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# taz.de -- Kinoempfehlungen für Berlin: Dynamisch gefilmt
> „I.Q. – Liebe ist relativ“ läuft im klassischen Format, „Die Kühe s…
> los“ ist feinste Zeichentrickkunst, und „Napoleon“ zeigt schönste
> Schlachten.
Bild: „Napoleon“ (2023), Regie: Ridley Scott
Meg Ryan als brillante Mathematikerin zu besetzen, auf die Idee muss man
auch erst einmal kommen. Aber natürlich geschah dies seinerzeit im Rahmen
einer romantischen Komödie der 1990er Jahre, als die amerikanische
Schauspielerin noch eine veritable Kassengarantin war, ehe sie wenig später
ihre Karriere mit wirklich katastrophaler Rollenwahl und einem miserablen
Facelifting selbst sabotierte.
In „I.Q. – Liebe ist relativ“ (1994) erzählt Regisseur Fred Schepesi die
erfreulich absurde Geschichte eines Automechanikers (Tim Robbins), der sich
in die besagte Mathematikerin verliebt und bei seinen romantischen
Bemühungen Schützenhilfe von deren Onkel Albert Einstein (Walter Matthau)
und seinen Freunden erhält. Das ist auch nötig, denn Frau Ryan mag sich
natürlich erst einmal nicht eingestehen, dass ein ihr intellektuell nicht
gewachsener Typ der Richtige für sie sein könnte.
Die vorhersehbaren Verwicklungen sind klassische Topoi des Genres und
werden von der guten Besetzung ausgesprochen kompetent vorgetragen.
Wirklich Spaß macht dabei vor allem Walther Matthau in der Rolle des
verspielten Physik-Genies. Das Kino Hackesche Höfe zeigt den Film als
klassische 35mm-Filmkopie in seiner Reihe mit romantischen Komödien (15.
5., 19.30 Uhr, [1][Hackesche Höfe Kinos]).
In die Liste der Disney-Klassiker hat es „Die Kühe sind los“ (2004) nicht
wirklich geschafft. Schade eigentlich, denn das Wiedersehen lohnt sich
allemal. Der Animationsfilm der Regisseure und Drehbuchautoren Will Finn
und John Sanford war bei Disney seinerzeit eines der letzten Werke in
traditioneller Zeichentricktechnik und setzt in seiner Handlung auf
unbeschwert fröhlichen Unsinn.
Drei Milchkühe begeben sich in Amerikas Wildem Westen auf Verbrecherjagd,
um mit dem Kopfgeld ihre Farm vor dem Verkauf zu bewahren. Neben der
konsequenten Stilisierung der Westernlandschaft lebt der Film dabei vor
allem von der gelungenen und witzigen Charakterisierung der Hauptfiguren.
Neben den Kühen (da gibt es die freche Maggie, die betuliche Mrs. Caloway
und die leicht esoterisch angehauchte Grace) treten unter anderen noch der
dämliche Hengst Buck und der Viehdieb Alameida Slim in Erscheinung, der
alle Rindviecher mit seinem genialen Gejodel hypnotisiert.
Slapstick, flotte Sprüche und viel Tempo sind hier garantiert, und wie
immer richtet sich das Ganze an Kindsköpfe jedweden Alters (15. 5., 19 Uhr,
[2][Babylon Mitte]).
Die Freiluftkinosaison ist nun auch schon wieder eröffnet, und wie in jedem
Jahr bestehen die Programme der Kinos dabei in erster Linie aus den
Publikumsschlagern der vergangenen anderthalb Jahre. Klar, irgendwie muss
man den großzügig dimensionierten Laden ja voll bekommen.
So bietet das Freiluftkino Kreuzberg beispielsweise Ridley Scotts knapp
160-minütigen Historienkracher „Napoleon“, ein Best of von Aufstieg und
Fall des französischen Kaisers: mit dynamisch gefilmten Schlachten (recht
gut, wenn man so etwas mag), ein bisschen Sexleben daheim im Palast (na
ja), und viel Method Acting von Joaquin Phoenix in der Titelrolle – es soll
ja Leute geben, die das richtig gern mögen (9. 5., 21 Uhr, [3][Freiluftkino
Kreuzberg]).
9 May 2024
## LINKS
[1] https://www.hoefekino.de/filme/iq-liebe-ist-relativ-35741/
[2] https://babylonberlin.eu/programm/festivals/disney-forever/7114-disney-home…
[3] https://www.freiluftkino-kreuzberg.de/
## AUTOREN
Lars Penning
## TAGS
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