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# taz.de -- Ende der Verhandlungen in Nahost: Druck gegen beide Seiten!
> Verhandlungen sind der einzige Weg, um die Zivilbevölkerung zu schützen.
> Aber nicht nur Israel, auch die Hamas muss in die Pflicht genommen
> werden.
Bild: Gaza nach einem israelischen Luftangriff am Montag, aufgenommen im Süden…
Mit dem Ende der Feuerpause und dem beständigen Vorrücken von Israels Armee
im Gazastreifen steigt die Zahl der zivilen Opfer unter den
Palästinenserinnen und Palästinensern wieder deutlich an. So deutlich, dass
auch enge Verbündete Israels, etwa US-Vizepräsidentin Kamala Harris,
fordern: [1][Das Land müsse mehr tun, um unschuldige Zivilisten zu
schützen]. Wie das in der Realität aussehen soll, lässt Harris offen.
Etwa 80 Prozent der knapp über zwei Millionen Einwohner Gazas sollen
bereits auf Anweisung der israelischen Armee in den Süden geflohen sein. Zu
Beginn der militärischen Offensive gegen die terroristische Hamas wurde
Gaza in zwei Bereiche gegliedert: den Norden – die Evakuierungszone –, und
den Süden – das Ziel der Evakuierten.
Daraus ist nun ein kompliziertes Gitternetz aus „sicheren“ und umkämpften
Zonen geworden; wie ein Schachbrett teilt es den gesamten Gazastreifen in
kleine Bereiche ein. Diese vom israelischen Militär im Netzwerk X geteilte
Karte macht deutlich: [2][Es gibt kaum noch einen Ort, an dem die Bewohner
Gazas Schutz finden können].
Gleich zu Beginn des Konflikts war klar geworden: Israel ist es mit der
Zerstörung der Hamas absolut ernst. Und auch der Hamas ist es mit der
Zerstörung Israels und seiner Bevölkerung weiterhin ernst: Täglich ertönt
in Süd- und Zentralisrael der Raketenalarm, und Hamas-Anführer Yahya
Sunwar betonte jüngst, man sei bereit, den 7. Oktober zu wiederholen –
wieder und wieder.
## Verhandlungen sind der einzige Weg
Zu Beginn seiner Militäroffensive erklärte Israel zwei Kriegsziele: die
Zerstörung der Hamas und die Rettung aller Geiseln. Die Feuerpause brachte
zumindest in einem der beiden Punkte die bisher besten Resultate: Beinahe
alle Frauen und Kinder kamen aus der Hamas-Gefangenschaft frei. Und sie ist
der einzige Weg, palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten zu schützen
– vor der israelischen Armee, die für ihr Ziel der Zerstörung der Hamas
unverhältnismäßige Opferzahlen in Kauf nimmt. Und vor der Hamas, die sie
weiterhin als lebendige Schutzschilde missbraucht.
Die Wiederaufnahme der Verhandlungen, mit dem Ziel einer erneute
Feuerpause, muss für Israel wieder Priorität haben. Deren Verlängerung
scheiterte am vergangenen Freitag am Unwillen der Hamas, sich an
Vereinbartes zu halten.
Der Druck des Westens, der internationalen Gemeinschaft, darf daher nicht
allein Israel gelten. Das Land muss an den Verhandlungstisch in Katar
zurückkehren – aber es muss dort auch auf Gesprächsbereitschaft treffen.
Die Verantwortung der Hamas muss ebenso Teil der öffentlichen Debatte sein
wie jene Israels – und damit auch Adressat der Appelle der
Weltgemeinschaft.
4 Dec 2023
## LINKS
[1] https://www.dw.com/de/nahost-aktuell-israel-weitet-gaza-bodenoffensive-aus/…
[2] /Fortsetzung-des-Krieges-in-Gaza/!5973809
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
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Israel Defense Forces (IDF)
Gaza
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Flüchtlinge
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