# taz.de -- Chinas Rohstoffe für die Transformation: Peking beansprucht Kontro… | |
> Seltene Erden sind wichtig für Smartphones oder Elektroautos. Und sie | |
> kommen vor allem aus China. Das Land erlässt nun neue Regeln für den | |
> Umgang damit. | |
Bild: China hatte schon angekündigt, die Ausfuhr von Gallium besser zu überwa… | |
Peking dpa | Chinas Regierung hat schärfere Regelungen zum Abbau und zur | |
Verwendung von Seltenen Erden erlassen. Die Norm sieht unter anderem vor, | |
illegalen Abbau und Weiterverarbeitung zu bestrafen, ebenso wie | |
unrechtmäßigen Export und Import. | |
Ministerpräsident Li Qiang unterzeichnete dazu am Wochenende ein | |
entsprechendes Dekret, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua | |
mitteilte. [1][China ist ein Hauptproduzent von Seltenen Erden,] zu denen | |
17 Elemente gehören. Diese sind zum Beispiel für die Herstellung von | |
Batterien und Elektroautos wichtig. | |
Weiter legen die strengeren Regelungen im Umgang mit den wichtigen | |
Rohstoffen fest, dass Seltene Erden dem Staat gehören und keine | |
Organisation oder Einzelperson diese beanspruchen oder zerstören darf. Der | |
Staat wiederum müsse die Ressourcen schonend abbauen und habe die Kontrolle | |
darüber, wie viel davon abgebaut und weiterverarbeitet wird, hieß es | |
weiter. Die Regeln treten demnach am 1. Oktober dieses Jahres in Kraft. | |
## Abhängigkeit der Welt von China ist groß | |
China förderte 2022 global betrachtet ungefähr 70 Prozent aller Seltenen | |
Erden und hatte damit beinahe ein Monopol. In der oft sehr | |
umweltbelastenden Verarbeitung der wichtigen Ressourcen hielt das Land | |
einen Anteil von 85 Prozent. Deutschland importierte nach Daten des | |
Statistischen Bundesamtes von Januar bis November 2022 rund 66 Prozent | |
seiner Seltenen Erden aus China. | |
Firmen in der Halbleiterindustrie oder Hersteller von Mobiltelefonen bis | |
hin zu Elektroautos sind deshalb vom Handel der Metalle mit der | |
zweitgrößten Volkswirtschaft abhängig. Im vergangenen Jahr [2][hatte China | |
mit Germanium, Gallium und Graphit bereits drei Rohstoffe mit | |
Exportbeschränkungen belegt]. Bereits damals gab es Handelsspannungen mit | |
der EU und den USA. | |
Jüngst hatte [3][Brüssel Strafzölle für in China hergestellte Elektroautos | |
angedroht]. Auch Washington hat bereits solche Maßnahmen, etwa gegen | |
Solarzellen oder E-Autos aus China verhängt. | |
30 Jun 2024 | |
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[1] /Kritische-Rohstoffe/!5973006 | |
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