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# taz.de -- +++ Eskalation im Nahostkrieg +++: Weltweit Aufrufe zur Deeskalation
> EU-Chefdiplomat Borell beruft Sondersitzung der Außenminister ein. Die
> Türkei ruft den Iran zur Vermeidung „erneuter Eskalation“. Israel
> zerstört Gebäude der Hisbollah im Osten des Libanon.
Bild: Mehr als 200 Drohnen und Raketen mit Ziel Israel wurden abgefangen
## Borrell beruft Sondersitzung von EU-Außenministern ein
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beruft für Dienstag eine
Sondersitzung der Außenministerinnen und Außenminister der 27
Mitgliedstaaten zur Lage im Nahen Osten ein. „Unser Ziel ist, zur
Deeskalation und Sicherheit der Region beizutragen“, schreibt der
EU-Chefdiplomat auf der Plattform X.
Nach dem ersten direkten Angriff des Irans auf Israel wollen sich die
EU-Außenminister am Dienstag zu einer Dringlichkeitsberatung
zusammenschließen. Die Videokonferenz wurde am Sonntag vom
EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einberufen.
Zuvor hatte Borrell den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt und
von einer „beispiellosen Eskalation“ gesprochen. „Die EU verurteilt den
inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste“, schrieb er
in der Nacht zum Sonntag auf X. „Dies ist eine beispiellose Eskalation und
eine Bedrohung für die regionale Sicherheit.“ (rtr/dpa/afp)
## Türkei ruft Iran zur Vermeidung „erneuter Eskalation“ auf
Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat die Türkei Teheran dazu
aufgerufen, eine „erneute Eskalation“ zu vermeiden. Der türkische
Außenminister Hakan Fidan habe am Sonntag seinen iranischen Amtskollegen
Hossein Amir-Abdollahian angerufen und ihm „mitgeteilt, dass wir keine
erneute Eskalation in der Region wünschen“, erfuhr die Nachrichtenagentur
AFP am Sonntag aus diplomatischen Kreisen in der Türkei.
Demnach erklärte der iranische Chefdiplomat in dem Gespräch, die
„Vergeltungsaktion gegen Israel“ sei „beendet“. Der Iran behalte sich a…
das Recht vor, im Falle eines israelischen „Angriffs“ „mit größerer Hä…
zu handeln.
Im sowohl an die Türkei als auch an den Iran grenzenden Irak rief
Staatspräsident Abdel Latif Raschid dazu auf, den „Konflikt nicht
auszuweiten“. Raschid bezog sich in einer Erklärung auf die „jüngsten
Entwicklungen in der Region und ihre Auswirkungen“. Er unterstrich „die
Notwendigkeit, die Aggression gegen den Gazastreifen zu stoppen und eine
Lösung für die Palästinenserfrage zu finden“. Dies sei „ein grundlegendes
Element für die Stabilität der Region“. (afp/rtr)
## Israel zerstört Gebäude der Hisbollah im Osten des Libanon
Wenige Stunden nach dem Großangriff des Iran hat die israelische Armee ein
Gebäude der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Osten des Libanon unter
Beschuss genommen. Die israelische Armee bestätigte am Sonntag, Kampfjets
hätten eine „wichtige Waffenproduktionsstätte“ der Hisbollah in der
Umgebung des weit innerhalb des Libanon gelegenen Ortes Nabi-Tschit
getroffen. Der Ort liegt nahe der syrischen Grenze und südlich der
Hisbollah-Hochburg Balbeek.
Wie ein AFP-Fotograf vom Angriffsort berichtete, wurde das getroffene
Gebäude in Trümmer gelegt. Zuvor hatte ein Hisbollah-Vertreter der
Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, ein israelischer Luftangriff habe auf
ein zweistöckiges Gebäude der Miliz in der Region um Balbeek gezielt. Auch
die staatliche libanesische Nachrichtenagentur (NNA) berichtete, „der
feindliche Angriff“ habe „ein Gebäude im Dorf Nabi Tschit“ unweit der St…
Baalbek zerstört. (afp)
## Selenskyi verurteilt Angriff auf Israel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt die iranischen
Angriffe auf Israel und mahnt Bemühungen an, eine weitere Eskalation der
Lage im Nahen Osten zu verhindern. „Irans Handlungen gefährden die gesamte
Region und die Welt, genauso wie ein größerer Konflikt droht wegen
Russlands Handlungen“, schreibt Selenskyj auf der Plattform X. „Die
offensichtliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Regimen, Terrorismus zu
verbreiten, muss auf eine resolute und geeinte Antwort der Welt treffen.“
(rtr)
## Scholz warnt warnt vor weiterer Eskalation
Nach den iranischen Luftangriffen auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz
vor „jeder weiteren Eskalation“ gewarnt. „Man darf auf diesem Weg nicht
weitermachen“, sagte Scholz am Sonntag im chinesischen Chongqing. „Wir
werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt.“
Scholz verurteilte die iranische Attacke erneut scharf. „Das ist ein durch
nichts zu vertretender Angriff, das ist eine schlimme Eskalation der Lage.“
Sie sei in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar oder hinnehmbar.
„Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen“,
sagte Scholz. Er betonte erneut die deutsche Solidarität mit Israel, das
seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober jedes Recht habe, sich zu
verteidigen.
Scholz kündigte für den Abend (Ortszeit) ein Gespräch mit den für
Sicherheit zuständigen Ministern in seinem Kabinett an. Daran teilnehmen
sollten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Anschließend
wollte er an einer Schalte der Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe
führender westlicher Industriestaaten teilnehmen. (dpa)
## Iran bestellt deutschen Botschafter wegen Angriffs auf Israel ein
Nach den iranischen Luftangriffen auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz
vor „jeder weiteren Eskalation“ gewarnt. „Man darf auf diesem Weg nicht
weitermachen“, sagte Scholz am Sonntag im chinesischen Chongqing. „Wir
werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt.“
Scholz verurteilte die iranische Attacke erneut scharf. „Das ist ein durch
nichts zu vertretender Angriff, das ist eine schlimme Eskalation der Lage.“
Sie sei in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar oder hinnehmbar.
„Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen“,
sagte Scholz. Er betonte erneut die deutsche Solidarität mit Israel, das
seit dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober jedes Recht habe, sich zu
verteidigen.
Scholz kündigte für den Abend (Ortszeit) ein Gespräch mit den für
Sicherheit zuständigen Ministern in seinem Kabinett an. Daran teilnehmen
sollten Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Anschließend
wollte er an einer Schalte der Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe
führender westlicher Industriestaaten teilnehmen. (afp)
## Baerbock: Iran hat Nahen Osten „an den Rand des Abgrunds geführt“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der iranischen
Regierung vorgeworfen, mit dem Großangriff auf Israel eine schwerwiegende
Eskalation in der Region riskiert zu haben. „Das iranische Regime hat
sehenden Auges den ganzen Nahen und Mittleren Osten an den Rand des
Abgrunds geführt“, sagte Baerbock am Sonntag nach einem Treffen des
Krisenstabs im Auswärtigen Amt.
Die iranische Führung habe in der Nacht zum Sonntag „eine ganze Region
beinahe ins Chaos gestürzt“, sagte Baerbock weiter. Die „weltweiten
Verurteilungen“ des iranischen Vorgehens zeigten „ganz klar“: „Iran ist…
seinem aggressiven Verhalten, mit dem es eine ganze Region destabilisieren
will, isoliert.“
Baerbock sagte mit Blick auf die Stellvertreter Teherans in der Region:
„Wir rufen Iran auf, weitere Angriffe, auch über Proxies, zu unterlassen.
Ein regionaler Flächenbrand hätte unkalkulierbare Folgen.“ Die
„Eskalationsspirale“ müsse durchbrochen werden, fügte die Außenministerin
an. „Wir müssen gemeinsam zu einem Ende der Gewalt finden.“ (afp)
## Russland reagiert besorgt auf den Konflikt
Russland zeigt sich „extrem“ besorgt und ruft alle Parteien zur Mäßigung
auf. Das Außenministerium in Moskau warnt, ohne Lösung des
israelisch-palästinensischen Konflikts werde es keine Entspannung geben:
„Wir haben wiederholt gewarnt, dass die zahlreichen ungelösten Krisen im
Nahen Osten, vor allem in der palästinensisch-israelischen Konfliktzone (…)
zu einer Zunahme der Spannung führen werden.“
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew und Vertraute von
Amtsinhaber Wladimir Putin sieht durch die Eskalation in Nahost Nachteile
im Wahlkampf für US-Präsident Joe Biden. „Amerika will keinen großen Krieg
im Nahen Osten“, schreibt er auf Telegram. „Die tödlichen Opfer im
Gazastreifen werden Bidens Aussichten bei den Wahlen verschlechtern. Ein
Krieg zwischen Israel und dem Iran würde zusätzliche Unsicherheit mit sich
bringen“, erklärt Medwedew. (rtr)
## Die meisten Drohnen über Syrien abgeschossen
Die meisten der iranischen Drohnen sind nach Angaben aus
Geheimdienstkreisen über Syrien abgeschossen worden. Israelische und
amerikanische Jets hätten sie abgefangen, bevor sie ihre Ziele in Israel
erreichen konnten, sagen zwei Mitarbeiter westlicher Geheimdienste zu
Reuters. Die vom Iran gestarteten Flugkörper seien über Südsyrien, dem
syrischen Teil der Golanhöhen und in Ostsyrien entlang der Grenze zum Irak
geflogen. (rtr)
## Israel fordert von EU Einstufung der Revolutionsgarden als
„Terrororganisation“
Nach der Beschlagnahmung eines Handelsschiffs im Persischen Golf hat der
israelische Außenminister Israel Katz die EU aufgefordert, die iranischen
Revolutionsgarden als „Terrororganisation“ einzustufen. „Ich fordere die
Europäische Union und die freie Welt auf, die iranischen Revolutionsgarden
unverzüglich zur Terrororganisation zu erklären und den Iran jetzt zu
sanktionieren“, schrieb Katz am Samstag im Onlinedienst X.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten in der Nacht in der Straße von
Hormus ein Handelsschiff beschlagnahmt und dies mit einer „Verbindung“ nach
Israel begründet.
Das Containerschiff „MCS Aries“ mit „Verbindung nach Israel“ sei von
Spezialeinheiten der Revolutionsgarden in der Meerenge zwischen dem
Persischen Golf und dem Golf von Oman beschlagnahmt worden und werde in
Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche iranische
Nachrichtenagentur Irna. Das Schiff fahre unter portugiesischer Flagge für
ein Unternehmen, das „dem zionistischen Kapitalisten Eyal Ofer“ gehöre.
Die italienisch-schweizerische Reederei MSC bestätigte die Beschlagnahme
und erklärte, an Bord des Schiffs befänden sich 25 Crewmitglieder. Das
Unternehmen erklärte, es arbeite „eng mit den zuständigen Behörden
zusammen“, um das Wohlergehen der Besatzungsmitglieder und die „sichere
Rückkehr des Schiffs“ zu gewährleisten. (afp)
## Irland kritisiert den Iran und ruft zu Zurückhaltung auf
Das EU-Mitglied Irland hat die iranischen Angriffe auf Israel kritisiert
und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. „Ich verurteile Irans
rücksichtslosen und großangelegten Angriff auf Israel auf das Schärfste“,
schrieb der neue irische Regierungschef Simon Harris am Samstag bei X
(früher Twitter). „Ich fordere alle Seiten auf, jetzt Zurückhaltung zu
zeigen und eine Eskalation militärischer Handlungen und die damit
verbundene Verwüstung zu vermeiden.“
Außenminister Micheál Martin sprach von einer Bedrohung des Weltfriedens.
„Dies trägt nicht dazu bei, der Sache des palästinensischen Volkes zu
helfen oder einem Ende des Leids in Gaza näherzukommen“, sagte Martin einer
Mitteilung zufolge.
Harris war vorige Woche zum neuen Ministerpräsident gewählt worden. Die
irische Regierung hatte Israels Vorgehen im Gazastreifen nach der
Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 scharf
kritisiert. Außenminister Martin sprach sich jüngst für eine
Zweistaatenlösung aus und kündigte an, Palästina demnächst formell als
Staat anerkennen. Medienberichten zufolge planen Irland und einige andere
EU-Staaten wie Spanien diesen Schritt, sobald eine Friedensinitiative auf
den Weg gebracht ist. (dpa)
## Reederei Hapag-Lloyd vermeiden weiterhin Rotes Meer und Suez Kanal
Die Reederei Hapag-Lloyd sieht in dem Angriff Irans und der Furcht vor
einer Eskalation vorerst keinen Grund für einen grundsätzlichen
Strategiewechsel. „Wir vermeiden weiterhin Rotes Meer und den Suez Kanal
und beobachten den weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen mit Sorge“,
teilt ein Konzernsprecher auf Anfrage mit. Bei weiteren Eskalationen könne
man im Regelfall sehr schnell reagieren. (rtr)
## Hamas begrüßt Angriff des Iran
Die radikal-islamische Hamas begrüßt den iranischen Angriff. „Wir in der
Hamas betrachten den Militäreinsatz der Islamischen Republik Iran als
natürliches Recht und als verdiente Antwort auf das Verbrechen im
iranischen Konsulat in Damaskus und auf die Ermordung mehrerer Führer der
Revolutionsgarden“, erklärt Hamas mit Blick auf den Israel zugeschriebenen
Angriff auf das Botschaftsgelände in Syrien am 1. April. (rtr)
## Emirates Airlines streicht Flüge
Die Fluglinie Emirates Airlines aus dem Emirat Dubai streicht einige Flüge.
Andere würden umgeleitet, gibt ein Konzernsprecher bekannt. Man beobachte
die Lage sehr genau und unternehme alle Anstrengungen, um die Auswirkungen
auf die Kunden so gering wie möglich zu halten. (rtr)
## 🐾 Angriff mit Ansage – [1][Steht ein israelischer Gegenschlag bevor?]
Es war ein Angriff mit Ankündigung: Als in Jerusalem um 1.42 Uhr in der
Nacht auf Sonntag die Sirenen aufheulen, sitzen viele schon auf gepackten
Notfalltaschen. [2][Unser Korrespondent Felix Wellisch berichtet aus
Jerusalem und erklärt die Zusammenhänge]. (taz)
## Italien kündigt Sondersitzung der G7-Staaten für den Nachmittag an
Italien beruft für den Nachmittag eine Dringlichkeitssitzung der Staats-
und Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Industrienationen
(G7) ein. Thema ist der iranische Angriff auf Israel. Das teilen
Mitarbeiter des Büros von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit. Italien
hat derzeit den Vorsitz der G7 inne. (rtr)
## Deutsch-Israelische Gesellschaft ruft zu einer Solidaritätskundgebung in
Berlin auf
Nach dem massiven Angriff des Iran auf Israel hat die Deutsch-Israelische
Gesellschaft zu einer Solidaritätskundgebung für das attackierte Land
aufgerufen. Sie soll am Sonntagnachmittag in Berlin am Brandenburger Tor
stattfinden, teilte die Gesellschaft am Sonntagmorgen mit. „Wir stehen
zusammen gegen den Terror des iranischen Regimes“, hieß es im Aufruf. Die
Berlinerinnen und Berliner seien aufgerufen, „Solidarität mit dem
angegriffenen jüdischen und demokratischen Staat zu zeigen“.
Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag mit massivem Beschuss unter
anderem mit Raketen und Marschflugkörpern angegriffen. Nach Angaben der
israelischen Armee wurde der weitaus größte Teil davon abgefangen. Im Land
selbst seien verhältnismäßig wenige Schäden zu verzeichnen, hieß es.
Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und frühere
Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck erklärte, der Iran habe mit seinem
kriegerischen und direkten Angriff auf Israel in der Nacht zu Sonntag ein
neues, gefährliches Kapitel des seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober
laufenden Krieges aufgeschlagen. Dies sei eine brandgefährliche Situation.
Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, betonte er: „Wir müssen jetzt
ohne Vorbehalt an der Seite Israels stehen.“
Gegenüber dem Iran seien sowohl eiserne Entschlossenheit als auch
Besonnenheit gefragt, erklärte Beck. Die Vernichtung Israels sei
Staatsräson des Landes. Dem Iran müsse klargemacht werden, dass der Angriff
Konsequenzen habe, und das dortige Mullah-Regime müsse isoliert werden.
Zugleich müsse alles getan werden, einen großen Krieg zu verhindern. (epd)
## Israelischer Geheimdienst: Hamas lehnt Vorschlag für Waffenruhe im
Gazastreifen ab
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Angaben des
israelischen Geheimdienstes Mossad den jüngsten Vorschlag internationaler
Vermittler für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die Ablehnung des
Vorschlags zeige, dass der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar,
weder eine humanitäre Vereinbarung noch eine Rückkehr der Geiseln wolle,
teilte der Mossad am Sonntag in einer vom Büro des israelischen
Regierungschefs veröffentlichten Erklärung mit.
Sinwar wolle weiterhin die Spannungen mit dem Iran „ausnutzen“ und strebe
eine „allgemeine Eskalation in der Region“ an. Israel werde weiter daran
arbeiten, die „Ziele des Kriegs gegen die Hamas mit aller Kraft zu
erreichen und wird jeden Stein umdrehen, um die Geiseln aus Gaza
zurückzuholen“, hieß es weiter.
Die Vermittlerländer USA, Ägypten und Katar hatten kürzlich in Kairo einen
neuen Vorschlag für eine Waffenruhe vorgelegt. Die Hamas teilte am Samstag
mit, eine Antwort auf einen neuen Vorschlag übermittelt zu haben. Die
militante Palästinenserorganisation bekräftigte allerdings „das Festhalten
an ihren Forderungen“, darunter eine „dauerhafte Waffenruhe“, ein Abzug d…
israelischen Armee aus dem gesamten Gazastreifen, eine Rückkehr der
Vertriebenen in ihre Wohnorte, eine Ausweitung der Hilfslieferungen und ein
„Beginn des Wiederaufbaus“.
Die seit Monaten geführten Verhandlungen über eine Feuerpause und
Geiselfreilassungen gestalten sich schwierig. In der Vergangenheit warfen
sich Israel und die Hamas gegenseitig vor, die indirekten Gespräche zu
behindern. (dpa)
## Nach iranischem Angriff auf Israel: Irak, Jordanien und Libanon öffnen
Luftraum wieder
Nach dem massiven direkten Angriff des Iran auf Israel haben der Irak,
Jordanien und der Libanon ihren zuvor geschlossenen Luftraum am
Sonntagmorgen wieder eröffnet. Die irakische Luftfahrtbehörde erklärte,
„alle Risiken für die Sicherheit ziviler Flugzeuge im Irak“ seien
„beseitigt worden“. Insbesondere für Flugzeuge, die auf irakischen
Flughafen ankommen oder dort abfliegen, sei der Luftraum wiedereröffnet
worden.
Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamie erklärte gegenüber der
Nachrichtenagentur AFP, die Flugzeuge im Land hätten ihre Flüge um 07.00
Uhr (Ortszeit, 06.00 Uhr MESZ) wieder aufgenommen. Die Regierung beobachte
die Situation weiterhin. Aus Jordanien hieß es in einer Erklärung der
Regierung, der Luftraum sei am Sonntag wieder eröffnet worden. Am
Sonntagmorgen war auch der israelische Luftraum wieder eröffnet worden.
(afp)
## Israels Nachbar Jordanien fängt Flugobjekte ab
Israels Nachbarland Jordanien hat beim nächtlichen Angriff des Irans mit
Drohnen und Raketen mehrere Flugobjekte abgefangen. Das teilte das
jordanische Kabinett dem Fernsehsender Al-Mamlaka zufolge am Sonntag nach
einer Sitzung mit. Jordanien liegt zwischen dem Iran und Israel.
Die Armee werde auf alle Bedrohungen antworten, die die Sicherheit der
Bürger gefährde oder Jordaniens Territorium und dessen Luftraum. An
mehreren Orten seien Teile der Flugkörper vom Himmel gefallen, größeren
Schaden oder Verletzte habe es dabei aber nicht gegeben.
Al-Mamlaka berichtete, dass unter anderem im Süden der Hauptstadt Amman
Teile einer Rakete vom Himmel fielen. In sozialen Medien machte ein Video
die Runde, die ausgebrannte Teile einer Rakete zeigen sollen, die in einer
Wohngegend auf der Straße zwischen geparkten Autos liegt. (dpa/rtr)
## Deutsche Bundesregierung beruft Krisenstab ein
In Berlin wird der Krisenstab der Bundesregierung einberufen. Das Gremium
werde am Vormittag unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock
tagen, heißt es in Kreisen des Auswärtigen Amtes.
Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes
Strack-Zimmermann, appelliert an Bundeskanzler Olaf Scholz, China dazu
aufzufordern, zur Entspannung der Lage in Nahost beizutragen. „Da der
Kanzler schon in Peking weilt, sollte er vor Ort deutlich daran erinnern,
dass Israel unser Freund ist und Deutschland an der Seite Israels steht“,
sagt die FDP-Politikerin der „Rheinischen Post“. China müsse dazu
beitragen, dass es nicht zu einen Flächenbrand komme. (rtr)
## Iran warnt Israel und USA vor Gegenangriff
Der Iran warnt Israel vor einem Gegenangriff. „Sollte Israel Vergeltung
üben, wird unsere Antwort viel größer sein als die militärische Aktion von
heute Nacht“, kündigt der Stabschef der Streitkräfte, Generalmajor Mohammad
Bagheri, an. Auch der Der Kommandeur der einflussreichen Revolutionsgarden,
Hossein Salami, droht mit Konsequenzen. „Sollte das israelische Regime
erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans
mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen“, zitierte die
staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an
UN-Generalsekretär António Guterres.
Der Iran warnt die USA davor, Israel bei einem möglichen Vergeltungsschlag
zu unterstützen. Die amerikanischen Stützpunkte würden dann ins Visier
genommen, berichtet das staatliche Fernsehen in der islamischen Republik.
Die Botschaft habe man über die Schweiz der Regierung in Washington
übermittelt. (rtr/dpa)
## Israel dankt Frankreich für Hilfen bei Abwehr iranischen Angriffs
Israel dankt Frankreich für Hilfen bei der Abwehr des iranischen Angriffs.
„Frankreich verfügt über sehr gute Technologie, Jets, Radar – und ich wei…
dass sie zur Überwachung des Luftraums beigetragen haben“, sagt der
Sprecher der israelischen Armee. Er erklärt, nichts Genaues darüber zu
wissen, ob französische Jets von Iran abgefeuerte Raketen abgeschossen
hätten. (rtr)
## Von der Leyen verurteilt Irans Angriff auf Israel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den iranischen Angriff
auf Israel verurteilt und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. „Ich
verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf
Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese
Angriffe unverzüglich einzustellen“, schrieb von der Leyen am Sonntagmorgen
auf der Plattform X (ehemals Twitter). „Alle Akteure müssen nun von einer
weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der
Stabilität in der Region einsetzen“, forderte die Kommissionschefin weiter.
Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen
Erzfeind Israel direkt angegriffen. Bei dem Großangriff wurden nach Angaben
des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen abgefeuert. Die
große Mehrheit der Raketen fing Israels Luftabwehr nach Militärangaben noch
außerhalb der Grenzen Israels ab. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei
auf israelischem Gebiet eingeschlagen, Todesopfer oder größere Schäden gab
es demnach nicht. (dpa)
## Israel: 99 Prozent des Angriffs abgewehrt
Der iranische Angriff auf Israel ist nach Angaben der israelischen Armee
„vereitelt“ worden. Die Raketen und Drohnen gegen Israel seien zu „99
Prozent“ abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel
Hagari am Sonntag im Fernsehen. Der Iran hatte in der Nacht mehr als 200
Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert.
Keine der Drohnen und Marschflugkörper habe israelisches Gebiet erreicht.
Nur „wenige“ ballistische Raketen seien bis nach Israel durchgedrungen,
eine habe die Nevatim-Militärbasis im Süden des Landes „leicht“ getroffen.
Der Militärstütztpunkt sei aber immer noch intakt. (afp)
## 🐾 USA helfen bei Verteidigung – [3][Solidarität mit Israel]
Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte: „Gemeinsam mit den Vereinigten
Staaten und weiteren Partnern ist es dem Staat Israel gelungen, sein
Territorium zu verteidigen.“ Er fügte hinzu: „Die Schlacht ist noch nicht
vorbei – wir müssen wachsam bleiben.“
Zuvor hatte sich US-Präsident Joe Biden zum Beitrag der US-Streitkräfte
geäußert. Er habe in den vergangenen Tagen US-Militärflugzeuge und
Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen in den Nahen Osten beordert. Die
US-Streitkräfte hätten nun dazu beigetragen, „fast alle“ vom Iran auf
Israel abgefeuerten Drohnen und Raketen abzuschießen, erklärte Biden.
Streitkräfte oder Einrichtungen der USA seien nicht angegriffen worden.
Unser Korrespondent [4][Hansjürgen Mai berichtet aus Washington über die
US-Reaktionen auf Irans Militärschlag] (afp/taz).
## 🐾 Iranischer Angriff auf Israel – [5][Was über Nacht geschah]
Der Iran hatte am späten Samstagabend erstmals seine Drohung wahrgemacht
und Israel direkt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Zunächst gab die
israelische Armee einen iranischen Drohnen-Angriff auf israelisches
Staatsgebiet bekannt. Wenig später berichteten die iranischen Staatsmedien,
die Revolutionsgarden hätten bei dem „umfangreichen“ Angriff auch Raketen
auf Israel abgefeuert. Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff führten
auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die Huthi-Rebellen im Jemen
Angriffe gegen israelische Ziele aus.
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, hatte Israel am
Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein
iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht.
Dabei waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle
der iranischen Revolutionsgarden. (afp/taz)
14 Apr 2024
## LINKS
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