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# taz.de -- Raketenangriff auf den Golanhöhen: Die Drahtzieher sitzen in Teher…
> An fünf Fronten kämpft Iran selbst oder über Handlanger gegen Israel.
> Ohne Teherans Zutun hätten Israel und Libanon längst Frieden schließen
> können.
Bild: Trauerfeier in Madsch al-Schams für die jungen drusischen Todesopfer des…
Die zwölf Kinder und Jugendlichen, die beim Fußballspiel auf den Golanhöhen
von einer Rakete aus dem Libanon getötet wurden, gehen auf das Konto von
Teheran. Egal, ob der Angriff von der Hisbollah kam, ob gezielt oder aus
Versehen: Iran hält die Zügel der Terroristen im Libanon und im Jemen, die
iranische Luftwaffe bedroht Israel von Syrien aus, Iran unterstützt die
palästinensischen Islamisten im Gazastreifen. All das aus einer Entfernung
von über 2.000 Kilometern und aus nur einem Grund: Hass auf die Zionisten.
Iran und Israel haben keine Grenzkonflikte, keiner von beiden hält das
jeweils andere Volk unter Besatzung, das um Selbstbestimmung kämpfen
müsste. Tatsächlich leben bis heute noch rund 20.000 Juden und Jüdinnen im
Iran, wo sie [1][völlige Religionsfreiheit] genießen. Bis zur iranischen
Revolution 1979 unterhielten Iran und Israel sogar enge diplomatische
Beziehungen.
Der iranische Kampf gegen Israel ist so wenig nachvollziehbar wie der
[2][Angriff auf das Dorf Madschd al-Schams], handelt es sich doch um eine
drusische Ortschaft auf den annektierten Golanhöhen. Die Drusen dort sind
zur großen Mehrheit dem syrischen Tyrannen Baschar al-Assad treu und
verweigern die Annahme der israelischen Staatsbürgerschaft, die ihnen
zusteht. An der Seite von al-Assad kämpften auch Milizen der Hisbollah
während des Bürgerkrieges.
Der Angriff auf Madschd al-Schams richtete sich damit indirekt gegen
Verbündete und macht entsprechend wenig Sinn. Die Gefahr einer weiteren
Eskalation rückt jetzt noch näher. Ein Krieg wäre nicht zuletzt angesichts
der bis an den Rand gefüllten Raketenlager der Hisbollah für Israel
gefährlicher als alles je da Gewesene und damit auch für den Libanon. Dabei
müsste einem Frieden der beiden Nachbarn nichts entgegenstehen.
## Ausbaufähige Rückendeckung
Bis auf eine kleine Farm, die vermutlich ohnehin zu Syrien gehört, streiten
Libanon und Israel weder um Land noch für die Befreiung von einer
Besatzung. Israel ist vor 24 Jahren aus dem Südlibanon abgezogen, wo die
Truppen stationiert waren, um Israels Norden zu schützen. Angesichts der
heutigen Lage dort fragt man sich, ob sie nicht besser dort geblieben
wären.
Einem Frieden stehen einzig die Hisbollah im Weg und ihre Drahtzieher in
Teheran. Israel sollte nicht alleingelassen werden. Die militärische Front
der USA, Englands und Jordaniens, die Israel gegen die [3][iranischen
Luftangriffe im April] beigestanden haben, war ein klares Signal und ein
guter Start. Die Allianz ist allerdings ausbaufähig. Vor allem mit
Saudi-Arabien. Doch um Riad mit ins Boot zu kriegen, muss erst der Krieg im
Gazastreifen enden.
28 Jul 2024
## LINKS
[1] https://www.dw.com/de/viel-weniger-antisemitismus-im-iran-als-in-europa/a-6…
[2] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!6026234
[3] /Angriffe-des-Iran-auf-Israel/!6002205
## AUTOREN
Susanne Knaul
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Hisbollah
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