Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahostkrieg+++: Zypern kündigt Hilfe für Gaza …
> Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis will die EU-Hilfslieferungen für
> Gaza über den Seekorridor wieder aufnehmen. Im Westjordanland kam es
> erneut zu Gewalt.
Bild: Hilfsorganisationen sollen wieder über den Seeweg nach Gaza liefern kön…
## 14 Palästinenser im Westjordanland getötet
Israelische Kräfte töten am Samstag bei einem Einsatz im besetzten
Westjordanland vierzehn Palästinenser. Unter den Opfern befinden sich nach
Angaben des palästinensischen Gesundheitsamtes ein bewaffneter Mann und ein
sechzehnjähriger Junge. Es handelt sich um einen der schwersten Vorfälle
der vergangenen Monate. In einem separaten Vorfall ist ein fünfzigjähriger
Krankenwagenfahrer in der Nähe eines Dorfes südlich der Stadt Nablus von
israelische Schüssen getötet worden. Er war unterwegs, um Verletzte eines
Angriffs durch gewalttätige jüdische Siedler abzuholen. (rtr)
## Zypern will Hilfslieferungen für Gaza wiederaufnehmen
Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis hat eine Wiederaufnahme der
EU-Hilfslieferungen für den Gazastreifen über den Seekorridor angekündigt.
„Der Seekorridor kann schon sehr bald wieder seinen Betrieb aufnehmen“,
sagte Christodoulidis den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland
(RND, Sonntagsausgaben). Die USA stünden „kurz vor der Fertigstellung des
provisorischen Hafens in Gaza“. Wenn diese Anlegestelle einsatzbereit sei,
„wird es viel einfacher sein, zwei oder sogar drei Schiffe und auch größere
Schiffe mit viel mehr humanitärer Hilfe nach Gaza zu schicken“.
Dies sei ein wichtiger Schritt, um den Menschen in Gazastreifen angesichts
der furchtbaren humanitären Katastrophe zu helfen, fügte er hinzu.
Christodoulidis kritisierte die aus seiner Sicht zu geringen Bemühungen der
EU um Frieden in der Region. „Ehrlich gesagt, bin ich mit unserem
derzeitigen Engagement als Europäische Union überhaupt nicht zufrieden“,
sagte er. „Obwohl es um unsere Nachbarn geht, spielen wir bei den
Bemühungen um Frieden keine führende Rolle. Wir müssen deutlich mehr tun
und eine viel wichtigere Rolle spielen, sowohl bei der Deeskalation der
Krise als auch bei den Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung.“
Die EU konzentriere sich sehr auf die Ukraine, fuhr Christodoulidis fort.
„Aber wenn wir eine geopolitische Führungsrolle spielen wollen, müssen wir
in der Lage sein, mit zwei oder drei Krisen gleichzeitig umzugehen.“ EU und
USA hatten Anfang März auch einen Seekorridor von Zypern aus angekündigt.
Das Problem: Im Gazastreifen gibt es keinen Hafen. Das US-Militär sollte
deshalb einen provisorischen Hafen errichten, der aber aller Voraussicht
nach erst im Mai fertig werden sollte. (afp/rtr)
## Gedenken mit leerem Stuhl
Die Familien von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln haben jüdische
Israelis dazu aufgerufen, während des Sederabends zu Beginn des
Pessach-Festes am Montag einen leeren Stuhl stehen zu lassen. „Der
Sederabend rückt näher und dieses Jahr werden wir einen Stuhl leer lassen
müssen“, sagte Ofir Angrest am Samstag bei einer wöchentlichen
Zusammenkunft der Angehörigen von Geiseln in Tel Aviv mit hunderten
Zuschauern. Der israelische Präsident Isaac Herzog unterstützte die Idee in
einem Video im Onlinedienst X.
Israel führt derzeit einen Krieg gegen die radikalislamische Hamas im
Gazastreifen. Die Palästinenserorganisation, die von den USA und der EU als
Terrororganisation eingestuft wird, hatte am 7. Oktober einen Großangriff
auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet
sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Rund 100 davon wurden während einer Feuerpause im November freigelassen.
Israel geht davon aus, dass sich noch 129 Geiseln im Gazastreifen befinden
– 34 dieser Verschleppten sollen bereits tot sein. (afp)
## Votum für UN-Mitgliedschaft der Palästinser: Israel will Botschafter
einbestellen
Nach der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Vollmitgliedschaft der
Palästinenser in den Vereinten Nationen will das israelische
Außenministerium die Botschafter der Länder einbestellen, die dafür
gestimmt hatten. Die Botschafter der zwölf betreffenden Staaten würden zu
einem „Protestgespräch“ zitiert, teilte der israelische Außenamtssprecher
Oren Marmorstein am Samstag im Onlinedienst X mit. Betroffen sind demnach
unter anderem die EU-Länder Frankreich, Slowakei und Malta sowie Japan und
Südkorea.
Ein identischer Protest werde an weitere Länder adressiert, fügte der
Sprecher hinzu. „Die eindeutige Botschaft, die an die Botschafter gerichtet
wird“, laute: „Eine politische Geste gegenüber den Palästinensern und ein
Aufruf, einen palästinensischen Staat anzuerkennen – sechs Monate nach dem
Massaker vom 7. Oktober – ist eine Auszeichnung des Terrorismus.“
Am Donnerstag hatte ein von Algerien eingebrachter Text für eine
Vollmitgliedschaft der Palästinenser in den Vereinten Nationen im
UN-Sicherheitsrat zwölf Ja-Stimmen erhalten. Großbritannien und die Schweiz
enthielten sich, nur die USA stimmten dagegen und verhinderten als
Veto-Macht den Beschluss.
Für eine Aufnahme eines Staates in die UNO muss zunächst eine Empfehlung
des Sicherheitsrates erfolgen – mit mindestens neun von 15 Stimmen und ohne
Veto eines ständigen Mitglieds. Anschließend muss der Antrag von der
UN-Vollversammlung mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen werden. Eine
Mehrheit der 193 UN-Mitgliedstaaten erkennt einseitig einen
Palästinenserstaat an, nach Angaben der palästinensischen Autonomiebehörde
sind es 137. Deutschland, das derzeit nicht im UN-Sicherheitsrat vertreten
ist, erkennt Palästina nicht als Staat an, pflegt aber diplomatische
Beziehungen zu der Palästinenserführung.
Israel führt derzeit einen Krieg gegen die radikalislamische Hamas im
Gazastreifen. Die Palästinenserorganisation, die von den USA und der EU als
Terrororganisation eingestuft wird, hatte am 7. Oktober einen Großangriff
auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben 1170 Menschen getötet
sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel
geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Das harte Vorgehen
Israels und die katastrophale humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet
stößt international vermehrt auf Kritik. (afp)
21 Apr 2024
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Gaza
Israel
Westjordanland
GNS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Palästinenser
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Erdoğan trifft Hamas-Chef
Der türkische Staatspräsident empfängt in Istanbul den Chef der
radikalislamischen Hamas, Ismail Hanijeh. US-Medien zufolge erwägt die
Hamas, Katar zu verlassen.
Israels Vergeltungsschlag gegen Iran: Abschreckung per Allianz
Eine weitere Eskalation zwischen Israel und Iran scheint vorerst nicht zu
befürchten zu sein. Nur für den Gazastreifen sind die Perspektiven düster.
Deutsche Waffenlieferungen an Israel: „Ausfuhrgenehmigungen stoppen“
Die Menschenrechtsorganisation ECCHR will Deutschland juristisch daran
hindern, Waffen an Israel zu liefern. Grund ist die Art der Kriegsführung
in Gaza.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.