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# taz.de -- Rekordmarke im Eiskunstlauf: Altmeisterin mit Botschaft
> Deanna Stellato-Dudek wird mit 40 Jahren Weltmeisterin im Paarlauf auf
> dem Eis. So etwas hat es noch nicht gegeben.
Bild: Eleganz mit Erfahrung: Deanna Stellato-Dudek mit ihrem Partner Maxime Des…
Berlin taz | Ob sie jetzt ein Statement ablassen solle, das alle zitieren
können, fragte eine lachende Deanna Stellato-Dudek in die Presserunde. „So
etwas wie: 40 ist das neue 20.“ Dann lachte sie weiter. Mit ihrem Partner
Maxime Deschamps hatte sie gerade Gold im Paarlauf bei den
[1][Eiskunstlaufweltmeisterschaften in Montreal] gewonnen. Hinterher sagte
man der US-Amerikanerin, die für Kanada startet, sie sei nun die älteste
Sportlerin, die im Eiskunstlauf jemals einen WM-Titel geholt hat. Nein, sie
hatte es nicht darauf angelegt, diese Bestmarke zu erreichen.
Sie wunderte sich noch, dass es in der Frühzeit des Sports, vor 100 Jahren,
niemanden gegeben habe, der beim Titelgewinn älter gewesen sei. [2][Dass
sie in diesen Tagen die Älteste ist] inmitten der federleichten Küken, die
von ihren Partnern in die Lüfte geworfen werden, das sei ihr sehr wohl
bewusst gewesen.
Und so trage sie den Ältestentitel auch mit Stolz. Und eine Botschaft hatte
sie auch noch: „Ich hoffe, dass dies die Menschen dazu inspiriert, nicht
aufzuhören, bevor sie ihr Leistungsvermögen nicht ausgeschöpft haben –
nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Lebensbereichen.“
## Risikosport Eiskunstlauf
Gerade im Eiskunstlauf ist es ungewöhnlich, [3][dass Athletinnen so lange
in der Weltelite mitlaufen]. Wenn die Karriere einer Eiskunstläuferin mit
Mitte 20 endet, gilt das als normal. Die Kräfte, die bei den Sprüngen und
Landungen auf Bänder und Knochen wirken, machen den Eiskunstlaufsport zu
einer der Disziplinen mit der höchsten Verletzungsgefahr.
Deanna Stellato-Dudek hat erlebt, was das bedeutet. Sie war eine der besten
Juniorinnen im Einzelwettbewerb, hat im Jahr 2000 das Grand-Prix-Finale der
besten Nachwuchsläuferinnen gewonnen und wurde Zweite bei der
Juniorinnen-WM. Was folgte, war ein Bruch des linken Knöchels, ein
Bänderriss im rechten Knöchel und eine ernsthafte Hüftverletzung. Sie
beendete erst mal ihre Karriere. 17 war Deanna Stellato-Dudek damals.
16 Jahre lang lebte sie nun ein doch relativ normales Erwachsenenleben,
arbeitete als Kosmetikerin. Dann, so erzählt sie, habe sie sich gefragt, ob
sie ihre Karriere nicht doch vorschnell beendet habe. Sie zog ihre alten
Schlittschuhe an und begann zu trainieren. Doch kaum jemand wollte sich mit
ihr abgeben. Schon gar kein Spitzenläufer. In Kanada fand sie dann endlich
einen Partner. Nun bildet sie mit Maxime Deschamps das vielleicht
ungewöhnlichste Paar, das der Eiskunstlaufsport je hervorgebracht hat.
24 Mar 2024
## LINKS
[1] /Medaillenchancen-bei-Eiskunstlauf-WM/!5996211
[2] https://www.youtube.com/watch?v=gPV76p3az3s
[3] /Dopingfall-Kamila-Walijewa/!5831905
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Eiskunstlauf
Comeback
Verletzung
Eisschnelllauf
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Eiskunstlauf
Olympische Winterspiele 2022
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