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# taz.de -- Gesundheitsberaterin über Spielzeug: „Was stinkt, kaufen Sie nic…
> Label wie das GS-Zeichen geben Auskunft über sicheres Spielzeug, sagt
> Expertin Johanna Hausmann. Auch die eigenen Sinne sind ein guter
> Ratgeber.
Bild: Sehr putzig. Aber auch ein gutes Weihnachtsgeschenk für Kinder?
taz: Frau Hausmann, ich habe mal in einem Spielzeugladen nach unbehandeltem
Spielzeug gefragt und die Antwort bekommen: „Kaufen Sie halt ein
Schaf-Fell“. Gibt's nichts anderes?
Johanna Hausmann: Das ist kein eindeutig [1][guter Tipp], da müssen Sie
erst gucken, wie es gegerbt ist. Aber natürlich gibt es unbehandeltes
Spielzeug, nicht lackiert, aus Vollholz, das können wir empfehlen.
Ist Holz wirklich immer besser als Kunststoff?
Ja, meistens schon. In Plastik stecken generell viele Chemikalien. Weil sie
nicht deklariert werden müssen, wissen wir nicht, welche. Die Produktion
aus Rohöl belastet die Umwelt stark. Bei Holzspielzeug sollte man darauf
achten, dass es nicht lackiert ist, denn Lacke enthalten Lösungsmittel. In
geklebtem Holzspielzeug findet sich häufig Formaldehyd. Die Stiftung
Warentest hat gerade Holzspielzeug getestet, von 15 Spielzeugen konnte sie
immerhin zehn Produkte empfehlen, vor fünf warnt sie. Übrigens ist unter
dem guten Spielzeug auch preisgünstiges vom Discounter. Teuer heißt nicht
immer besser.
Nach welchen Labeln kann ich schauen?
Das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit ist gut. Das wird vom TÜV auch für
Spielzeug vergeben, das keine Schadstoffe enthält und sicher ist. Auch das
Spielgut-Label prüft Schadstoffe sowie pädagogische Aspekte, außerdem ist
der Blaue Engel vom Umweltbundesamt ein guter Wegweiser, auch wenn nur
wenige Produkte ausgezeichnet sind. Für Textilspielzeug und Puppen gibt es
noch die Euroblume, die schadstofffreie Produkte auszeichnet. Wir haben da
sehr schöne Beispiele gefunden, es gibt günstige und unbedenkliche
Stoffpuppen.
Hm, Kinder finden aber Plastikpuppen cooler, oder?
Stimmt schon. Es gibt ja auch Kunststoffprodukte, die Ansprüche an
Nachhaltigkeit erfüllen, einfach weil sie ewig halten und immer
weitervererbt oder verkauft werden können. [2][Wer Plastikspielzeug
verschenkt, sollte unbedingt darauf achten, dass weder PVC noch Bisphenole
oder Weichmacher drin sind]. Dazu nachfragen, denn von außen ist das nicht
erkennbar. Bei Hartplastik sind Sie eher auf der sicheren Seite als bei
Weichplastik. Ist Spielzeug als geeignet für Kinder unter drei Jahren
gekennzeichnet, kann man sicher sein, dass bestimmte gefährliche
Weichmacher nicht drin sind, denn das ist verboten. Übrigens gelten
Miniaturpüppchen oder Ähnliches als Dekoartikel und nicht als Spielzeug, da
steht eine laxere Gesetzgebung dahinter.
Auf Weihnachtsmärkten gibt es oft Sachen ohne Label. Wie erkenne ich dort,
ob Sachen gut sind?
Kaufen Sie mit allen Sinnen, riechen und fühlen Sie. Was stinkt oder stark
duftet, kaufen Sie nicht. Duftstoffe können Allergien auslösen, außerdem
versuchen Hersteller, damit unangenehme Chemie-Gerüche zu übertünchen.
Fassen Sie Kuscheltiere oder Puppen an. Wenn Sie das schon unangenehm
finden: Finger weg.
Und was mache ich mit Geschenken, die ich selbst nicht ausgesucht habe und
die mich misstrauisch stimmen?
Auspacken und am Fenster oder auf dem Balkon lüften lassen, damit flüchtige
organische Verbindungen nach draußen entweichen und nicht in die Atemluft
der Kinder. Kuscheltiere oder Stoffpuppen immer waschen, das hilft auch.
18 Dec 2023
## LINKS
[1] https://www.wecf.org/de/ratgeber-gegen-schadstoffe/
[2] /Chemikalie-Bisphenol-A/!5956979
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
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Spielzeug
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