# taz.de -- FU-Protestcamp beendet: „Protestform ist ausgeschöpft“ | |
> 19 Tage haben Studierenden vor der Freien Universität protestiert. Am | |
> Dienstag wurde das propalästinensische „Heba“-Protestcamp friedlich | |
> beendet. | |
Bild: Eine der letzten Aktionen der Protestierenden an der FU auf dem Weg zum P… | |
Berlin taz | Das propalästinensische [1][„Heba“-Protestcamp] vor der Freien | |
Universität (FU) Berlin in Dahlem wurde am Dienstag von den Protestierenden | |
selbst friedlich beendet. 19 Tage hatten die Studierenden auf einer | |
öffentlichen Wiese neben dem Henry Ford Bau ihre Zelte aufgeschlagen. Ein | |
[2][vorheriges Protestcamp] auf dem Universitätsgelände war im Mai auf | |
Verlangen der Uni-Leitung noch am selben Tag von der Polizei geräumt | |
worden. Das aktuelle Camp war von der Polizei genehmigt. | |
Bei einer Pressekonferenz wiederholten die Teilnehmer*innen ihre | |
Forderungen, darunter das Ende deutscher Waffenlieferungen an Israel, einen | |
Waffenstillstand, die Rücknahme der Verschärfung des Hochschulgesetzes und | |
die Umbenennung des Henry Ford Baus in Esther Bejerano Bau – der | |
US-Autobauer Ford war bekennender Antisemit. | |
„Das Camp wird heute beendet, weil diese Form des Protests nun ausgeschöpft | |
ist“, begründete eine Sprecherin des Palestine Committees gegenüber der taz | |
das Ende des Camps. Die Universitätsleitung habe jeden Austausch | |
verweigert, obwohl es ihrerseits mehrere Angebote gegeben habe. | |
## FU-Präsident nimmt Forderungen nicht entgegen | |
Die anschließende Demonstration mit etwa 80 Teilnehmenden führte zunächst | |
zum Präsidium der Universität. Dort sollten die Forderungen dem Präsidenten | |
Günther Ziegler persönlich übergeben werden. Noch vor dem Ziel wurde der | |
Demonstrationszug jedoch von der Polizei aufgehalten und das Betreten des | |
Gebäudes sowie das Verlesen der Forderungen untersagt. Stattdessen warfen | |
die Demonstrierenden den Forderungskatalog unter Applaus in den | |
Briefkasten. | |
Bei der anschließenden Abschlusskundgebung vor dem Theaterhof gab es | |
verschiedene Redebeiträge von Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen. | |
Darunter auch der Rechtsextremismus- und Antisemitismusforscher Hajo Funke, | |
der seit mehr als 30 Jahren Professor an der FU ist. | |
Funke kritisierte die Haltung der deutschen Regierung gegenüber Benjamin | |
Netanjahu, der keine Lösung für den Konflikt mit den Palästinensern wolle. | |
„Die Universitätsleitung sollte in Krisensituationen einen Raum des Dialogs | |
und der Öffentlichkeit herstellen“, sagte Funke der taz. Er forderte, dass | |
die Anzeigen gegen die Protestierenden vom Mai zurückgezogen werden. | |
9 Jul 2024 | |
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[1] /Propalaestinensisches-Camp-an-der-FU/!6016636 | |
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## AUTOREN | |
Luisa Ederle | |
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