# taz.de -- Weltorganisation für Meteorologie: Argentinierin ist neue Chefin | |
> Celeste Saulo leitet ab Januar die Weltwetterorganisation. Sie will den | |
> Blick aus dem Globalen Süden auf den Klimawandel stärker einbringen. | |
Bild: Das Wetter im Blick: Satellitenaufnahme von Zyklon „Jasper“ über Aus… | |
BUENOS AIRES taz | Spöttische Zungen behaupten, dass das Wettermachen jetzt | |
komplett in argentinischer Hand ist. Zuerst hatte ein Argentinier auf | |
Petrus' Heiligem Stuhl Platz genommen und seit Januar ist die Argentinierin | |
Celeste Saulo die neue Generalsekretärin der [1][Weltorganisation für | |
Meteorologie] (WMO). Saulo war zuvor Direktorin des argentinischen | |
Wetterdienstes. Die 59-jährige Meteorologin ist die erste Frau an der | |
Spitze der in Genf ansässigen UN-Behörde, die bisher vom Finnen Petteri | |
Taalas geleitet wurde. | |
Mit Celeste Saulo an der WMO-Spitze wird sich der Blick aus dem Süden auf | |
den Klimawandel schärfen. „Wir sehen die ungleichen Signale der | |
Klimaauswirkungen. Die Anfälligkeit der Entwicklungsländer und der kleinen | |
Inselstaaten für die Klimakrise ist viel größer“, sagte sie vergangenen | |
Oktober in einem Interview. „Wenn zu den ungelösten Problemen in den | |
Bereichen Trinkwasser, Wohnen, Gesundheit und Bildung noch die | |
Naturkatastrophen hinzukommen, dann ist klar, dass die Lage dort viel | |
ernster ist.“ | |
## Saulo will den Schwächsten Vorrang geben | |
Saulo wurde im vergangenen Juni mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit | |
der 193 WMO-Mitgliedstaaten zur Generalsekretärin gewählt. „Mein Ziel ist | |
es, die WMO zu einem Szenario zu führen, in dem die Stimme aller Mitglieder | |
gleichermaßen gehört wird, in dem den Schwächsten Vorrang eingeräumt wird | |
und in dem die Maßnahmen der WMO auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der | |
einzelnen Mitglieder zugeschnitten sind“, erklärte sie nach der Wahl. | |
Dass sie als erste Frau an der Spitze einer Institution steht, ist ihr | |
vertraut. 2014 wurde die zur ersten Direktorin des Nationalen | |
Meteorologischen Dienstes ernannt. Ebenfalls seit 2014 ist sie Argentiniens | |
ständige Vertreterin bei der WMO, bei der sie ein Jahr später in den | |
Exekutivrat gewählt wurde. Die Weltorganisation für Meteorologie ist für | |
die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Wetterdiensten zuständig und | |
vereinheitlicht Messinstrumente und Methoden zur Beobachtung von Wetter- | |
und Klimatrends. | |
Anfang Dezember [2][meldete die WMO], dass 2011 bis 2020 das wärmste | |
Jahrzehnt seit Beginn der Aufzeichnungen war, dass ein noch nie dagewesener | |
Verlust an Gletschern und Eiskappen zu verzeichnen war, dass sich der | |
Anstieg des Meeresspiegels beschleunigte und dass die Zunahme extremer | |
Wetterereignisse eine nachhaltige Entwicklung untergräbt. Positiv zu | |
vermerken ist lediglich, dass die Ozonschicht auf dem Weg der Besserung | |
ist. | |
1 Jan 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Bericht-der-Weltwetterorganisation/!5969797 | |
[2] https://wmo.int/news/media-centre/rate-and-impact-of-climate-change-surges-… | |
## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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