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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Streit um Hilfslieferungen
> Welternährungsprogramm alarmiert über akute Hungersnot. Im
> UN-Sicherheitsrat scheint ein Kompromiss zu einer Gaza-Resolution in
> Sicht.
Bild: Vor einer Essensverteilung in Rafah im Süden des Gaza-Streifens
## Hunger im Gazastreifen
Angesichts der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen wird die
humanitäre Lage in dem abgeriegelten Küstenstreifen immer katastrophaler.
Aufgrund der „weltweit beispiellosen“ Situation warnen die Vereinten
Nationen vor dem Hungertod von Hunderttausenden Palästinensern. „So etwas
habe ich noch nie gesehen. Das Ausmaß der akuten Ernährungsunsicherheit ist
in Bezug auf Schwere, Geschwindigkeit der Verschlechterung und Komplexität
beispiellos“, sagte die Sprecherin des Welternährungsprogramms (WFP), Shaza
Moghraby.
Eine neue Studie mehrerer UN-Agenturen und anderer Institutionen vom
Donnerstag kommt zu dem Schluss, dass in dem abgeriegelten Küstenstreifen
577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen.
Im gesamten Rest der Welt zusammen gibt es dagegen gegenwärtig 129 000
Menschen, die der Analyse zufolge ähnlich bedroht sind. Bei den von
„katastrophalem“ Hunger bedrohten Menschen handele es sich um mehr als ein
Viertel der über zwei Millionen Menschen in dem Gebiet. Fast alle Bewohner
seien von Hunger oder Vertreibung betroffen. (dpa)
## Abstimmung im UN-Sicherheitsrat vielleicht am Freitag
Nach einer mittlerweile zweiwöchigen Verhandlung haben die Mitglieder des
UN-Sicherheitsrats in New York die Abstimmung über eine Resolution zur
Erhöhung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen auf Freitag verschoben.
Streitpunkt war ein Veto der USA, die eine von den Vereinigten Arabischen
Emiraten ausgearbeitete Resolution ablehnten, die vorsieht, dass sowohl
Israel als auch die Hamas die Nutzung aller See-, Land-, und Luftwege in
den Gazastreifen für humanitäre Hilfslieferungen erlauben.
Am Donnerstag hatte sich ein möglicher Kompromiss im UN-Sicherheitsrat
abgezeichnet. In einem veränderten Entwurf, der der Deutschen Presseagentur
vorlag, sind einige Formulierungen in Richtung Israels – wie zum Beispiel
die Verurteilung der Angriffe auf Zivilisten – deutlich abgeschwächt oder
gestrichen. Zudem wird bei der besonders umstrittenen Frage, wie
Hilfslieferungen überprüft werden sollen, die Einsetzung eines
UN-Koordinators gefordert.
Der Text ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der USA mit den
Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten. Die Unterhändler waren in den
vergangenen Tagen weit auf den Israel-Verbündeten USA zugegangen, um ein
Veto und damit ein Scheitern der Resolution zu verhindern.
Es blieb zunächst allerdings unklar, ob die neu vorliegende Version des
Textes unverändert zur Abstimmung gestellt wird. Mehrere Länder müssten mit
ihren Regierungen beraten, nachdem in dem Kompromissentwurf grundlegende
Änderungen vorgenommen wurden, hieß es am Donnerstag. (dpa/rtr)
## Hamas schießt weiter Raketen auf Israel
Trotz der wegen der zivilen Opfer international scharf kritisierten
israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen feuert die Hamas immer noch
Raketen ab. Am Donnerstag waren in der Metropole Tel Aviv dumpfe
Explosionen zu hören. Der bewaffnete Arm der islamistischen
Hamas-Organisation, die Kassam-Brigaden, sprachen in einer Stellungnahme
von einer „Reaktion auf die zionistischen Massaker an Zivilisten“ im
Gazastreifen.
Israelischen Medien zufolge liegt der andauernde Beschuss auch an der
Vielzahl von Abschussorten im Gazastreifen. Nach Schätzungen des
israelischen Instituts für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) umfasste das
Raketenarsenal der Hamas rund 20.000 Geschosse. Laut israelischen Angaben
wurden seit Kriegsbeginn rund 12 500 Raketen auf den jüdischen Staat
abgefeuert. (dpa)
## Israel gegen Gaza-Verwaltung durch Palästinenserbehörde
Israel lehnt eine Verwaltung des Gazastreifens nach einem Ende des Krieges
durch die Palästinenserbehörde im Westjordanland ab. Alle Welt wolle das,
aber das sei unmöglich, solange die Autonomiebehörde die Menschen
anstachele, Israelis zu hassen, und die Kinder dazu erziehe, Israelis zu
töten, sagte ein ranghoher Vertreter der israelischen Regierung.
Die USA sehen hingegen die im Gegensatz zur islamistischen Hamas eher
moderate Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für die
Zeit nach dem Krieg in einer zentralen Rolle. Der bereits seit 18 Jahren
amtierende Abbas ist bei den Palästinensern allerdings sehr unbeliebt. Die
[1][Hamas hingegen wird seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Westjordanland
immer beliebter]. (dpa)
22 Dec 2023
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