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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Guterres fordert Waffenstillst…
> UN-Generalsekretär António Guterres fordert einen sofortigen
> Waffenstillstand in Gaza. Die israelische Armee dringt währenddessen im
> Süden weiter vor.
Bild: Nach einer israelischen Bombardierung in Rafah, an der Südgrenze des Gaz…
## Dringende Forderung nach Waffenstillstand
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben im UN-Sicherheitsrat einen neuen
Resolutionsentwurf mit der Forderung nach einem Waffenstillstand vorgelegt.
„Die Vereinigten Arabischen Emirate rufen zur dringenden Annahme einer
Resolution für einen humanitären Waffenstillstand auf und haben eben einen
Entwurf beim UN-Sicherheitsrat eingereicht“, teilte die Ständige Vertretung
des Golfstaats am Donnerstag per Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter)
mit.
Die Situation im Gazastreifen sei katastrophal und beinahe unumkehrbar.
„Wir können nicht warten. Der Rat muss entschlossen handeln mit der
Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand“, so die Mitteilung
weiter. Ähnliche Vorstöße waren bislang am Widerstand der USA gescheitert.
Zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres in einem seltenen Schritt
den Weltsicherheitsrat dringend aufgefordert, sich für die Abwendung einer
humanitären Katastrophe im Gazastreifen einzusetzen. In einem Brief an den
Sicherheitsrat berief sich der UN-Chef dazu am Mittwoch erstmals seit
seinem Amtsantritt 2017 auf den Artikel 99 der UN Charta. Dieser erlaubt
dem Generalsekretär, den Sicherheitsrat auf „jede Angelegenheit
hinzuweisen, die seiner Meinung nach die Gewährleistung von internationalem
Frieden und Sicherheit gefährden kann“ und ist den UN zufolge seit
Jahrzehnten nicht angewandt worden.
„Ich wiederhole meinen Aufruf, dass ein humanitärer Waffenstillstand
ausgerufen werden muss. Das ist dringend. Der zivilen Bevölkerung muss
größeres Leid erspart bleiben“, hieß es in dem Brief.
Guterres handelte sich damit allerdings scharfe Kritik aus Israel ein.
„Sein Antrag, Artikel 99 zu aktivieren und die Forderung nach einem
Waffenstillstand in Gaza stellen eine Unterstützung der Terrororganisation
Hamas dar“, schrieb Israels Außenminister Eli Cohen auf X. Der
EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schloss sich hingegen dem Aufruf von
Guterres an und rief die EU-Mitglieder im UN-Sicherheitsrat dazu auf,
dessen Vorstoß zu unterstützen. Der Sicherheitsrat müsse unverzüglich
handeln, um einen kompletten Kollaps der humanitären Situation zu
verhindern, schrieb Borrell am Donnerstag auf X. (dpa)
## Israel: Haus des Hamaschefs in Gaza umstellt
Derweil vermeldete die israelische Armee am Abend aus der Stadt Chan Junis
den Durchbruch durch die dortigen Verteidigungsanlagen der Hamas. Die
Soldaten hätten nun Angriffe gegen zentrale Stellungen der Terroristen
gestartet und stießen nun tiefer in die Stadt vor und hätten das Haus des
Gaza-Chefs der islamistischen Hamas Jihia al-Sinwar umstellt. Sinwar könne
fliehen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochabend, „aber
es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden“.
Sinwar sei nicht über der Erde, sondern im Untergrund, sagte der
israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwochabend. Die Umstellung
seines Hauses zeigt aus Sicht Israels jedoch, dass die Armee jeden Ort in
Gaza erreichen kann.
Experten vermuten, dass sich die Führung der Hamas und Tausende ihrer
Mitglieder in einem weit verzweigten Tunnelnetz verschanzt haben könnten.
Auch zahlreiche der noch festgehaltenen Geiseln werden dort vermutet. Seit
dem Terrorangriff der Hamas und anderer Gruppierungen auf israelischem
Gebiet am 7. Oktober, bei dem rund 1200 Menschen getötet wurden, steht
Sinwar ganz oben auf Israels Abschussliste.
Sollte die israelische Regierung den Tod von Sinwar und anderer
Hamas-Führer verkünden können, „würde sie viel Kapital daraus schlagen und
behaupten können, dass ihre militärischen Ziele erreicht worden sind“,
sagte Hugh Lovatt von der Denkfabrik European Council on Foreign Relations
im Wall Street Journal. Dies könne dazu beitragen, „die Bedingungen für ein
Ende des Krieges zu schaffen“. (dpa)
## Israel erlaubt mehr Treibstoff für Gaza
Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung wächst international die Kritik
am Vorgehen der israelischen Armee. Israel erlaubt nun die Einfuhr von mehr
Treibstoff in den Süden des Gazastreifens. Das Sicherheitskabinett habe am
Mittwochabend einer Empfehlung des Kriegskabinetts zugestimmt, teilte
Netanjahus Büro mit. Eine Erhöhung der erlaubten Mindestmenge sei
erforderlich, „um einen humanitären Zusammenbruch und den Ausbruch von
Epidemien zu verhindern“, hieß es. Unklar war zunächst, um wie viel die
Treibstoffmenge, die täglich in den Gazastreifen gebracht werden darf,
konkret erhöht werden soll. (dpa)
7 Dec 2023
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