| # taz.de -- Magyar vs. Orbán: Bedrohung von weiter rechts | |
| > Péter Magyar ist im Aufwind und könnte Orbán gefährlich werden. Nach den | |
| > neusten Umfragen steht seine Partei bei 24 Prozent. | |
| Bild: Orbáns aktuell stärkster politischer Gegner: Péter Magyar auf einer Pr… | |
| Die Dynamik kehrte in die ungarische Innenpolitik zurück. Nachdem die | |
| Staatspräsidentin Katalin Novák wegen der Begnadigung eines für | |
| [1][Mittäterschaft in einem Kindermissbrauchsfall] verurteilten Mannes im | |
| Februar abdanken musste, trat Péter Magyar, der Ex-Ehemann der früheren | |
| Justizministerin Judit Varga, auf die Bühne. Im Februar kritisierte er als | |
| Insider des Orbán-Regimes die Machtkreise wegen Korruption. Im März | |
| kündigte er an, mit einer [2][eigenen Partei bei den Europaparlamentswahlen | |
| anzutreten]. | |
| Nach den neuesten Umfragen steht seine Partei schon bei 24 Prozent, womit | |
| sie innerhalb weniger Wochen zur stärksten Oppositionspartei wurde. In | |
| vielen Fragen vertritt Magyar ähnliche Positionen wie Orbán. Er bezeichnet | |
| sich als freisinnig-konservativ und schließt jegliche Zusammenarbeit mit | |
| den alten Oppositionsparteien aus. Er will alleine siegen – und zwar mit | |
| einer Rhetorik, die auch bei rechtskonservativen Wähler*innen gut | |
| ankommt. | |
| Dass sich die Alternative gegenüber illiberalen Regimes und | |
| Politiker*innen in Ostmitteleuropa eher von rechts formuliert, ist | |
| keinesfalls neu. In der Tschechischen Republik konnte die | |
| liberalkonservative, EU-skeptische Bürgerlich-Demokratische Partei (ODS) | |
| unter [3][Petr Fiala], einem Verbündeten von Giorgia Meloni, Andrej Babiš | |
| besiegen; in Polen konnte der Mitte-rechts-Politiker [4][Donald Tusk] die | |
| Kaczyński-Partei PiS abwählen. | |
| Und in der Slowakei sind die meisten Parteien, die in der Opposition zur | |
| linkspopulistischen Regierung von Robert Fico sitzen, rechtskonservativ | |
| oder rechtsliberal. In allen drei Ländern spielen linke Parteien eine | |
| untergeordnete oder gar keine Rolle. Ungarn war aber lange eine Ausnahme: | |
| Die meisten Oppositionsparteien sind eher links oder linksliberal. Ihr | |
| Wählerpotential ist damit relativ begrenzt. | |
| Magyar verfolgt daher eine andere Strategie: radikale Ablehnung von Orbán | |
| und konsequente Abgrenzung gegenüber der alten Opposition. Die Taktik der | |
| rechten Rhetorik scheint aufzugehen. Fraglich ist aber, ob diese Politik | |
| eine wahre Alternative gegenüber Orbán darstellt. | |
| 3 Jun 2024 | |
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| Péter Techet | |
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