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# taz.de -- Versteigertes Fossil „Apex“: Der Dino hatte Rückenschmerzen
> Das Auktionshaus Sotheby's hat den Stegosaurus für 44,6 Millionen Dollar
> an eine Privatperson versteigert – trotzdem landet er wohl im Museum.
Bild: Bitte stillhalten: Frau fotografiert bei Sotheby's in New York den Dino A…
Berlin taz | 6 Meter lang – von der Nasenspitze bis zum Schwanz – und 3,5
Meter hoch – von den Zehen bis zur Schwanzspitze. Das sind die Maße von
Apex, einem Dinosaurierfossil, das gerade einen Rekord gebrochen hat. Am
Mittwoch versteigerte das US-amerikanische Auktionshaus Sotheby’s in New
York den Stegosaurus für 44,6 Millionen US-Dollar. Das Anfangsgebot lag bei
lediglich 3 Millionen US-Dollar.
Apex gehört zur Gruppe der Vogelbeckendinosaurier und hat einen kleinen
Kopf, einen gewölbten Rücken, kurze Vorderbeine und einen spitzen Schwanz.
Mittlerweile besitzt der Dinosaurier auch ein mechanisches Gelenk am
Schädel, wodurch sich der Kopf drehen lässt. Besonders auffallend sind
Apex’ auf dem Rücken befindlichen Knochenplatten, die das Tier einst für
Paarungszwecke zur Schau gestellt haben soll.
Ob Apex männlich oder weiblich ist, bleibt ungewiss. Die
Wissenschaftler*innen konnten das Geschlecht nicht identifizieren.
Ebenso wenig wie das genaue Alter. Da Apex aber unter einer Arthrose – der
weltweit häufigsten Gelenkerkrankung – litt, wird dem Dinosaurier ein hohes
Alter bescheinigt. Auf die Krankheit weisen die vier Sakralwirbel am
Kreuzbein hin, die fusioniert sind.
Gefunden hatte Apex’ Überreste ein Hobby-Paläontologe in Dinosaur (!),
[1][Colorado]. Während eines Spaziergangs auf seinem Anwesen im Mai 2022
entdeckte Jason Cooper ein Fossil in einer Felswand. Ein
Oberschenkelknochen, wie sich später herausstellen sollte. Cooper fand
weitere Skelettteile, legte sie frei und fertigte Fotografien an. Nach und
nach wurde ihm das Ausmaß seines Fundes bewusst.
## 80 Prozent vollständig
Von allen Knochenelementen des Stegosaurus konnte er etwa 80 Prozent
finden: Apex ist somit eines der besterhaltenen Dinosaurier-Skelette
überhaupt. „Ein absoluter Traum von einem Dinosaurier“, beschreibt die
wissenschaftliche Leiterin von Sotheby’s das Exemplar.
Dass Apex überhaupt bei Sotheby’s gelandet ist, ist auf den Fundort
zurückzuführen. Da die Fossilien auf dem privaten Anwesen von Jason Cooper
entdeckt wurden, konnte der Hobby-Paläontologe frei darüber entscheiden,
was mit ihnen passiert und wo sie hingehören. Hätte das Grundstück nicht
Cooper, sondern einem öffentlichen Träger gehört, wäre Apex wahrscheinlich
sofort in einem Museum oder einem wissenschaftlichen Institut gelandet.
Dort soll er jetzt über Umwege trotzdem hinkommen. Das hat der neue
Eigentümer angekündigt, Kunstsammler und Multi-Milliardär Kenneth Griffin.
Laut US-Medienberichten will Griffin das Skelett nicht in seinem
Privatanwesen, sondern in einem US-Museum ausstellen.
Das dürfte die wissenschaftliche Community freuen. Sie kritisiert
grundsätzlich, dass sich Museen und öffentliche Einrichtungen so horrende
Auktionspreise nicht leisten können und deswegen [2][wissenschaftlich
wertvolle Fundstücke in Privatbesitz landen.] Etwa der Tyrannosaurus-Rex
Tristan Otto im Berliner Naturkundemuseum, der ebenfalls nur aus
Großzügigkeit des Besitzers für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
18 Jul 2024
## LINKS
[1] /Vorwahlen-in-den-USA/!5993579
[2] /Versteigerung-von-Skelett/!5929188
## AUTOREN
Clemens Schreiber
## TAGS
Dinosaurier
Auktionshaus
Paläontologie
Wissenschaft
Colorado
Dinosaurier
Tier
Kunstbetrieb
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