# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Marsch nach Jerusalem | |
> Geisel-Angehörige beginnen einen viertägigen Marsch von Gaza-Grenzort | |
> nach Jerusalem. Ägypten hofft auf eine baldige Feuerpause. Ein Hamas-Chef | |
> kündigt Flexibilität bei Verhandlungen an. | |
Bild: Angehörige und Freunde von Hamas-Geiseln bei einer Demo am Grenzübergan… | |
## Organisatoren rufen Menschen in Israel auf, sich dem Marsch | |
anzuschließen | |
Ehemals im Gazastreifen festgehaltene Geiseln und die Angehörigen der dort | |
noch festgehaltenen Menschen haben einen viertägigen Marsch nach Jerusalem | |
begonnen. Die Gruppe sei am Mittwochmorgen aus dem Ort Reim nahe dem | |
Gazastreifen losgegangen, teilte das Forum der Geiselfamilien mit, das den | |
Marsch organisiert. | |
Startpunkt war den Angaben zufolge der Ort des Nova-Musikfestivals. | |
Terroristen der Hamas und anderer extremistischer | |
Palästinenserorganisationen ermordeten dort bei ihrem Massaker am 7. | |
Oktober vergangenen Jahres 364 Menschen und entführten Dutzende von der | |
Party in den Gazastreifen. | |
Der Marsch soll durch mehrere Städte verlaufen und am Samstag in Jerusalem | |
enden. Auf Aufnahmen israelischer Medien waren Dutzende Teilnehmer zu | |
sehen. Die Organisatoren riefen die Menschen in Israel auf, sich dem Marsch | |
anzuschließen. „Wir haben keine Worte, keine Kraft mehr“, sagten die Eltern | |
eines im Gazastreifen festgehaltenen Mannes nach Angaben des Forums der | |
Geiselfamilien auf einer Pressekonferenz unmittelbar vor Beginn des | |
Marschs. Sie könnten sich den Albtraum, den ihr Sohn durchmache, nicht | |
einmal vorstellen. | |
Insgesamt hält die Hamas noch 134 Geiseln im Gazastreifen fest, von denen | |
nach israelischen Schätzungen noch etwas mehr als 100 am Leben sein | |
dürften. | |
Die indirekt geführten Verhandlungen Israels mit der islamistischen Hamas | |
über eine Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln | |
und eine Feuerpause im Gaza-Krieg kommen Berichten zufolge nicht voran. | |
Israelische Medien zitierten kürzlich Beamte, denen zufolge ein von den | |
Vermittlern Ägypten, Katar und USA vorgeschlagener Verhandlungsrahmen nicht | |
mit den Forderungen der Hamas vereinbar sei. Die Hamas wiederum bezichtigte | |
Israel, eine Blockadehaltung an den Tag zu legen. US-Präsident Joe Biden | |
sagte am Dienstag, er hoffe, bis kommenden Montag eine Waffenruhe zu | |
erzielen. (dpa) | |
## Ägyptischer Präsident Al-Sisi äußert Hoffnung auf Feuerpause in Gaza | |
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Hoffnung geäußert, | |
dass es im Gazakrieg innerhalb von Tagen zu einer Vereinbarung über eine | |
Feuerpause kommen könnte. Das werde erlauben, den Menschen in dem dicht | |
besiedelten Küstenstreifen in verschiedenen Bereichen echte Hilfe zukommen | |
zu lassen, sagte der ägyptische Staatschef bei einer von dem Sender Al | |
Qahera News TV übertragenen Veranstaltung am Mittwoch. | |
Al-Sisi betonte zudem, sein Land habe den Grenzübergang Rafah zum | |
Gazastreifen niemals geschlossen. Man müsse aber in der gegenwärtigen | |
Situation vorsichtig sein. „Für uns war vom ersten Tag an sehr wichtig, | |
dass der Grenzübergang Rafah eine Route für Hilfslieferungen sein wird“, so | |
Al-Sisi weiter. Ägypten, das im Jahr 1979 als erstes arabisches Land ein | |
Friedensabkommen mit Israel schloss, ist besorgt über einen möglichen | |
Massenexodus von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen in Richtung Ägypten. | |
Unter der Vermittlung Ägyptens, der USA und Katars wird derzeit über eine | |
Feuerpause und einen erneuten Austausch von israelischen Geiseln gegen | |
palästinensische Gefangene verhandelt. Auch aus den USA und Katar gab es | |
optimistische Signale. Vertreter Israels und der islamistischen Hamas | |
dämpften die Erwartungen. (dpa) | |
## Hamas-Chef – Sind bei Verhandlungen mit Israel flexibel | |
Hamas-Chef Ismail Hanijeh erklärt, seine Gruppierung sei bei den | |
Verhandlungen mit Israel über eine Feuerpause und den Austausch von Geiseln | |
und Gefangenen flexibel. Die Hamas sei aber auch bereit, weiter zu kämpfen, | |
sagt er in einer Fernsehansprache. Es ist seine erste öffentliche | |
Stellungnahme seit US-Präsident Joe Biden erklärt hat, er hoffe, kommenden | |
Montag werde eine Feuerpause vereinbart. Hanijeh ruft in seiner Rede die | |
Palästinenser auch auf, am ersten Tag des muslimischen Fastenmonats Ramadan | |
am 10. März zum Beten zur Al-Aksa-Moschee in Jerusalem zu gehen. Damit | |
erhöht er den Druck auf Israel zu einer Einigung zu kommen, da es auf dem | |
Tempelberg, wo auch die Moschee steht, in der Vergangenheit mehrfach zu | |
gewaltsamen Ausschreitungen gekommen ist. (rtr) | |
## Israels Armee: Tote bei Einsätzen in Chan Junis und Gaza | |
Die israelische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im | |
Gazastreifen in den Städten Chan Junis und Gaza fort. Bei einem Einsatz in | |
Chan Junis seien fünf Terroristen durch das Abfeuern einer Rakete auf ein | |
Fahrzeug getötet worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Zudem seien bei | |
Luftangriffen zwei Militärgelände in Chan Junis getroffen und Terroristen, | |
die sich dort aufhielten, getötet worden. In der größten Stadt im Süden des | |
Gazastreifens habe zudem ein Kampfflugzeug Personen auf einem weiteren | |
Militärgelände beschossen, die Armeeangaben zufolge einen Angriff auf | |
israelische Soldaten geplant haben. Auch Fallschirmjäger seien in Chan | |
Junis im Einsatz gewesen. Diese töteten Militärangaben zufolge „mehrere | |
Terroristen mit Scharfschützenfeuer“. Die Angaben konnten zunächst nicht | |
unabhängig überprüft werden. | |
Auch im Viertel Al-Saitun in der Stadt Gaza dauerte der Einsatz der | |
israelischen Armee an. „Truppen töteten mehrere Terroristen und | |
lokalisierten Waffen in der Gegend“, teilte das Militär mit. Zudem hätten | |
israelische Soldaten im Gazastreifen acht Orte angegriffen, von denen aus | |
in der Nacht zu Mittwoch Raketen Richtung Israel abgefeuert worden seien. | |
Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. | |
In einer israelischen Ortschaft am Rande des Gazastreifens hatte es in der | |
Nacht zu Mittwoch erneut Raketenalarm gegeben. Seit Kriegsbeginn wurden | |
nach israelischen Angaben mehr als 14 500 Geschosse aus dem Küstengebiet | |
auf Israel abgefeuert. Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste | |
Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen | |
Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen in Israel | |
verübt hatten. Wegen der vielen zivilen Opfer und massiven Zerstörungen im | |
Gazastreifen steht Israel stark in der Kritik. (dpa) | |
## Katar verspricht Frankreich Investitionen in Höhe von zehn Milliarden | |
Euro | |
Katar hat Frankreich Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro | |
zugesagt. „Diese Investitionen werden die strategischen Partnerschaften | |
zwischen unseren beiden Ländern stärken“, sagte der Emir von Katar Tamim | |
bin Hamad al-Thani am Dienstagabend in Paris. Geplant sind Investitionen | |
unter anderem in den Energiesektor, in Luft- und Raumfahrt sowie künstliche | |
Intelligenz. Der Emir hält sich derzeit zu einem zweitägigen Staatsbesuch | |
in Frankreich auf. | |
Es ist der erste Staatsbesuch eines Emirs von Katar in Frankreich seit 15 | |
Jahren. Zum Staatsbankett waren unter anderem auch Frankreichs Ex-Präsident | |
Nicolas Sarkozy, der Fußballstar Kylian Mbappé und zahlreiche | |
Wirtschaftsvertreter Frankreichs eingeladen. Am Mittwoch wollte der Emir | |
mit Frankreichs Premierminister Gabriel Attal ein Wirtschaftsforum | |
eröffnen. Bei seinen Gesprächen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron | |
ging es auch um die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen, an | |
denen Katar beteiligt ist. Details dazu wurden nicht bekannt. | |
Ein Sprecher des Außenministeriums des Golfemirats hatte am Dienstag | |
erklärt, seine Regierung sei „hoffnungsvoll, aber nicht unbedingt | |
optimistisch“, dass noch vor Donnerstag etwas verkündet werden könne. | |
US-Präsident Joe Biden hatte zuvor vom möglichen Abschluss einer | |
Vereinbarung „bis zum Ende des Wochenendes“ gesprochen. | |
Katarischen Angaben zufolge soll eine mögliche Feuerpause vor dem Beginn | |
des islamischen Fastenmonats Ramadan in Kraft treten. Der Ramadan beginnt | |
in diesem Jahr am 10. oder 11. März. Israel erklärte sich nach Angaben von | |
US-Präsident Joe Biden bereit, seine Offensive im Gazastreifen während des | |
Ramadan zu unterbrechen, um „alle Geiseln zu befreien“. Die USA, Katar und | |
Ägypten versuchen seit Wochen, eine neue Feuerpause zwischen Israel und der | |
islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu vermitteln. (afp) | |
## Hamas: Raketenangriff aus Südlibanon auf Norden Israels | |
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat eigenen Angaben | |
zufolge eine Raketensalve aus dem Südlibanon auf den Norden Israels | |
abgefeuert. Zwei israelische Militäreinrichtungen seien ins Visier genommen | |
worden, erklärte die Hamas am Mittwoch. Es handele sich um eine „Antwort“ | |
auf die „zionistischen Massaker an der Zivilbevölkerung im Gazastreifen“ | |
und den Tod von Kämpfern nahe Beirut. Das israelische Militär erklärte, es | |
seien etwa zehn Starts identifiziert worden, die vom Libanon aus in den | |
Norden Israels gelangt seien. In einer Region seien Sirenen ertönt. | |
Die Luftabwehr habe „eine Reihe“ der gestarteten Raketen „erfolgreich | |
abgefangen“. Zudem hieß es, die Armee habe die „Ursachen des Feuers im | |
Libanon“ getroffen. Die israelische Polizei meldete Sachschäden, jedoch | |
keine Verletzten. | |
Bei einem Angriff im Januar, der nach Angaben eines US-Verteidigungsbeamten | |
von Israel ausgeführt wurde, waren der Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri und | |
sechs Kämpfer bei Beirut getötet worden. Das Gebiet gilt als Hochburg der | |
mit der Hamas verbündeten pro-iranischen Hisbollah. | |
Zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon kommt es seit dem Überfall der | |
Hamas auf Israel am 7. Oktober fast täglich zu Gefechten. Seit Kriegsbeginn | |
wurden im Südlibanon laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP | |
mindestens 284 Menschen getötet. Die meisten von ihnen waren Kämpfer der | |
Hisbollah oder anderer bewaffneter Gruppen, aber auch 44 Zivilisten waren | |
unter den Opfern. Auf israelischer Seite wurden nach Armeeangaben zehn | |
Soldaten und sechs Zivilisten getötet. (afp) | |
## Das Welternährungsprogramm warnt vor „allgemeiner Hungersnot“ im | |
Gazastreifen. | |
Das Welternährungsprogramm (WFP) hat angesichts des Krieges zwischen Israel | |
und der radikalislamischen Hamas vor einer schweren Hungersnot im | |
Gazastreifen gewarnt. „Wenn sich nichts ändert, steht eine Hungersnot im | |
nördlichen Gazastreifen unmittelbar bevor“, sagte Carl Skau, | |
stellvertretender Exekutivdirektor des WFP, am Dienstag vor dem | |
UN-Sicherheitsrat. Das WFP müsse „weiter auf der Höhe seiner Verantwortung�… | |
sein, um dies zu verhindern. | |
Für das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) | |
warnte Vertreter Ramesh Rajasingham im Namen von dessen Leiter Martin | |
Griffiths, eine „allgemeine Hungersnot“ sei „fast unvermeidlich“, sollte | |
sich an der Lage nichts ändern. | |
Laut der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO waren Mitte Februar rund 46 | |
Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen zerstört, zudem | |
seien rund 70 Prozent der Kühe und etwa 50 Prozent der Schafe und Ziegen | |
getötet worden. Rund 97 Prozent des Grundwassers sei infolge des Krieges | |
nicht mehr für den menschlichen Gebrauch nutzbar. (afp) | |
## USA stocken Hilfe für Palästinenser um 53 Millionen Dollar auf | |
Die USA haben weitere 53 Millionen Dollar (48,9 Millionen Euro) an | |
humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zugesagt. Die Hilfen | |
würden dem Welternährungsprogramm und Nichtregierungsorganisationen für die | |
Unterstützung von Palästinensern zur Verfügung gestellt, teilte die | |
US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) am Dienstag in Washington | |
mit. Damit steigt die Summe der US-Hilfen für die Palästinenser seit dem | |
Ausbruch des Gaza-Kriegs auf 180 Millionen Dollar. | |
Die Hilfen sollten „Menschen in Not erreichen“, sagte USAID-Leiterin | |
Samantha Power in einer aus Jordanien übermittelten Videobotschaft. „Die | |
Hilfskräfte, die vor Ort im Gazastreifen ihr Leben riskieren, um Menschen | |
in hoffnungsloser, aussichtsloser Not Lebensmittel zu bringen – diese | |
Hilfskräfte müssen geschützt werden“, forderte sie zugleich. „Sie müssen | |
wissen, dass ihre Arbeit tun können, ohne erschossen und getötet zu | |
werden.“ | |
Ihre Unterstützung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA haben die USA wie | |
einige andere westliche Länder ausgesetzt. Grund dafür sind Vorwürfe gegen | |
das UNRWA, die Ende Januar bekannt wurden: Zwölf Mitarbeiter stehen im | |
Verdacht, am Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen | |
zu sein. Die UNO entließ die zwölf UNRWA-Mitarbeiter und leitete eine | |
Untersuchung ein. (afp) | |
## Iran und Hisbollah unterstützen Huthi-Miliz „vom Jemen aus“ | |
Der US-Gesandte für den Jemen, Tim Lenderking, sieht Belege dafür, dass der | |
Iran und die mit ihm verbündete libanesische Hisbollah die Huthi-Miliz vor | |
Ort bei ihren Angriffen auf Frachter im Roten Meer „ausrüsten und | |
unterstützen“. „Glaubwürdige öffentliche Berichte“ deuteten darauf hin, | |
„dass eine beträchtliche Anzahl iranischer und libanesischer | |
Hisbollah-Funktionäre die Huthi-Angriffe vom Jemen aus unterstützen“, sagte | |
Lenderking am Dienstag vor einem Unterausschuss des US-Senats. | |
Er könne sich „nicht vorstellen, dass die jemenitische Bevölkerung diese | |
Iraner in ihrem Land haben will“, sagte der US-Jemen-Beauftragte. „Das muss | |
aufhören.“ | |
Seit mehreren Monaten greift die pro-iranische Huthi-Miliz, die viele | |
Gebiete im Norden des Bürgerkriegslands Jemen kontrolliert, Schiffe im | |
Roten Meer an, einer wichtigen internationalen Handelsroute. Das Weiße Haus | |
hatte im Dezember erklärt, der Iran sei „maßgeblich an der Planung der | |
Einsätze gegen Handelsschiffe im Roten Meer beteiligt“ gewesen. Teheran | |
wies die Anschuldigungen zurück. | |
Die USA und Großbritannien reagierten mit Angriffen auf Huthi-Stellungen im | |
Jemen und wollen weitere Attacken auf Handelsschiffe damit verhindern. | |
Lenderking räumte jedoch ein, dass sich die Huthis von den US-Angriffen | |
nicht abschrecken ließen. „Die Tatsache, dass sie damit weitermachen“, sei | |
ein Hinweis darauf, „dass wir leider noch nicht an dem Punkt sind, an dem | |
sie die Absicht haben, sich zurückzuziehen“, sagte er. | |
Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran | |
unterstützten „Achse des Widerstands“, zu der neben der islamistischen | |
Hamas im Gazastreifen auch die Hisbollah im Libanon gehört. Seit Beginn des | |
Krieges zwischen Israel und der Hamas im Oktober haben die Huthis ihre | |
Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden verstärkt. Viele | |
Reedereien meiden deswegen inzwischen die Seehandelsroute. (afp) | |
## Israel holt wegen Gaza-Kriegs Kommunalwahl nach | |
In Israel hat am Dienstag die zweimal verschobene Kommunalwahl | |
stattgefunden, die ein Stimmungsbarometer im seit fast fünf Monaten | |
andauernden Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sein | |
könnte. Mehr als sieben Millionen Menschen waren dazu aufgerufen, von 07.00 | |
Uhr bis 22.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MEZ) die Gemeinderäte in den meisten | |
Teilen Israels, in jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland, | |
Jerusalem und Teilen der annektierten Golanhöhen zu wählen. | |
Soldaten hatten bereits in der vergangenen Woche ihre Stimmen in speziellen | |
Wahllokalen abgegeben, die in Armeelagern im Gazastreifen eingerichtet | |
worden waren. | |
In Städten und Dörfern, die an den Gazastreifen oder den Libanon grenzen, | |
wurde die ursprünglich für den 31. Oktober angesetzte Wahl auf November | |
2024 verschoben. In den Gebieten feuert die mit der Hamas verbündete | |
Hisbollah-Miliz seit Beginn des Krieges im Gazastreifen fast täglich | |
Raketen auf Israel ab. | |
Fast 150.000 Israelis wurden durch Kämpfe in diesen Gebieten vertrieben. | |
Zwei Kandidaten für das Amt des Stadtratsvorsitzenden in den Grenzgebieten | |
waren bei dem Hamas-Angriff am 7. Oktober getötet worden. (afp) | |
## USA und Katar äußern sich hoffnungsvoll zu Gaza-Feuerpause | |
Die USA und Katar haben sich vorsichtig optimistisch zu einer möglichen | |
Feuerpause im Gazastreifen geäußert. Ein Sprecher des Außenministeriums des | |
Golfemirats sagte am Dienstag, seine Regierung sei „hoffnungsvoll, aber | |
nicht unbedingt optimistisch“, dass noch vor Donnerstag hierzu etwas | |
verkündet werden könne. US-Präsident Joe Biden hatte zuvor vom möglichen | |
Abschluss einer Vereinbarung „bis zum Ende des Wochenendes“ gesprochen. | |
Katarischen Angaben zufolge soll eine mögliche Feuerpause vor dem Beginn | |
des islamischen Fastenmonats Ramadan in Kraft treten. „Wir alle streben | |
dieses Ziel an, aber die Situation vor Ort ist noch unklar“, sagte | |
Außenamtssprecher Madsched al-Ansari. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am | |
10. oder 11. März. | |
US-Präsident Joe Biden hatte am Montag bei einem Besuch in New York gesagt, | |
seinem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan zufolge seien die | |
Verhandler „nahe dran“. Seine Hoffnung sei, „dass wir bis zum nächsten | |
Montag eine Feuerpause haben“. In einer NBC-Talkshow sprach Biden von | |
„einem Weg nach vorn, mit Schwierigkeiten“. Israel erklärte sich seinen | |
Angaben zufolge bereit, seine Offensive im Gazastreifen während des Ramadan | |
zu unterbrechen. Dies habe das Ziel, „uns Zeit zu geben, alle Geiseln zu | |
befreien“. | |
Biden sieht demnach in einer Feuerpause eine Chance für eine nachhaltige | |
Entspannung der Lage im Nahen und Mittleren Osten. Eine solche Vereinbarung | |
verschaffe Zeit, „uns in Richtungen zu bewegen, in die viele arabische | |
Länder bereit sind, sich zu bewegen“, sagte der US-Präsident mit Blick auf | |
eine mögliche Normalisierung der Beziehung weiterer arabischer Staaten zu | |
Israel. (afp) | |
## UNO: Israel verhindert Hilfslieferungen in den Gazastreifen | |
Israelische Streitkräfte blockieren nach Angaben der UNO den Zugang zum | |
Gazastreifen und erschweren dadurch Hilfslieferungen für die Bevölkerung in | |
dem Kriegsgebiet. Es sei beinahe unmöglich geworden, Kranke oder Verletzte | |
in Sicherheit zu bringen und Hilfsgüter in den Norden – und zunehmend auch | |
in den Süden – des Palästinensergebiets zu bringen, sagte Jens Laerke, | |
Sprecher des UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten | |
(Ocha) am Dienstag vor Journalisten in Genf. | |
Sämtliche für den Norden des Gazastreifens bestimmte Hilfslieferungen | |
wurden in den vergangenen Wochen demnach verhindert. Die letzte Lieferung | |
fand der Weltgesundheitsorganastion (WHO) zufolge am 23. Januar statt. | |
Sogar zuvor von israelischen Beamten kontrollierte Lkw seien blockiert oder | |
beschossen worden. | |
Laerke berichtete von einem Vorfall am Sonntag, bei dem ein Konvoi der WHO | |
und des Palästinensischen Roten Halbmonds mit 24 Patienten aus dem | |
belagerten Al-Amal-Krankenhaus in der südlichen Stadt Chan Junis sieben | |
Stunden lang aufgehalten wurde. „Das israelische Militär zwang Patienten | |
und Personal aus den Krankenwagen und zog allen Sanitätern die Kleidung | |
aus“, sagte Laerke. | |
## Ägypten warnt vor einer Bodenoffensive in Rafah | |
Das an den Gazastreifen grenzende Ägypten warnte indes, dass die von Israel | |
geplante Bodenoffensive in der südlichen Stadt Rafah „katastrophale | |
Auswirkungen“ auf den Frieden im Nahen Osten haben würde und warf dem | |
UN-Menschenrechtsrat Ignoranz vor. „Die Welt ist Zeuge der abscheulichsten | |
Verbrechen und Verstöße gegen das palästinensische Volk“, sagte der | |
ägyptische Außenminister Sameh Schukri am Dienstag vor dem | |
UN-Menschenrechtsrat in Genf und forderte einen sofortigen | |
Waffenstillstand. „Jede Militäraktion unter den gegenwärtigen Umständen | |
hätte katastrophale Auswirkungen, die den Frieden in der Region gefährden | |
würden“, warnte Schukri. | |
Der ägyptische Chefdiplomat beklagte, dass einige der 47 Mitgliedsländer | |
des Rates sich weigerten, die entschlossenen Maßnahmen, die in anderen | |
Konflikten ergriffen worden waren, auch für den Gazastreifen zu ergreifen. | |
Es werde mit zweierlei Maß gemessen, kritisierte Schukri. „Es scheint, als | |
ob das Leben der Kinder im Gazastreifen weniger wert ist als das Leben | |
anderer Menschen“, sagte er. | |
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der von der EU und den | |
USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober | |
ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer verübten dabei Gräueltaten | |
überwiegend an Zivilisten, israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1160 | |
Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. | |
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch | |
im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas. Nach | |
jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, | |
wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 29.800 Menschen getötet. | |
(afp) | |
## Israel: Handelsbeziehungen mit arabischen Staaten „stabil“ | |
Israels Wirtschaftsminister Nir Barkat sieht keine Beeinträchtigungen der | |
Handelsbeziehungen seines Landes mit arabischen Staaten wegen des Krieges | |
gegen die Hamas im Gazastreifen. Es gebe in den Handelsbeziehungen | |
„überhaupt keine Veränderung“, sagte Barkat am Rande des 13. | |
Ministertreffens der Welthandelsorganisation (WTO) in Abu Dhabi vor | |
Journalisten. „Die Dinge sind sehr stabil“, führte Barkat aus. | |
„Ich denke, die Führung versteht, dass wir das gleiche Ziel haben, nämlich | |
auf friedliche Weise zusammenzuarbeiten“, sagte der Minister. | |
Mehrere arabische Staaten hatten in den vergangenen Jahren ihre Beziehungen | |
zu Israel im Zuge der von den USA vermittelten Abraham-Abkommen | |
normalisiert, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko und | |
Bahrein. Bemühungen um eine ähnliche Annäherung zwischen Saudi-Arabien und | |
Israel erlitten aber durch den Großangriff der islamistischen | |
Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und die folgende israelische | |
Militäroffensive im Gazastreifen einen herben Rückschlag. Saudi-Arabien | |
legte die Gespräche auf Eis. | |
Vergangene Woche hatte das israelische Zentralbüro für Statistik Zahlen | |
vorgelegt, wonach das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Israel im vierten | |
Quartal um 19,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken sei. Im | |
Gesamtjahr 2023 wuchs die israelische Wirtschaft demnach um zwei Prozent. | |
Auf die Frage nach den wirtschaftlichen Einbußen Israels aufgrund des | |
Krieges sagte Barkat, dass die Staatsverschuldung des Landes um 150 bis 200 | |
Milliarden Schekel (38-51 Milliarden Euro) steigen könnte. Doch dies sei | |
„nichts, was Israel nicht mittel- oder langfristig stemmen“ könne, fügte … | |
hinzu. | |
Im Januar bewilligte das israelische Kabinett zusätzliche 55 Milliarden | |
Schekel, um die Kosten des Krieges zu decken. Die Wirtschaft leidet nicht | |
zuletzt wegen fehlender Arbeitskräfte: Mehr als 300.000 Reservisten wurden | |
mobilisiert, zudem mussten seit dem 7. Oktober hunderttausende Bewohner aus | |
dem Süden und Norden Israels wegen des anhaltenden Raketenbeschusses der | |
Hamas im Gazastreifen und der mit ihr verbündeten pro-iranischen Hisbollah | |
im Libanon evakuiert werden. (afp) | |
28 Feb 2024 | |
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