Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Lockbit zerschlagen: „Schädlichste Hackergruppe der Welt“
> Ob Privatpersonen oder Firmen – Lockbit hat Tausende mit Daten erpresst
> und zu Opfern gemacht. Jetzt haben Ermittler*innen die Gruppe wohl
> zerschlagen.
Bild: Lockbit soll an aufsehenerregenden Hackerangriffen beteiligt gewesen sein…
London dpa | Internationale Ermittler*innen haben nach eigenen Angaben
„die schädlichste Cyberkriminalitätsgruppe der Welt“ zerschlagen. Die
Hacker*innengruppe Lockbit habe sensible Daten gestohlen und damit
Lösegelder erpresst, [1][teilte die britische National Crime Agency (NCA)
am Dienstag mit]. „Nachdem die NCA das Netzwerk der Gruppe infiltriert hat,
hat sie heute die Kontrolle über die Dienste von Lockbit übernommen und ihr
gesamtes kriminelles Unternehmen bloßgelegt.“
Weltweit seien tausende Menschen Opfer der Bande geworden, die seit vier
Jahren aktiv gewesen sei und Milliarden erbeutet habe. Lockbit soll an
aufsehenerregenden Hackerangriffen beteiligt gewesen sein, darunter Anfang
2023 in Großbritannien auf den Postdienstleister Royal Mail. In den USA
werden der Gruppe Angriffe auf mehr als 1.700 Organisationen aus mehreren
Branchen vorgeworfen.
Die Hacker hätten zudem einem globalen Netzwerk von Gleichgesinnten
sogenannte Ransomware – wörtlich: Lösegeld-Software – sowie Mittel und
Infrastruktur zur Verfügung gestellt, um Cyberangriffe durchzuführen, hieß
es weiter. In Polen und in der Ukraine nahmen Ermittler*innen demnach
zwei Lockbit-Mitglieder fest. Mehr als 200 mit der Gruppe verbundene
Kryptowährungskonten seien eingefroren worden.
[2][Nach Angaben des US-Justizministeriums] sind zwei Menschen, die für die
Nutzung von Lockbit zur Durchführung von Ransomware-Angriffen
verantwortlich seien, in den USA angeklagt und in Haft. Zudem machten die
USA weitere Anklagen gegen zwei russische Staatsbürger wegen Verschwörung
zu Lockbit-Angriffen öffentlich.
„Unsere Arbeit endet hier nicht“, sagte NCA-Chef Graeme Biggar. „Lockbit
versucht möglicherweise, sein kriminelles Unternehmen wiederaufzubauen. Wir
wissen jedoch, wer sie sind und wie sie funktionieren.“ Die NCA werde jeden
mit Verbindungen zu der Gruppe ins Visier nehmen. Bei dem internationalen
Vorgehen handelte es sich um eine gemeinsame Operation der NCA mit Europol
und dem FBI sowie Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Frankreich,
Japan, der Schweiz, Kanada, Australien, Schweden, den Niederlanden und
Finnland. [3][Der britische TV-Sender Sky News berichtete], ein
Lockbit-Vertreter habe über eine verschlüsselte Messaging-App mitgeteilt,
die Gruppe habe Backup-Server, die von der Strafverfolgung nicht betroffen
seien.
Die britische Cybersicherheitsbehörde NCSC hatte im Vorjahr gemeinsam mit
Partnerinnen gewarnt, von Lockbit gehe eine „dauerhafte Bedrohung“ aus. Die
Software sei 2022 die „weltweit am häufigsten eingesetzte
Ransomware-Variante“ gewesen und auch 2023 „bislang weiterhin produktiv“,
[4][zitierte die BBC die Behörde].
Zu Beginn sei die Software in russischsprachigen Foren aufgetaucht, weshalb
einige Analyst*innen annehmen, dass die Gruppe aus Russland stamme. Auf
ihrer Website im Darknet, die nun von den Behörden kontrolliert wird, hatte
die Gruppe ihren Sitz mit den Niederlanden angegeben und betont, sie sei
unpolitisch und interessiere sich nur für Geld.
20 Feb 2024
## LINKS
[1] https://www.nationalcrimeagency.gov.uk/news/nca-leads-international-investi…
[2] https://www.justice.gov/opa/pr/us-and-uk-disrupt-lockbit-ransomware-variant
[3] https://news.sky.com/story/notorious-cybercrime-gang-lockbit-disrupted-by-n…
[4] https://www.bbc.com/news/technology-68344987
## TAGS
Hacker
Kriminalität
Erpressung
Cybersicherheit
Osteuropa
Datenschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
IT-Berater über Sicherheit im Netz: „Ein fundamentales Unverständnis“
Künstliche Intelligenz bringt Hackern neue Möglichkeiten für
Cyber-Angriffe. IT-Berater Linus Neumann erklärt, warum sich Menschen
online schlecht schützen.
Podcast über Hacker der 80er: Suche nach dem dunklen Rächer
„Dark Avenger“ begibt sich auf die Spuren eines der größten
Computervirenschöpfers der 1980er. Doch der Podcast rudert ab und zu ins
Fiktionale aus.
EuGH zu Schadenersatz bei Datenleaks: Geld für Angst
Bereits bei einem möglichen Missbrauch persönlicher Daten können Betroffene
Schadenersatz einklagen. Das hat der Europäische Gerichtshofs entschieden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.