# taz.de -- Tarifkonflikt zwischen GDL und DB: Streik endet vorzeitig | |
> Seit Mittwoch sind wegen des Streiks der GDL tausende Züge ausgefallen. | |
> Für den Wochenstart gibt es aber Hoffnung, denn beide Parteien reden nun | |
> miteinander. | |
Bild: Bald könnten wieder mehr Züge in die Bahnhöfe einfahren. Die GDL-Mitgl… | |
BERLIN dpa | Die Lokführergewerkschaft GDL beendet ihren Streik bei der | |
Deutschen Bahn vorzeitig. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur | |
wird im Personenverkehr noch bis Montagmorgen, 02:00 Uhr, gestreikt. | |
Ursprünglich sollte der Arbeitskampf sechs Tage dauern und erst am | |
Montagabend enden. Damit dürften sich Fahrgäste am Montag wieder auf einen | |
weitgehend normalen Betrieb einstellen können. Im Güterverkehr endet der | |
Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr. Über das vorzeitige Streik-Ende | |
berichten am Samstag auch mehrere Medien. | |
## Keine weiteren Streiks bis Anfang März | |
Weitere Streiks wird es vorerst nicht geben. Die Bahn und die GDL haben | |
sich den Informationen zufolge auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März | |
geeinigt. Ab 5. Februar soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die | |
Tarife verhandelt werden. Ziel ist es den Angaben zufolge, bis Anfang März | |
einen Tarifabschluss zu erzielen. [1][Bereits am Samstagmorgen war | |
bekanntgeworden, dass beide Seiten wieder in Gesprächen sind.] | |
Der Streik war der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er | |
begann am Dienstagabend im Güterverkehr und am Mittwochmorgen im | |
Personenverkehr. Im Fernverkehr bot die Bahn in den vergangenen Tagen mit | |
einem Notfahrplan rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots an. Im | |
Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks wie schon bei den | |
vorherigen GDL-Arbeitskämpfen je nach Region unterschiedlich. | |
## Erste Verständigung nach Wochen der Eskalation | |
Mit der nun erzielten Vereinbarung kommt in dem verhärteten Konflikt zum | |
ersten Mal seit Wochen wieder Hoffnung auf eine baldige Lösung auf. Die | |
Tarifverhandlungen zwischen der DB und der GDL begannen Anfang November. | |
Schon nach der ersten Runde rief [2][GDL-Chef Weselsky] zum Warnstreik auf, | |
nach der zweiten Runde erklärte er die Gespräche für gescheitert und | |
leitete eine Urabstimmung ein. Seitdem standen die Zeichen auf Eskalation | |
statt Verhandlung. | |
[3][Im Mittelpunkt der Debatte] stand zuletzt die Wochenarbeitszeit für | |
Schichtarbeiter: Die GDL fordert eine Senkung von 38 auf 35 Stunden bei | |
gleichbleibendem Lohn. Die Bahn wies diese Forderung bislang zurück. | |
## Knackpunkt Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter | |
Vergangene Woche legte der Konzern ein Angebot vor, das 4,8 Prozent mehr | |
Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April | |
2025 beinhaltet. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem | |
DB-Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 | |
Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden. Die GDL | |
störte sich bei diesem Angebot aber vor allem an einer zusätzlichen | |
Einschränkung: Die DB hatte die Wahloption zum 1. Januar 2026 unter den | |
Vorbehalt gestellt, dass dann genügend Lokführer und Zugbegleiter im | |
Konzern angestellt sind. | |
27 Jan 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Hintergrundgespraeche-zwischen-DB-und-GDL/!5988268 | |
[2] /GDL-Streik-bei-der-Deutschen-Bahn/!5988191 | |
[3] /Bahn-Angestellte-ueber-den-Streik/!5984520 | |
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