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# taz.de -- Sudan-Konflikt bei den UN: Krieger sollen über Frieden sprechen
> Die Vereinten Nationen wollen in Genf ein Ende des Krieges im Sudan
> vermitteln. Doch eine der Kriegsparteien erschien nicht wie vereinbart.
Bild: Renk, Südsudan, 19. März 2024: Kriegsflüchtlinge steigen aus dem LKW a…
Berlin dpa/AP /taz | Die sudanesischen Kriegsparteien sind auf Einladung
der Vereinten Nationen zu Gesprächen in Genf eingetroffen. Dabei solle
darüber diskutiert werden, wie Zivilisten durch mögliche lokale Feuerpausen
besser geschützt werden könnten, sagten UN-Vertreter am Donnerstag, dem
ersten Tag der Verhandlungen.
Für den ersten Tag seien separate „Annäherungsgespräche“ beider Seiten m…
dem persönlichen Gesandten von UN-Generalsekretär António Guterres, Ramtane
Lamamra, geplant gewesen, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Eine der
beiden Seiten sei jedoch nicht aufgetaucht. Um welche es sich dabei
handelte, wollte er nicht sagen. An beide Konfliktparteien sei jedoch die
Einladung ergangen, die Gespräche am Freitag fortzusetzen.
„Wir fordern die sudanesischen Delegationen auf, sich der Herausforderung
zu stellen und im Interesse des sudanesischen Volkes [1][konstruktive
Gespräche mit dem persönlichen Gesandten zu führen]“, sagte Dujarric.
## Risiko eines Völkermords
Der Sudan war Mitte April 2023 ins Chaos abgedriftet, als anhaltende
Spannungen in offene Gewalt umschlugen: In dem Krieg bekämpfen sich das
Militär unter Führung von General und de-facto-Machthaber Abdel Fattah
al-Burhan und dessen früherer Stellvertreter Mohammed Hamdan Dagalo, der
die paramilitärische Truppe Rapid Support Forces (RSF) anführt.
Die Kämpfe begannen in der Hauptstadt Khartum und breiteten sich von dort
auf andere Teile des Landes aus, darunter auch die Krisenregion Darfur.
Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt mehr als 14.000 Menschen getötet und
33.000 verletzt. Menschenrechtsaktivisten glauben, dass [2][die
tatsächliche Opferzahl deutlich höher ist].
Laut UN-Angaben mussten fast 10 Millionen Menschen fliehen, die Vereinten
Nationen warnen vor einer drohenden Hungersnot. Die UN-Sonderbeauftragte
für Völkermordprävention, Alice Wairimu Nderitu, [3][warnte im Mai vor
einem Völkermord in der westlichen Region Darfur]. Dort hatte die
Vorgängermiliz der RSF, die Janjaweed, vor 20 Jahren mutmaßlich einen
Genozid an aufständischen Volksgruppen verübt.
## Ausländer sollen Khartum verlassen
Derweil haben sudanesische Sicherheitsbehörden alle Ausländer im
Bundesstaat Khartum zum Verlassen der Hauptstadt und der umliegenden Region
aufgefordert. Sie hätten hierfür zwei Wochen Zeit, heißt es in einer
Mitteilung der Ausländerpolizei. Angesichts der andauernden Kämpfe zwischen
Regierungstruppen und der Miliz RSF sollten sich die Ausländer in
Sicherheit bringen.
Medienberichten zufolge steigt die Feindseligkeit insbesondere gegenüber
Ausländern aus anderen afrikanischen Staaten, seit es Berichte über
ausländische Söldner in den Reihen der RSF gibt. Erst vor wenigen Tagen
waren mehr als 150 Ausländer festgenommen worden, die keine gültigen
Aufenthaltspapiere hatten.
Internationale Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und die noch im Land
verbliebenen Diplomaten haben Khartum bereits nach Ausbruch der Kämpfe
verlassen und arbeiten nun von Port Sudan aus, wo die Lage vergleichsweise
stabil ist.
12 Jul 2024
## LINKS
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[3] /Krieg-in-Darfur-eskaliert/!6009101
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