| # taz.de -- Präsidentenwahl in Südafrika: Ramaphosa im Amt bestätigt | |
| > Das Parlament votiert mehrheitlich dafür, dass Cyril Ramaphosa weiter an | |
| > der Staatsspitze bleibt. Doch geht er geschwächt in die neue Amtszeit. | |
| Bild: Ramaphosa in Kapstadt am 14. Juni | |
| Kapstadt afp/epd | Der amtierende Staatschef Südafrikas, Cyril Ramaphosa, | |
| ist bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Parlaments im Amt | |
| bestätigt worden. 283 Abgeordnete der Nationalversammlung votierten in | |
| geheimer Abstimmung für den 71-jährigen Politiker des Afrikanischen | |
| Nationalkongresses (ANC), wie Richter Raymond Zondo am Freitagabend in | |
| Kapstadt mitteilte. Auf den Gegenkandidaten Julius Malema von der | |
| linksradikalen EFF entfielen demnach 44 Stimmen. | |
| Ramaphosa wird die Geschicke des Landes für weitere fünf Jahre lenken. Die | |
| Entscheidung fiel nach einer Marathonsitzung im Parlament von knapp zwölf | |
| Stunden am späten Freitagabend. | |
| Die erneute Amtseinführung Ramaphosas soll nach Angaben aus | |
| Regierungskreisen am kommenden Mittwoch in Pretoria erfolgen. In seiner | |
| Rede zur Annahme der Wahl sagte Ramaphosa in Richtung der Abgeordneten, er | |
| sei „zutiefst bewegt“ und „geehrt, dass Sie als Mitglieder der | |
| Nationalversammlung (…) beschlossen haben, mich zum Präsidenten der | |
| Republik Südafrika zu wählen“. | |
| Ramaphosas ANC hatte bei der Parlamentswahl am 29. Mai [1][erstmals die | |
| absolute Mehrheit verfehlt] und einigte sich in der Folge mit mehreren | |
| Parteien auf die [2][Bildung einer Regierungskoalition]. Zu den Partnern | |
| des ANC zählen die zentristisch-liberale Demokratische Allianz (DA), die | |
| nationalistische Zulu-Partei Inkatha Freedom Party (IFP) sowie nach | |
| ANC-Angaben die kleine Mitte-Links-Partei United Democratic Movement und | |
| die rechtsgerichtete Afrikaner Freedom Front Plus (FF+). | |
| ## Putin gratuliert | |
| Der ANC stellt 159 der 400 Parlamentsabgeordneten – zuvor waren es 230. | |
| Unter anderem führten eine Reihe von Korruptionsskandalen in der | |
| Führungsebene des ANC, eine hohe Arbeitslosigkeit, die schwache Wirtschaft, | |
| hohe Kriminalität sowie ständige Stromausfälle dazu, dass sich viele | |
| Südafrikanerinnen und Südafrikaner von der Regierungspartei abwandten. | |
| „Dies ist ein historischer Tag“, sagte DA-Chef John Steenhuisen nach der | |
| Wahl Ramaphosas. Steenhuisen sprach zudem vom „Beginn eines neuen Kapitels | |
| des Aufbaus, der Zusammenarbeit“. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit | |
| Ramaphosa und dessen Mitarbeitern. Die neue Regierungskoalition nannte | |
| Steenhuisen die „beste Chance“ für Südafrika auf Stabilität und gute | |
| Regierung. Über die Besetzung der Ministerien wurde ihm zufolge noch nicht | |
| entschieden. | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hat indes Ramaphosa zur Wiederwahl | |
| gratuliert. „Wir schätzen Ihren persönlichen Beitrag zur Entwicklung der | |
| strategischen Partnerschaft zwischen unseren Ländern, sowie die produktive | |
| russisch-südafrikanische Zusammenarbeit“ innerhalb der Vereinten Nationen, | |
| der [3][Brics-Staaten], der G20-Gruppe und anderer Organisationen „sehr“, | |
| erklärte Putin am Samstag. Er freue sich darauf, „unseren konstruktiven | |
| Dialog und gemeinsame Arbeit fortzusetzen“. | |
| 15 Jun 2024 | |
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