absehen. | |
Auf eine entsprechende Frage von Reportern entgegnete Biden: „Das ist meine | |
Erwartung, aber wir werden sehen.“ | |
An diesem Donnerstag ist auf Drängen der USA, Katars und Ägyptens, die in | |
dem Krieg zwischen Israel und der Hamas vermitteln, eine möglicherweise | |
entscheidende Gesprächsrunde über ein Abkommen für eine Waffenruhe und | |
Freilassung von Geiseln geplant, voraussichtlich in Katars Hauptstadt Doha. | |
Anders als Israel lehnt die islamistische Hamas eine Teilnahme daran bisher | |
ab. Man werde „nicht unter Beschuss verhandeln“, erfuhr die dpa aus | |
Hamas-Kreisen. | |
[2][Die indirekten Verhandlungen würden auch dann fortgesetzt], wenn die | |
Hamas nicht teilnehmen sollte, zitierte das Wall Street Journal arabische | |
Vermittler. In dem Fall werde man die Islamistenorganisation über die | |
besprochenen Bedingungen für ein Abkommen informieren, hieß es. In einer | |
Botschaft aus Gaza an die arabischen Vermittler habe Hamas-Anführer Jihia | |
al-Sinwar am Montagabend erklärt, wenn Israel ernsthaft verhandeln und die | |
Hamas einbeziehen wolle, müsse es zuerst sein militärisches Vorgehen im | |
Gazastreifen einstellen, berichtete die Zeitung. Sinwar wird im weit | |
verzweigten Tunnelnetzwerk der Hamas unter dem abgeriegelten Küstenstreifen | |
vermutet. (dpa) | |
## Biden: Ich werde nicht aufgeben | |
„Wir wollen, dass jeder am Donnerstag auftaucht, die Ärmel hochkrempelt und | |
sich an die Arbeit macht“, sagte der Sprecher des Nationalen | |
Sicherheitsrates der USA, John Kirby, in Washington. „Und gleichzeitig | |
beobachten wir sehr, sehr genau, was der Iran und seine Stellvertreter | |
diese Woche tun könnten“. Das Weiße Haus ist laut Medienberichten besorgt, | |
dass ein Angriff des Irans und der Hisbollah auf Israel die Verhandlungen | |
über eine Waffenruhe sabotieren und ein mögliches Abkommen zunichtemachen | |
würde. | |
„Es wird schwierig“, sagte Biden. „Wir werden sehen, was der Iran tut, und | |
wir werden sehen, was passiert, wenn es einen Angriff gibt. Aber ich werde | |
nicht aufgeben.“ Nach der Tötung eines Militärkommandeurs der Hisbollah im | |
Libanon und des Auslandschefs der Hamas in der iranischen Hauptstadt | |
Teheran ist weiter unklar, ob und wann der Iran und die Hisbollah [3][die | |
angedrohten Vergeltungsschläge ausführen werden.] | |
„Der Iran und die Hisbollah wissen nicht, was sie tun sollen. Es gibt viele | |
Pläne, aber noch keine Entscheidungen“, sagte ein US-Beamter dem | |
Nachrichtenportal „Axios“. Die USA als wichtigster Verbündeter Israels | |
haben zwecks Abschreckung sowie zum Schutz Israels und der eigenen Soldaten | |
zusätzliche Militärkräfte in die Region verlegt. Es wird befürchtet, dass | |
es infolge eines Vergeltungsangriffs gegen Israel zu einem größeren Krieg | |
in Nahost kommt. (dpa) | |
## Ben-Gvirs Besuch auf Tempelberg „inakzeptabel“ | |
Netanjahus rechtsextreme Koalitionspartner, Finanzminister Bezalel Smotrich | |
und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, hatten jüngst gedroht, die Regierung | |
platzen zu lassen, sollte Netanjahu einer Waffenruhe zu Bedingungen | |
zustimmen, die sie ablehnen. Ben-Gvir provozierte mit einem Besuch auf dem | |
Tempelberg, der drittheiligsten Stätte im Islam. | |
Die US-Regierung übte scharfe Kritik. „Lassen Sie mich klar und deutlich | |
sagen, dass die Vereinigten Staaten fest für die Bewahrung des historischen | |
Status quo in Bezug auf die heiligen Stätten in Jerusalem eintreten“, sagte | |
der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. | |
„Jede einseitige Aktion, die diesen Status quo gefährdet, ist | |
inakzeptabel“, sagte Patel. Man achte in den USA „sehr genau“ auf | |
Handlungen, die „zu größerer Unsicherheit und Instabilität in der Region | |
beitragen“. Ben-Gvirs Aktion falle darunter und lenke davon ab, die | |
Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg „über die Ziellinie“ zu | |
bringen sowie schlussendlich eine Zweistaatenlösung zu erreichen. „Wir | |
wissen, wie wichtig die heilige Stätte ist“, sagte Patel. „Wir fordern | |
daher alle Seiten auf, den Status quo zu respektieren.“ | |
Ben-Gvir hatte am Tempelberg gefordert, jüdisches Gebet an dem Ort | |
zuzulassen. Der Ort ist auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische | |
Tempel standen. Die Palästinenser befürchten, dass Israel seine Kontrolle | |
der heiligen Stätte ausweiten will. Netanjahus Büro teilte nach dem Besuch | |
Ben-Gvirs mit, dass Israels Politik sich diesbezüglich nicht geändert habe. | |
Später begrüßte US-Außenminister Antony Blinken diese Klarstellung und | |
betonte, man erwarte von der israelischen Regierung, „dass sie ähnliche | |
Vorfälle in Zukunft verhindert.“ (dpa) | |
14 Aug 2024 | |
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