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# taz.de -- Verhandlungen über Plastik-Abkommen: Ölländer blockieren Fortsch…
> Nächstes Jahr soll ein internationales Abkommen gegen die Plastikseuche
> stehen. Bei einem einwöchigen Gipfeltreffen ist es aber kaum
> vorangegangen.
Bild: Müllberg in Bangladesch: Der Planet ist mit Plastik kontaminiert – lä…
Nairobi afp | Die [1][Verhandlungen über ein internationales Abkommen] zur
Eindämmung von Plastikmüll sind am Sonntag ohne Einigung in entscheidenden
Punkten zu Ende gegangen. Bei den einwöchigen Gesprächen am Hauptsitz des
UN-Umweltprogramms (Unep) in der kenianischen Hauptstadt Nairobi
[2][sperrten sich insbesondere die Vertreter der Erdölförderländer Iran,
Saudi-Arabien und Russland dagegen], eine Einschränkung der
Plastikherstellung zu fördern.
Rund 60 Staaten hatten hingegen ein Vertragswerk gefordert, in dem
bestimmte Plastikprodukte durch Verbote aus dem Markt genommen werden – und
das Regeln zur Einschränkung des Plastikverbrauchs enthält.
Zudem wurden deutliche Meinungsunterschiede zur Frage sichtbar, ob die
Vertragsbestimmungen rechtlich bindend sein oder lediglich den Charakter
von Selbstverpflichtungen haben sollten.
Nach Angaben aus Verhandlungskreisen verhinderten Iran, Saudi-Arabien,
Russland und eine kleine Anzahl an weiteren Erdöl-Förderstaaten
Fortschritte bei den Verhandlungen durch eine Vielzahl neuer Vorschläge.
Dadurch sei der Vertragstext massiv angewachsen, die Bearbeitung der
einzelnen Punkte wurde demnach dadurch erheblich verlangsamt.
## Plastikproduktion hat sich in 20 Jahren verdoppelt
Vertreter aus mehr als 170 Staaten waren in Nairobi zusammengekommen, um
über die Aufnahme konkreter Maßnahmen in ein weltweit verbindliches
Abkommen zur Beendigung der Verschmutzung durch Plastikmüll zu verhandeln.
Erstmals wurde über einen im September veröffentlichten Textentwurf
beraten.
Es war die dritte von insgesamt fünf Verhandlungsrunden. Im vergangenen
Jahr hatten sich 175 Nationen verpflichtet, sich bis 2024 auf ein rechtlich
verbindliches UN-Abkommen gegen die [3][Plastikvermüllung von Umwelt und
Meeren] zu einigen.
Die Nichtregierungsorganisation Gaia warf dem Unep vor, es durch seine
Verhandlungsführung in Nairobi einer Minderheit von Staaten ermöglicht zu
haben, die Verhandlungen zu blockieren.
Die deutsche Sektion der Umweltschutzorganisation WWF äußerte sich
ebenfalls enttäuscht. Es sei bei dem Treffen in Nairobi so wenig erreicht
worden, dass es sich „kaum gelohnt“ habe, erklärte WWF-Vertreter Florian
Titze. Allerdings sei ein Abkommen bis 2025 noch möglich, die
Bundesregierung müsse hierfür „jede Möglichkeit für weiteren Fortschritt
ergreifen“.
## „Wesentliche“ Fortschritte im Umgang mit Plastikmüll
Das Unep selbst äußerte sich indes zuversichtlich. Es seien „wesentliche“
Fortschritte im Umgang mit Plastikmüll erzielt worden, erklärte die
Organisation. Der internationale Chemieindustrie-Verband ICCA erklärte, die
Verhandlungen hätten einen „unzureichenden“ Entwurf verbessert, der jetzige
Textentwurf berücksichtige die „Bandbreite der Ideen“ viel stärker.
Für das kommende Jahr sind die letzten zwei Verhandlungsrunden für ein
Abkommen zum Umgang mit Plastikmüll angesetzt: die erste davon im April
2024, die zweite in Südkorea im November desselben Jahres.
Die weltweite Plastikproduktion hat sich in den vergangenen 20 Jahren
verdoppelt. Millionen Tonnen Plastik landen in der Umwelt und im Meer, oft
in Form von mikroskopisch kleinen Partikeln. Dieses sogenannte Mikroplastik
kann nicht nur in den Verdauungstrakt, sondern auch in den Blutkreislauf
von Lebewesen gelangen.
20 Nov 2023
## LINKS
[1] /Globaler-Kampf-gegen-Plastikmuell/!5969295
[2] /Verhandlungen-zu-Plastikabkommen/!5973487
[3] /Plastik-Pionier-zur-UN-Konferenz/!5973540
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