# taz.de -- Zahlen zu Verkehrsstaus in Berlin: Stillstand bei Staus | |
> Die Verkehrsverwaltung liefert Zahlen zu Verkehrsstaus in den Berliner | |
> Bezirken – und ein Ranking der Straßen, wo oft kaum noch etwas geht. | |
Bild: Nicht nur auf der Autobahn wird in Berlin viel gestanden | |
Berlin taz | Der Stau ist ein amorphes Wesen: Die gefürchteten | |
Autoschlangen variieren stark in Länge und Dauer, mal sind sie hartnäckig, | |
mal lösen sie sich unverhofft wieder auf. Der [1][Antwort auf eine | |
parlamentarische Anfrage] der Grünen-Fraktion ist nun zumindest zu | |
entnehmen, welche zehn Berliner Straßenabschnitte seit Ende 2020 am | |
stauanfälligsten waren. | |
An erster Stelle des Berliner Stau-Rankings steht die Frankfurter Allee | |
(genauer: stadteinwärts, zwischen dem Bahnhof Lichtenberg und dem | |
Strausberger Platz), es folgen die Karl-Marx-Straße in Neukölln (beidseitig | |
und auf ganzer Länge) sowie der komplette Straßenzug | |
Mehringdamm–Tempelhofer Damm. Des Weiteren staut es sich oft und ausgiebig | |
auf der Schlesischen Straße, der Prenzlauer Promenade, der Frankfurter | |
Allee (diesmal stadtauswärts), der Treskowallee und der B96a – nämlich auf | |
dem Abschnitt zwischen Bersarinplatz und Treptower Park. | |
Als Gründe nennt die Senatsverkehrsverwaltung neben allgemeiner Überlastung | |
der Straßenkapazität geplante und nach Havarien spontan eingerichtete | |
Baustellen, Unfälle und Sperrungen wegen Demonstrationen oder | |
Veranstaltungen. Das entsprechende Datenarchiv gibt es allerdings erst seit | |
Dezember 2020. Erhoben werden die Staus aus „GPS-basierten | |
Floating-Car-Daten“, die freilich nur eine Einschätzung der tatsächlichen | |
Geschwindigkeit auf einem Streckenabschnitt liefern. | |
## Gleichmäßiges Bild | |
Über die verschiedenen Bezirke hinweg zeigt sich dabei ein relativ | |
gleichmäßiges Bild bei der Veränderung der Zahlen. Einen Ausreißer gab es | |
im Bezirk Mitte zwischen 2021 und 2022: Hier sank die Zahl der | |
Staukilometer von 34.000 auf 10.000, um dann wieder leicht auf 15.000 | |
anzusteigen. | |
In Bezug auf die Bezirksgröße bzw. den Umfang des jeweiligen Straßennetzes | |
wird deutlich, dass die innerstädtischen Bezirke wie | |
Friedrichshain-Kreuzberg besonders belastet sind, während der Verkehr in | |
Spandau oder Reinickendorf deutlich ungestörter fließt. | |
Die Verwaltung liefert auch Angaben in „Staukilometern“: Erstere summierten | |
sich über alle Bezirke 2021 auf 140.000 km, dieser Wert sank 2022 auf | |
106.000 km und stieg 2023 wieder auf 117.000 km an. Im ersten Halbjahr 2024 | |
waren es 58.000 km, was hochgerechnet auf eine Stagnation hindeutet. Bei | |
den „Staustunden“ sieht die Entwicklung ganz ähnlich aus. | |
Allerdings sind die innerstädtischen Bundesautobahnen in diesen Zahlen | |
nicht enthalten. [2][Nach eigenen Zählungen des ADAC] hatte es hier im Jahr | |
2022 rund 25.500 Staumeldungen gegeben, 2023 waren es dagegen nur noch rund | |
18.000 – die Staustunden auf der Autobahn stiegen allerdings im selben | |
Zeitraum von 15.000 auf 16.500 an. | |
29 Aug 2024 | |
## LINKS | |
[1] https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-19… | |
[2] https://presse.adac.de/regionalclubs/berlin-brandenburg/staubilanz-2023-fue… | |
## AUTOREN | |
Claudius Prößer | |
## TAGS | |
Stau | |
ADAC | |
Ute Bonde | |
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