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# taz.de -- Nachwuchswerbung in Schulen: Die Bahn kommt, die Senatorin auch
> Bei einem Werbetermin der Deutschen Bahn in einer Schule ist auch die
> Bildungssenatorin dabei. Mehr als die Schüler:innen sind die Medien
> interessiert.
Bild: Schulleiter Engin Catik, Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch und…
Berlin taz | Knapp 20 Schüler:innen haben sich am Mittwochnachmittag auf
den Stufen im Raum eines Mehrzweckgebäudes der Johanna-Eck-Schule in
Tempelhof versammelt. Ein Gebäude, das sie aufgrund seiner silbernen
Verkleidung liebevoll „Raumschiff“ nennen. Mindestens genauso viele, wenn
nicht sogar mehr Vertreter:innen der Presse füllen die übrigen Plätze
auf. Für die Schüler:innen steht Berufsinformation auf dem Stundenplan.
Geladen ist die Deutsche Bahn. Mit dabei ist aber auch Katharina
Günther-Wünsch (CDU), die neue Partnerin des Regierenden Bürgermeisters Kai
Wegner (CDU).
Personalchef und Vorstandsmitglied Martin Seiler wirbt persönlich um den
dringend benötigten Nachwuchs. Sein Versprechen: attraktive Ausbildungs-
und Arbeitsbedingungen, Mietenzuschuss während der Ausbildung,
Übernahmegarantie, vor allem aber ein eigener Willkommens-Bahnrucksack. Auf
die Hand gibt es für die Schüler:innen direkt eine Powerbank und eine
Rechenaufgabe aus der Praxis. Zumindest über das „Schmiermittel“ Powerbank
wird sich gefreut. Man setze auf Qualität in der Nachwuchsrekrutierung,
sagt Seiler. Außerdem wolle man die Bedürfnisse der anderen Seite
verstehen.
Doch zu einem wirklichen Austausch kommt es an jenem Mittwochnachmittag
kaum. Zu viel Trubel herrscht in dem kleinen Saal. Immerhin einen ihrer
frisch gebackenen Azubis hat die Bahn im Schlepptau, der an die
Schüler:innen vor allem appelliert, ihren eigenen Wünschen zu folgen und
sich auszuprobieren.
Von Seiten der Schüler:innen kommt nur eine Nachfrage: wie viel man denn
verdienen könnte, und genauer, wie viel Herr Seiler denn persönlich
verdiene. Letzteres wird belächelnd abgewinkt. Zum andauernden Streik der
Gewerkschaft der Lokführer sagt er ebenfalls nichts. Dabei geht es bei der
Auseinandersetzung um Arbeitszeitverkürzung um ein Thema, das für die
zukünftige Generation von besonderem Interesse ist. Stattdessen beteiligen
sich Seiler und Günther-Wünsch an der Rechenaufgabe der Schüler:innen.
Die Anwesenheit der Bildungssenatorin scheint der eigentliche Grund für das
außerordentliche Medienaufgebot zu sein, bei einem Termin, der
normalerweise eher wenig Aufsehen erregt hätte. Doch ihr Privatleben
scheint so manchen Journalisten nicht loszulassen. Man hätte sogar mit noch
mehr Kolleg:innen gerechnet, sagt ein Reporter.
Und die Schüler:innen? Schließlich ist diese Veranstaltung für sie gedacht
und konzipiert worden. Die Schule hatte sogar extra nur jene
Schüler:innen der 8. bis 10. Klassen eingeladen, die auch ernstes
Interesse gehabt hätten, sagt der Schuldirektor auf Nachfrage der taz.
Diese sind zumindest einigermaßen zufrieden, festlegen wollen sie sich aber
nicht.
11 Jan 2024
## AUTOREN
Luise Bartsch
## TAGS
Deutsche Bahn
Schule
Schwerpunkt Bahnstreik
Schwarz-rote Koalition in Berlin
Schwerpunkt Stadtland
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