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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Mehr als 100 Ziele in Chan Jun…
> In der Stadt im Westjordanland starb erst eine israelische Polizistin und
> sechs Palästinenser. Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln
> stocken.
Bild: Bei einem Angriff militanter Palästinenser auf Sicherheitskräfte starb …
## Israels Armee: Mehr als 100 Ziele im umkämpften Chan Junis zerstört
Israels Armee hat nach eigener Darstellung mehr als 100 Ziele
palästinensischer Terroristen in der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im
Süden des Gazastreifens zerstört. Dutzende Terroristen seien dort zudem
getötet worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Soldaten zerstörten
demnach etwa Tunnel, Beobachtungsposten sowie ein Hauptquartier der Hamas.
Dieses habe die Islamistenorganisation auch für die Planung ihres Massakers
am 7. Oktober in israelischen Grenzorten genutzt. Soldaten hätten zudem
Granaten und andere Waffen sichergestellt, hieß es weiter. Die Angaben
konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Extremistische Palästinenser feuerten am Sonntag erneut Raketen Richtung
Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge
Raketenalarm ausgelöst. (dpa)
## Hamas zufolge zwei Journalisten im Gazastreifen bei israelischem
Luftangriff getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas zwei
palästinensische Journalisten bei einem israelischen Luftangriff getötet
worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium und
Mediziner teilten am Sonntag mit, der unter anderem für die
Nachrichtenagentur AFP tätige Videojournalist Mustafa Thuria und ein
Journalist des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira, Hamsa Wael Dahduh,
seien in dem Palästinensergebiet getötet worden, als sie mit dem Auto
unterwegs gewesen seien.
Der etwa 30 Jahre alte Thuria hatte nach Angaben von Kollegen seit 2019 als
Videojournalist für AFP gearbeitet, außerdem berichtete er für die
Nachrichtenagenturen AP und Reuters sowie die Fernsehsender Al-Dschasira
und CNN aus dem Gazastreifen. Der mit ihm getötete Dahduh ist der Sohn von
Wael al-Dahduh, der das Al-Dschasira-Büro im Gazastreifen leitet und kurz
nach Kriegsbeginn schon seine Frau und zwei weitere Kinder bei einem
israelischen Angriff verloren hatte. Er selbst wurde kürzlich verletzt.
Thuria und Dahduh waren den Angaben zufolge am Sonntag unterwegs, um nach
einem Angriff in Rafah Schäden an einem Haus zu dokumentieren. Auf dem
Rückweg wurde ihr Auto getroffen. Aus Israel lagen zunächst keine
Stellungnahmen vor. Die israelische Armee beantwortete eine entsprechende
AFP-Anfrage mit der Bitte um die geografischen „Koordinaten“ des
mutmaßlichen Angriffs. (afp)
## Hamas-Struktur im Norden Gazas demontiert
In der Nacht veröffentlichte Israels Armee auf X (vormals Twitter) Videos
zu dem Einsatz im Norden des Gazastreifens. [1][Sprecher Daniel Hagari]
sagte, die Hamas habe vor Kriegsbeginn im Norden über zwei Brigaden mit
zwölf Regimentern verfügt. „Insgesamt waren es etwa 14.000 Terroristen“,
sagte er. Seitdem seien zahlreiche Kommandeure getötet sowie Waffen und
Munition zerstört worden. Die Soldaten hätten unterirdische Tunnel gefunden
und demoliert.
Allein im Flüchtlingsviertel Dschabalia wurden laut Hagari [2][acht
Kilometer unterirdischer Tunnel sowie 40 Eingänge gefunden]. In dem Bereich
funktioniere die Hamas nicht mehr auf organisierte Weise. „Es gibt in
Dschabalia immer noch Terroristen, aber jetzt agieren sie ohne Rahmen und
ohne Kommandeure.“ Er erwarte aber weiter sporadische Raketenangriffe auf
Israel aus diesem Bereich. Die Armee will sich nach eigenen Angaben nun
darauf konzentrieren, die Hamas-Strukturen im Zentrum und Süden des
Gazastreifens zu zerstören. Nach Israels Darstellung sind bisher rund 8000
Terroristen getötet worden.
[3][Auslöser des Gaza-Kriegs] war die verheerende Terrorattacke der Hamas
und anderer extremistischer Palästinensergruppen am 7. Oktober. Israel
reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben
der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen
seither 22.600 Menschen getötet. Angesichts der katastrophalen humanitären
Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet und der hohen Zahl ziviler Opfer
geriet Israel zuletzt international immer mehr in die Kritik. (dpa)
## Mehrere Tote Dschenin
Bei einem israelischen Luftangriff auf [4][eine Menschenansammlung in
Dschenin im Westjordanland] sind nach Angaben des dortigen
Gesundheitsministeriums sechs Palästinenser getötet worden. Der Angriff
habe sich gegen eine Versammlung gerichtet, erklärte das Ministerium am
Sonntag.
Das israelische Militär sprach von einem Angriff auf militante
Palästinenser, die zuvor Sicherheitskräfte attackiert hätten. Dabei starb
demnach eine Polizistin durch einen Sprengsatz. Die Beamtin „befand sich in
einem Einsatzfahrzeug, das von einem Sprengsatz getroffen wurde“, erklärte
die israelische Polizei.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Anfang Oktober wird die bereits
zuvor angespannte Lage im von Israel besetzten Westjordanland immer
kritischer. Seit Freitag hält sich US-Außenminister Antony Blinken in der
Region auf und bemüht sich um eine Deeskalation der Lage. Neben mehreren
arabischen Staaten und Israel wollte er auch das Westjordanland besuchen.
(rtr/afp)
## Tod von Hamas-Anführer erschwert laut Katar Geisel-Deal
Die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri erschwert aus Sicht des im
Nahost-Konflikt vermittelnden Golfemirats Katar die weiteren Verhandlungen
über die Freilassung von Geiseln mit der islamistischen Organisation. Das
berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ unter Berufung auf eine nicht
näher genannte israelische Quelle und einen katarischen Beamten in der
Nacht zum Sonntag. Demnach sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin
Abdulrahman Al Thani mehreren Familien israelischer Geiseln, die ihn in der
Hauptstadt Doha trafen, dass ein neuer Deal nun schwieriger werde.
[5][Katar und Ägypten hatten zuletzt daran gearbeitet], Gespräche zwischen
Israel und der Hamas über die Freilassung weiterer Geiseln wieder in Gang
zu bekommen. Die Terrororganisation hatte bei ihrem blutigen Anschlag am 7.
Oktober rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. 105 Geiseln
kamen zwischenzeitlich im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser
frei. Die israelische Armee schätzt, dass im Gazastreifen derzeit noch rund
135 Menschen festgehalten werden.
Al-Aruri kam am vergangenen Dienstag bei einer Explosion in der
libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben. Die mit der Hamas verbündete
Hisbollah-Miliz im Libanon vermutet Israel hinter der Aktion. Nach dem Tod
bestand die Sorge einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt. (dpa)
7 Jan 2024
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