| # taz.de -- Podcast zum Literaturbetrieb: Ein wahrlich random Business | |
| > Das deprimierendste Geschäft überhaupt scheint der Buchmarkt zu sein. | |
| > Zumindest für die literarischen Akteure und alle, die noch nicht berühmt | |
| > sind. | |
| Bild: Die perfekte Bücher-Halde | |
| Wem würden Sie lieber im Wald begegnen, einem Verleger oder einem Bären? | |
| Falls Sie Zweifel hegen, dieser Podcast nimmt sie Ihnen. Es sei denn | |
| natürlich, Sie sind eine celebrity. Denn die, hören wir in der Folge | |
| „Bestseller: Nichts ist planbar“ des röstereigeförderten Podcasts [1][bea… | |
| & books] von Victoria Hohmann und Andreas Vierheller, sind die Einzigen, | |
| die auf dem Buchmarkt eine Chance haben. | |
| Berühmtheiten wie die Obamas haben für die Verlage zudem den Vorteil, dass | |
| fast nichts in Werbung investiert werden muss – die läuft prima über die | |
| Promi-Reichweite auf Social Media. | |
| Weitergedacht muss man sagen: Kein Buch erreicht die Zugriffszahlen eines | |
| gut gepflegten und besuchten Instagram-Accounts. Es sei denn, natürlich, | |
| man hat die Rechte für die Bibel, die „Kleine Raupe Nimmersatt“ oder „Der | |
| Herr der Ringe“ auf Halde im Programm. Ohne eine solche Backlist, die über | |
| mindestens zehn Jahre aufgebaut werden muss, geht nichts im Geschäft, hören | |
| wir. Neue, kleine Verlage sind schlicht „nicht marktfähig“. | |
| ## Na – auch ein Buch schreiben? | |
| Was also tun, wenn man wie angeblich [2][die Hälfte der Deutschen nicht vom | |
| Gedanken lassen kann, ein Buch zu schreiben?] Hohmann, die selbst als | |
| Autorin und Verlegerin dabei ist, setzt auf „true“ beziehungsweise | |
| „superfans“ auf allen Kanälen, die nicht nur ihre Bücher und ihr „merch… | |
| kaufen, sondern auch mal spenden und auf Lesungen gehen. Wenn jede:r Fan | |
| 100 Euro im Jahr für seine Künstler:in ausgibt, dann können Sie sich | |
| eventuell selbst ausrechnen, ob für Ihre Bedürfnisse genug zusammenkommt. | |
| Nachlesen lassen sich die vielen deprimierenden Zahlen im Artikel [3][„No | |
| One Buys Books“] der US-Autorin Elle Griffin, der als Quelle genannt wird. | |
| Sie kam an ihre Erkenntnisse wiederum durch die Lektüre von [4][„The | |
| Trial“]. Der Bericht über das Branchengeheimnisse offenlegende | |
| Kartellverfahren zur geplanten Vereinigung der Verlage Penguin Random House | |
| und Simon & Schuster hat 1.000 Seiten und kostet 113 Dollar. Wissen hat | |
| eben seinen Preis. | |
| 18 May 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://podcasters.spotify.com/pod/show/beansandbooks | |
| [2] https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/schreibkrampf-49-prozent-alle… | |
| [3] https://www.elysian.press/p/no-one-buys-books | |
| [4] https://bookshop.org/p/books/the-trial-the-doj-s-suit-to-block-penguin-rand… | |
| ## AUTOREN | |
| Ambros Waibel | |
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