# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Schwere Gefechte in Chan Junis | |
> Aus Geheimdokumenten geht die detaillierte Planung des Hamas-Angriffes | |
> hervor. Es gibt schwere Gefechte im Süden des Gazastreifens. Chan Junis | |
> ist umzingelt. | |
Bild: Flucht aus dem umkämpften Chan Junis | |
· Netanjahu: [1][Hälfte der Bataillonskommandeure getötet] | |
· Biden [2][verurteilt Gewalt gegen Frauen] | |
· Mutmaßlicher [3][Beschuss von Schule im Gazastreifen] | |
· Schwere [4][Gefechte in Chan Junis] | |
## Israelischer Geheimdienst entschlüsselt detaillierte Angriffspläne der | |
Hamas | |
Die Hamas hat den groß angelegten grausamen Überfall auf Israel jahrelang | |
und bis ins Detail geplant. Das geht nach Angaben des israelischen | |
Geheimdienstes aus Daten und Dokumenten hervor, die nach dem 7. Oktober | |
beschlagnahmt wurden. Bei getöteten oder gefangenen Kämpfern der | |
radikalislamischen Palästinenserorganisation seien unter anderem genaue | |
Skizzen von Angriffszielen, Waffenlisten und Zeitpläne gefunden worden. | |
„Das Ausmaß an Details und Vorbereitung hat uns am meisten überrascht“, | |
sagte ein Geheimdienstoffizier vor Journalisten. Auf einer Pressekonferenz | |
berichteten zwei anonyme Vertreter des Dienstes von den Funden. Ziel des | |
Angriffs sei gewesen, „einen Schock auszulösen, der die Menschen bricht“. | |
Die Daten von Mobiltelefonen, Computern, Tablets, GPS-Geräten, | |
GoPro-Kameras, Landkarten und Notizbüchern „zeigen jahrelange Planungen für | |
Angriffe auf Stützpunkte und Kibbuzim“, sagte einer der | |
Geheimdienstoffiziere. | |
Um das Material zu analysieren, reaktivierte Israel eine militärische | |
Geheimdiensteinheit namens Amshat. Sie durchforstete die zahlreichen | |
arabischen Dokumente und entschlüsselte Millionen elektronischer Daten. | |
Daraus ergebe sich ein regelrechter „Schlachtplan“, sagte ein Offizier. Die | |
Amshat-Einheit war nach dem arabisch-israelischen Krieg von 1973 gegründet | |
worden und wurde seither mehrmals reaktiviert. (afp) | |
## Ähnlicher Anschlagsplan bereits vor einem Jahr bekannt geworden | |
Auf Computern entdeckten die Analysten ausführliche taktische Pläne, die | |
nicht nur die Ziele beschrieben, sondern auch die Namen der beteiligten | |
Einheiten und ihre Aufgaben, mit Details zum Angriff, inklusive Zeitangaben | |
und einer Liste der benötigten Waffen. Auch eine genaue Handzeichnung des | |
militärischen Außenpostens von Nahal Oz, den die Hamas bei ihrem Überfall | |
einnahm, fanden die Ermittler. Bei den Leichen getöteter Hamas-Kämpfer | |
stellten sie Satellitenfotos und exakte Pläne von zwei der angegriffenen | |
Kibbuzim sicher. | |
In Medienberichten war nach dem 7. Oktober spekuliert worden, dass | |
palästinensische Arbeiter und israelische Araber geholfen haben könnten, | |
detaillierte Karten der Kibbuze anzufertigen. Wie die Informationen über | |
die Militärposten in die Hände der Hamas kommen konnten, blieb unklar. „Ein | |
Teil des Trainings (für den Angriff) bestand darin, wie man Geiseln nimmt“, | |
sagten die Offiziere. Es seien „Checklisten“ und „Sprachführer“ für d… | |
Entführungen gefunden worden. In den Anweisungen, welche die | |
Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, wird den Kämpfern empfohlen, allen | |
erwachsenen Geiseln die Augen zu verbinden und die Hände zu fesseln. | |
Die Geiselnehmer sollten „diejenigen töten, die Probleme machen oder zu | |
fliehen versuchen“. In einem Leitfaden sind etwa 50 hebräische Ausdrücke in | |
Lautschrift aufgeführt, etwa „sei still“, „nicht bewegen“, „hinlegen… | |
„Hände hoch“. | |
Die „New York Times“ hatte am 1. Dezember berichtet, dass der israelische | |
Geheimdienst vor mehr als einem Jahr an einen Plan der Hamas gelangt war, | |
in dem Schritt für Schritt ein ähnlicher Anschlag wie am 7. Oktober | |
beschrieben war. Der Geheimdienst habe dieses Szenario jedoch als | |
unrealistisch eingestuft. | |
Zu seiner Überraschung fand der Geheimdienst auch einige Dokumente, die | |
nichts mit dem Angriff vom 7. Oktober zu tun hatten, darunter auch manche | |
von angeblich hohem militärischem Wert. So sei eine detaillierte Karte des | |
südlichen Gazastreifens entdeckt worden, auf der bisher unbekannte | |
Militäreinrichtungen der Hamas verzeichnet seien, sagte einer der | |
Offiziere. „Einige der Hamas-Kämpfer wurden im Unklaren gelassen und | |
wussten nicht, was passieren würde. Viele von ihnen hatten Dinge dabei, die | |
für diesen Überfall nicht relevant waren.“ | |
Amshat gelangte den Angaben zufolge auch an Aufnahmen von Tunneln im | |
Gazastreifen – auf welchem Weg, ließen die Offiziere offen. Die Bilder | |
zeigten lange, mit Beton und Metall verstärkte Korridore, die breit und | |
hoch genug für Fahrzeuge sind. Er wäre „nicht überrascht“, wenn es | |
insgesamt mehr als 500 Kilometer von tiefen, miteinander verbundenen | |
Tunneln gäbe, sagte einer der Geheimdienstoffiziere. „Stellen Sie sich vor, | |
wie viele Geiseln man darin unterbringen kann.“ (afp) | |
## Israelische Armee umzingelt Chan Junis – Schwere Gefechte mit | |
Hamas-Kämpfern | |
Die israelische Armee hat sich in der Stadt Chan Junis im Süden des | |
Gazastreifens schwere Gefechte mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas | |
geliefert. Die Gegend um die Großstadt werde von israelischen Einheiten | |
umzingelt, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi. Tausende Bewohner | |
flohen am Mittwoch vor dem Beschuss der Stadt und den Kämpfen, die zu den | |
intensivsten seit Kriegsbeginn zählten. Im gesamten Gazastreifen griff die | |
Armee nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden rund 250 Ziele an. | |
Die durch den Großangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelösten | |
israelischen Gegenangriffe hatten sich wochenlang auf den Norden des | |
Gazastreifens konzentriert. Bereits am Wochenende war aber auch der Süden | |
stark unter Beschuss genommen worden. „Wir haben viele Hochburgen der Hamas | |
im nördlichen Gazastreifen gesichert und gehen nun gegen ihre Hochburgen im | |
Süden vor“, sagte Generalstabschef Halevi am späten Dienstagabend. | |
Wie AFP-Journalisten berichteten, waren die Straßen von Chan Junis am | |
Mittwoch fast menschenleer, während israelische Panzer, Militärtransporter | |
und Bulldozer in die Stadt vordrangen. Die Bewohner versuchten, sich vor | |
den israelischen Bombardements und den Gefechten in Sicherheit zu bringen. | |
Viele von ihnen flohen zu Fuß, auf Motorrädern, Karren oder in überladenen | |
Autos in Richtung der im Süden gelegenen Grenzstadt Rafah. | |
Der Bewohner Hassan Al-Kadi, der wegen des Krieges aus Chan Junis | |
vertrieben wurde und in Rafah Zuflucht suchte, beklagte die „ständigen | |
Bombenangriffe“ der israelischen Armee und die Zerstörung in der Stadt. | |
„Viele Menschen, die aus dem nördlichen Gazastreifen kommen, befinden sich | |
in einer schrecklichen Lage. Viele sind obdachlos und einige suchen nach | |
ihren vermissten Kindern.“ (afp) | |
## Rafah einziger Ort, in dem begrenzt humanitären Hilfsgüter verteilt | |
werden | |
Die israelische Armee erklärte am Mittwoch, sie habe in den vergangenen 24 | |
Stunden etwa 250 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Einheiten spürten | |
weiterhin „Waffen, unterirdische Schächte, Sprengstoff und andere | |
militärische Infrastruktur“ auf. | |
Nach Armeeangaben wurden bei einem Luftangriff in der Nähe eines von | |
Indonesien betriebenen Krankenhauses im Norden des Gazastreifens mehrere | |
Hamas-Kommandeure getötet. Inzwischen seien „die meisten hochrangigen | |
Kommandeure“ des bewaffneten Arms der Hamas getötet worden, die von einem | |
Tunnelnetzwerk im nördlichen Gazastreifen aus operierten, teilte das | |
Militär im Onlinedienst Telegram mit. | |
Quellen in der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer | |
Dschihad sagten AFP, dass ihre Kämpfer in Gefechte mit israelischen | |
Soldaten verwickelt seien, um diese daran zu hindern, in Chan Junis und die | |
umliegenden Gebiete einzudringen. Nach Angaben der Hamas-Regierung wurden | |
bei Artillerieangriffen auf Gebiete östlich von Chan Junis in der Nacht zum | |
Mittwoch dutzende Menschen getötet oder verletzt. | |
Bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des | |
Gazastreifens wurden dem von der Hamas geführten Gesundheitsministerium | |
zufolge sechs Menschen getötet und 14 weitere verletzt. Auch bei einem | |
Angriff der Armee auf das Flüchtlingslager Dschabalija habe es mehrere Tote | |
gegeben. | |
Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten | |
(Ocha) ist Rafah nun der einzige Ort in dem Küstengebiet, in dem in | |
begrenztem Umfang noch humanitäre Hilfsgüter verteilt werden. „Kein Ort in | |
Gaza ist sicher. Weder die Krankenhäuser noch die Unterkünfte oder die | |
Flüchtlingslager“, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths. | |
„Diese eklatante Missachtung der Grundlagen der Menschlichkeit muss | |
aufhören.“ (afp) | |
## SPD-Außenpolitiker fordert neue Sanktionen gegen Siedler und Hamas | |
Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid hat EU-Sanktionen gegen radikale | |
jüdische Siedler im Westjordanland und die Ausweitung der Sanktionen gegen | |
die radikal-islamische Hamas gefordert. „Es wäre gut, wenn sich die EU den | |
US-Sanktionen gegen gewalttätige Siedler anschließen würde“, sagte der | |
außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion der Nachrichtenagentur | |
Reuters am Mittwoch. Denn die größte Gefahr für einen Flächenbrand im Nahen | |
Osten bestehe derzeit im Westjordanland. | |
In dem israelisch besetzten Gebiet waren radikale Siedler nach dem | |
Hamas-Überfall auf Israel Anfang Oktober gegen die lokale palästinensische | |
Bevölkerung vorgegangen. Es hat seither mehrere Tote gegeben. | |
US-Außenminister Antony Blinken hatte am Dienstag Einreisesperren für | |
gewalttätige Siedler angekündigt. | |
„Ich unterstütze die Bemühungen der Bundesregierung, Sanktionen gegen | |
Personen und Einrichtungen auszuweiten, die die Hamas unterstützen, | |
insbesondere was deren Finanzströme anbelangt“, sagte Schmid weiter. | |
Hintergrund sind Diskussionen auf EU-Ebene. Frankreich hatte am Dienstag | |
neue Maßnahmen gegen einen führenden Hamas-Vertreter im Gazastreifen | |
erlassen. (rtr) | |
## Armee: Israel fängt Boden-Boden-Rakete bei Rotem Meer ab | |
Die israelische Raketenabwehr Arrow hat nach Armeeangaben erneut eine | |
Boden-Boden-Rakete im Bereich des Roten Meeres abgefangen. Die Rakete sei | |
nicht in israelisches Gebiet eingedrungen und habe keine Bedrohung für | |
Zivilisten dargestellt, teilte die Armee am Mittwoch mit. Zuvor war | |
Raketenalarm in der Stadt Eilat am Roten Meer im Süden Israels ausgelöst | |
worden. | |
Bereits Ende Oktober und im November hatte Israel im Bereich des Roten | |
Meeres Boden-Boden-Raketen abgefangen. Gemeinsam mit David's Sling und Iron | |
Dome bildet Arrow das Flugabwehrsystem Israels. Zuletzt hatte auch | |
Deutschland das von Israel und den USA entwickelte Raketenabwehrsystems | |
Arrow 3 gekauft. Der „Pfeil“ kann feindliche Flugkörper in über 100 | |
Kilometer Höhe und damit außerhalb der Atmosphäre im beginnenden Weltraum | |
durch einen direkten Treffer zerstören. (dpa) | |
## Umfrage: Jede dritte jüdische Gemeinde hat jüngst Angriffe erlebt | |
Nach den Terrorangriffen der Hamas und der militärischen Reaktion Israels | |
hat einer Umfrage des Zentralrats der Juden zufolge ein Drittel der | |
jüdischen Gemeinden in Deutschland in den vergangenen Wochen antisemitische | |
Angriffe erlebt. Sie reichten von Schmierereien bis zu persönlichen | |
Beleidigungen, teilte der Zentralrat am Mittwoch in Berlin mit. Unisono | |
berichteten betroffene Gemeinden von psychischem Druck über Drohanrufe und | |
Drohmails. „Das sind erschütternde Berichte“, sagte Zentralratspräsident | |
Josef Schuster. | |
Er sprach zugleich von einer Ambivalenz der Ergebnisse der Umfrage, deren | |
Veröffentlichung der Zentralrat mit „Zwischen Verunsicherung und Vertrauen“ | |
beschrieb. 96 Prozent des Führungspersonals der Gemeinden, die an der | |
Umfrage teilnahmen, sind den Angaben zufolge zufrieden mit der | |
Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden. 60 Prozent der Befragten | |
bejahen die Frage, ob die Gemeinde Unterstützung und Solidarität aus der | |
Bevölkerung und Zivilgesellschaft erfährt. Als wichtigste Unterstützer der | |
Gemeinden werden neben Polizei sowie Stadt- und Landesregierungen | |
Kirchengemeinden angesehen. | |
Dennoch spüren mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Gemeinden negative | |
Auswirkungen des Nahost-Konflikts. 43 Prozent gaben demnach an, dass sie | |
wegen Sicherheitsbedenken Veranstaltungen abgesagt hätten. 69 Prozent | |
verzeichnen eine geringere Teilnahme der Mitglieder am Gemeindeleben. | |
Insgesamt beteiligten sich den Angaben zufolge Vertreter von 98 der 105 im | |
Zentralrat zusammengeschlossenen jüdischen Gemeinden an der Umfrage. (epd) | |
## Israels Armee: „eines der größten Waffenlager“ in Gaza entdeckt | |
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Norden des Gazastreifens | |
ein riesiges Waffenlager nahe eines Krankenhauses und einer Schule | |
entdeckt. Dort hätten sich Hunderte Panzerfaustgeschosse und Panzerfäuste | |
befunden, Dutzende Panzerabwehrraketen, Dutzende Sprengsätze, Raketen mit | |
längerer Reichweite, Dutzende Granaten sowie Drohnen, teilte die Armee am | |
Mittwoch mit. Es handele sich „um eines der größten Waffenlager“, die | |
bisher im Gazastreifen entdeckt worden seien. | |
Die Waffen seien von den Soldaten mitgenommen worden, manche würden weiter | |
untersucht, andere seien direkt vor Ort zerstört worden. „Die gesamte | |
Terrorinfrastruktur hat sich direkt neben Wohngebäuden im Herzen der | |
zivilen Bevölkerung befunden“, schrieb der Sprecher. „Dies ist ein weiterer | |
Beweis der zynischen Verwendung der Bewohner des Gazastreifens durch die | |
Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde.“ (dpa) | |
## Türkei lehnt eine Pufferzone ab | |
Die Türkei lehnt nach den Worten ihres Präsidenten Recep Tayyip Erdogan | |
Pläne für die Errichtung einer Pufferzone im Gazastreifen nach Ende der | |
Kämpfe ab. Ein solcher Plan sei respektlos gegenüber den Palästinensern, | |
sagt Erdogan vor der Presse auf dem Rückflug von Katar in die Türkei. Die | |
Zukunft nach dem Ende des Krieges müsse vom palästinensischen Volk | |
entschieden werden. Israel müsse den Palästinensern die von ihm besetzten | |
Gebiete zurückgeben, zitieren der Sender Habertürk und andere Medien den | |
Präsidenten. | |
Reuters hatte vergangene Woche berichtet, dass Israel der Türkei und | |
mehreren arabischen Staaten Pläne für eine Pufferzone übermittelt hat. | |
Erdogan sagt den Medien zufolge weiter, dass die Unterstützung westlicher | |
Länder für Israel, insbesondere die der USA, die aktuelle Situation in der | |
Region verursacht habe. Er warnte Israel davor, Hamas-Mitglieder in der | |
Türkei zu verfolgen, da Israel dafür einen sehr hohen Preis zahlen würde. | |
Die Türkei stuft die Hamas anders als zum Beispiel die USA, die EU und | |
Deutschland nicht als Terrororganisation ein. Vielmehr hat Erdogan sie | |
mehrfach als Befreiungsorganisation bezeichnet. (rtr) | |
## Israelisches Militär vermutet 24 militärische Abteilungen der Hamas mit | |
jeweils 1.000 Kämpfern | |
Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu | |
hat die Armee im Gaza-Krieg rund die Hälfte aller Bataillonskommandeure der | |
Hamas getötet. Das sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Die | |
israelische Armee geht davon aus, dass die Terrororganisation insgesamt 24 | |
dieser militärischen Abteilungen mit jeweils rund 1.000 Mitgliedern hat. | |
Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. „Wir werden nicht | |
vergessen und wir werden nicht vergeben“, sagte Netanjahu weiter. | |
Netanjahu kritisierte zudem Menschenrechtsorganisationen und die UN dafür, | |
sich nicht zu den sexuellen Verbrechen der Hamas gegen Frauen geäußert zu | |
haben. Bei einem Treffen mit freigelassenen Geiseln und ihren Angehörigen | |
habe er von grausamen Vergewaltigungsfällen gehört. Auch Rettungsdienste | |
und Augenzeugen hatten von brutalen sexuellen Gewalttaten gegen Frauen und | |
Mädchen bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober berichtet. Manche Frauen seien | |
anschließend getötet, andere in den Gazastreifen verschleppt worden. In | |
Israel sorgen sich viele Menschen angesichts dieser Berichte auch um das | |
Schicksal der Frauen, die noch immer im Gazastreifen festgehalten werden. | |
Die UN-Frauen äußerten sich erst kürzlich nach massiver Kritik zu den | |
Berichten über geschlechtsspezifische Gräuel und sexuelle Gewalt während | |
der Attacken. Sie seien darüber sehr beunruhigt, hieß es in einem Post auf | |
der Plattform X. (dpa) | |
## Biden verurteilt sexualisierte Gewalt gegen Frauen durch Hamas | |
US-Präsident Joe Biden hat zur weltweiten Verurteilung der sexuellen Gewalt | |
gegen Frauen durch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas | |
während ihres beispiellosen Großangriffs auf Israel aufgerufen. | |
Regierungen, internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und | |
Unternehmen müssten die „sexuelle Gewalt der Hamas-Terroristen“ während | |
ihres Angriffs am 7. Oktober „scharf und ohne Wenn und Aber verurteilen“, | |
sagte Biden am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boston. | |
Die Welt könne „nicht einfach wegschauen“, sagte Biden. Die Hamas habe | |
Berichten zufolge „Vergewaltigungen genutzt, um Frauen und Mädchen zu | |
terrorisieren“. In den Wochen seit dem 7. Oktober hätten Überlebende und | |
Augenzeugen von „unfassbarer Grausamkeit“ berichtet, einschließlich | |
„Vergewaltigung, Verstümmelung und Leichenschändung“. | |
Israelische Aktivisten werfen der internationalen Gemeinschaft und | |
insbesondere Menschenrechtsorganisationen weitgehendes Schweigen zur | |
mutmaßlichen sexuellen Gewalt durch die Hamas vor. Das Büro des | |
UN-Generalsekretärs und das Frauenrechtsgremium UN Women äußerten sich dazu | |
erst in der vergangenen Woche. Israelische Aktivisten hatten sich hierzu | |
aber schon kurz nach dem Hamas-Angriff an UN-Einrichtungen gewandt und nach | |
eigenen Angaben kaum Reaktionen erhalten. (afp) | |
## Özoguz warnt vor gesellschaftlichem Riss durch Nahost-Konflikt | |
Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz sieht durch den Gaza-Krieg auch in | |
Deutschland Spaltungen der Gesellschaft. „Ein tiefer Riss droht durch unser | |
Land zu gehen. Viel Frustration auf allen Seiten, tief verletzt und | |
verständnislos ziehen sich mehr und mehr Menschen zurück“, schrieb die | |
SPD-Politikerin in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“ (Mittwoch). | |
Die einen – Jüdinnen und Juden – verstünden nicht, warum die Solidarität | |
ihnen gegenüber nach dem Massaker vom 7. Oktober in Deutschland nicht noch | |
deutlicher gezeigt werde. Andere beklagten, dass unschuldige Menschen in | |
Gaza bombardiert würden. „Was leider viel zu wenig Beachtung findet, ist, | |
dass die Linien nicht ausschließlich und immer zwischen Menschen jüdischen | |
und muslimischen Glaubens verlaufen.“ | |
Es brauche diejenigen, die sich trauten, trotz widriger Umstände | |
miteinander zu reden und zu streiten. „Die deutlich sagen: Wir verurteilen | |
Terror und Terrororganisationen, wir stehen an der Seite des Staates Israel | |
als Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden weltweit. Wir verurteilen | |
gleichzeitig jeden Generalverdacht und sind nicht immer mit allem | |
einverstanden, was die israelische Regierung in Gaza oder dem | |
Westjordanland macht.“ Das heiße für sie, selbstbewusst Verantwortung zu | |
übernehmen. (dpa) | |
## Hamas: Mindestens 25 Tote bei mutmaßlichem Beschuss von Schule im | |
Gazastreifen | |
Beim mutmaßlichen Beschuss einer Schule im südlichen Gazastreifen sind nach | |
Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas mindestens 25 | |
Menschen getötet worden. Wie das von der Hamas kontrollierte | |
Gesundheitsministerium zudem am Dienstag mitteilte, hielten sich in der | |
Schule geflüchtete Palästinenser auf. | |
Augenzeugen berichteten von dutzenden Verletzten und Leichen unter den | |
Trümmern der offenbar als Flüchtlingsunterkunft genutzten Maan-Schule in | |
der Stadt Chan Junis. Die Verletzten seien ins Nasser-Krankenhaus der Stadt | |
gebracht worden. Der Augenzeuge Mohammed Salu, dessen Schwester bei dem | |
Angriff getötet wurde, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er glaube, dass | |
„nicht die Schule selbst Ziel der Angriffe war, sondern das Gebiet um sie | |
herum“. | |
Israel wirft der Hamas vor, zivile Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten | |
und Krankenhäuser als Verstecke zu nutzen und Zivilisten als | |
„Schutzschilde“ zu missbrauchen, was die militante | |
Palästinenserorganisation bestreitet. | |
Nach der Ausweitung ihrer Bodenoffensive im Gazastreifen hatte Israels | |
Armee am Dienstag heftige Gefechte in Chan Junis im südlichen Gazastreifen | |
gemeldet. Nach Angaben des Kommandeurs des Südkommandos, Jaron Finkelman, | |
war es der „intensivste Tag seit Beginn der Bodenoperation“ Ende Oktober. | |
(afp) | |
## Israelische Armee: 82 Soldaten in Gaza getötet | |
Die israelische Armee teilte am Dienstag zudem mit, dass seit Beginn ihrer | |
Offensive gegen die Hamas 82 Soldaten im Gazastreifen getötet worden seien. | |
Die durch den Hamas-Überfall auf Israel vom 7. Oktober ausgelösten | |
israelischen Gegenangriffe hatten sich zunächst wochenlang auf den Norden | |
des Gazastreifens konzentriert. Zuletzt hatte Israel im Krieg gegen die | |
islamistische Hamas seinen Einsatz im Gazastreifen deutlich ausgeweitet. | |
Die israelische Armee sei bemüht, die Zahl der zivilen Opfer so gering wie | |
möglich zu halten, sagten zwei hochrangige israelische Offiziere am Montag | |
in einem Gespräch mit Journalisten. So verwende das Militär eine hoch | |
entwickelte Kartensoftware, die auf Grundlage von Mobiltelefonsignalen, | |
Luftüberwachung und mithilfe künstlicher Intelligenz erfasse, wie viele | |
Menschen sich in unterschiedlichen Gebieten des Gazastreifens aufhielten. | |
Zudem gehe das Militär im Süden des Gazastreifens, wo sich die Bevölkerung | |
fast verdoppelt habe, „viel genauer vor“ und nehme sich „viel mehr Zeit�… | |
um die Zivilbevölkerung wirksam zu warnen. Die Ausnutzung von Zivilisten | |
als menschliche Schutzschilde sei indes Teil der „grundlegenden Strategie“ | |
der Hamas, sagte einer der beiden Militärvertreter, die nicht namentlich | |
genannt werden wollten. (afp) | |
## Präziserer Vorgang bei Evaluierungsanordnungen | |
Auch US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller bescheinigte der | |
israelischen Armee, nunmehr präziser vorzugehen. Es würden „deutlich | |
genauere Evakuierungsanordnungen“ vorgenommen, sagte Miller. | |
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert inzwischen bereits mehr als | |
acht Wochen an. Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und | |
der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen | |
und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen | |
Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als | |
Geiseln verschleppt. | |
Als Reaktion begann Israel mit den massiven Angriffen auf Ziele im | |
Gazastreifen. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig | |
überprüfen lassen, wurden seitdem fast 15.900 Menschen in dem | |
Palästinensergebiet getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. (afp) | |
6 Dec 2023 | |
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