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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Bundeswehr-Material für Israel
> Die Bundeswehr soll Waffen künftig einfacher an Israel abgeben können.
> Das sieht der neue Haushaltsentwurf vor. Bisher gab es diese Regelung nur
> für die Ukraine.
Bild: Waffen für Israel: „aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und …
## Bundeswehr soll Waffen einfacher an Israel abgeben können
Die Bundeswehr soll nach dem Willen der Bundesregierung Waffen aus eigenen
Beständen kostenlos an Israel abgeben können. Bislang galt diese Regelung
nur für die uneingeschränkte Abgabe von Bundeswehr-Material an die Ukraine;
in dem auf Montag datierten aktualisierten Entwurf aus dem
Bundesfinanzministerium für den Bundeshaushalt 2024, welcher der
Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag, wird diese Regelung auf Israel
ausgeweitet. „Dies ist aufgrund der aktuellen Bedrohungslage geboten und
gerechtfertigt“, heißt es in dem Haushaltsvermerk.
Die Bundeswehr soll eigenes Material auch dann an Israel abgeben können,
„wenn dies zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der
Einsatzbereitschaft und Aufgabenerledigung der Bundeswehr führt“, heißt es
in dem Haushaltsentwurf. Die Abgabe solle „unter Verzicht auf
Kostenerstattung“ erfolgen. Die selbe Regelung gilt bereits für die Abgabe
von Bundeswehr-Material an die Ukraine.
Die Abgaben erfolgen unter den Vorgaben der Bundeshaushaltsordnung. Demnach
kann die Bundeswehr „aus Anlass und zur Vorbeugung von Katastrophen,
größeren Unglücksfällen, Notfällen und internationalen Krisensituationen“
eigenes Material kostenfrei weitergeben – normalerweise aber nur, wenn die
Abgabe die „Einsatzbereitschaft und Aufgabenerledigung“ der Bundeswehr
nicht beeinträchtigt.
Diese Einschränkung gilt derzeit nicht für die Abgabe an die Ukraine und
soll nun auch für die Abgabe an Israel gelten. Voraussetzung ist aber, dass
der Haushaltsausschuss des Bundestags bei seiner Bereinigungssitzung am
Donnerstag den Vorschlag des Finanzministeriums annimmt und der Bundestag
dem Haushalt im Dezember zustimmt. (afp)
## Minister Israels für „freiwillige Abwanderung“
Israels rechtsextremer Finanzminister hat sich für eine „freiwillige
Abwanderung“ von Palästinensern aus dem Gazastreifen in mehrere Länder
ausgesprochen. „Die freiwillige Abwanderung und die Aufnahme von arabischen
Gaza-Bewohnern durch die Länder der Welt ist eine humanitäre Lösung, die
dem Leiden von Juden und Arabern gleichzeitig ein Ende setzen wird“,
schrieb Bezalel Smotrich am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter.
Auf Facebook fügte er in einer längeren Erklärung hinzu, die Aufnahme der
Flüchtlinge könne mit „großzügiger finanzieller Hilfe der internationalen
Gemeinschaft – inklusive Israels –“ geschehen. Dabei verwies er auf einen
ähnlichen Meinungsbeitrag zweier Parlamentsmitglieder im „Wall Street
Journal“.
Smotrich hat in der Vergangenheit bereits die Existenz des
palästinensischen Volkes geleugnet. Anfang des Jahres sagte er einer
Veranstaltung in Paris: „So etwas wie Palästinenser gibt es nicht, weil es
so etwas wie ein palästinensisches Volk nicht gibt.“ Dabei präsentierte er
eine „Groß-Israel“-Karte, die auch das Westjordanland und Jordanien
umfasste. Es gibt in Israel Kräfte am äußersten rechten Rand des
politischen Spektrums, die die Schaffung eines Staates mit Grenzen aus
biblischer Überlieferung anstreben, der auch Teile Jordaniens einschließt.
Aus Sorge vor einer Massenflucht haben bereits Ägypten und auch Jordanien
die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen abgelehnt. Das hat auch
mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung
werden könnte. (dpa)
## Israels Armee bestätigt Tod einer von entführter Soldatin
Israels Armee hat am Dienstag den Tod einer Geisel in der Gewalt der Hamas
bestätigt. Das Militär listete die 19-jährige Soldatin, die den Angaben
nach in den Gazastreifen entführt worden war, unter den seit dem 7. Oktober
Gefallenen. Ein Datum sowie die genauen Umstände ihres Todes wurden nicht
mitgeteilt. Es war zunächst auch unklar, woher das Militär die Information
über den Tod der Frau hatte und ob ihre Leiche in der Obhut der Armee war.
Am Montag hatte der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas über Telegram
ein Video der Frau veröffentlicht. Darin berichtete sie auf Hebräisch von
schweren Bombardements und forderte ein Ende der Angriffe. Es war unklar,
ob sie von ihren Geiselnehmern zu den Aussagen gezwungen worden war. Später
wurden Aufnahmen gezeigt, die sie nach Angaben der Kassam-Brigaden mit
schwersten Verletzungen zeigten. Der bewaffnete Arm der Hamas behauptete,
sie sei am 9. November bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen
getötet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Es
war das erste Mal, dass Israel einen zuvor von der Hamas behaupteten
Todesfall unter den Geiseln bestätigte. (dpa)
## Leichen sollen bei Al-Schifa-Klinik begraben werden
Die Lage im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt wird nach Berichten von
Augenzeugen immer dramatischer. Man bereite mittlerweile die Bestattung von
Leichen auf dem Krankenhausgelände selbst vor, berichteten zwei Beteiligte
am Dienstag in Telefonaten mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die
Situation sei untragbar. Es seien inzwischen mehr als 100 Leichen auf dem
Gelände, der hygienische Zustand sei miserabel.
Reuters konnte mit dem Chirurg Ahmed Al Mochallalati und dem Sprecher der
von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde,
Aschraf Al-Kidra, separat sprechen. „Wir planen, sie heute in einem
Massengrab innerhalb des Al-Schifa-Geländes zu begraben“, sagte Kidra. „Es
wird sehr gefährlich werden, da wir keinen Schutz bekommen.“ Er betonte:
„Wir haben keine andere Option, die Leichen der Märtyrer haben begonnen zu
verwesen.“ Kidra bezifferte die Zahl der Leichen auf etwa 100, Mochallalati
sprach von etwa 120.
Das Krankenhaus hatte seinen Betrieb wegen der Kämpfe zwischen der Hamas
und den israelischen Streitkräften einstellen müssen. Es fehlt an Strom,
Wasser und anderen Mitteln der Grundversorgung. Mochallalati erzählte, es
stinke unerträglich, das Risiko von Infektionen sei hoch. Das israelische
Militär habe bislang noch nicht die Erlaubnis erteilt, die Leichen auf dem
Gelände zu begraben. Die Insassen würden dies nun auf eigene Verantwortung
tun.
Nach israelischen Erkenntnissen liegt unter dem Krankenhaus in einem
Tunnelsystem eine Kommandozentrale der Hamas. Laut Kidra sind in der Klinik
in den vergangenen Tagen auch drei Neugeborene gestorben. Im Gespräch mit
Reuters bot er an, Babys aus dem Krankenhaus in eine andere Klinik zu
evakuieren. Demnach sind derzeit 36 Neugeborene dort. Das israelische
Militär hatte am Morgen erklärt, es werde versucht, Brutkästen zu liefern.
(rtr)
## Armee: Kontrolle über Regierungsgebäude übernommen
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über
mehrere Regierungsgebäude der islamistischen Hamas in der Stadt Gaza
übernommen. Dazu gehörten das Hamas-Parlament und Gebäude der Polizei,
erklärte das israelische Militär am Dienstag. Auch hätten israelische
Militäreinheiten die Kontrolle über eine Ingenieursfakultät übernommen.
Diese habe als „Institut für die Produktion und Entwicklung von Waffen“
gedient.
Am Montag hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärt,
die Hamas habe inzwischen „die Kontrolle in Gaza“ verloren. Die
Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu
flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte. (afp)
## Friedensaktivistin Vivian Silver von Hamas getötet
Eine zeitweise unter den von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten
Geiseln vermutete israelisch-kanadische Friedensaktivistin ist tot. Vivian
Silvers Leiche sei gefunden worden, teilte das israelische Außenministerium
am Dienstag mit. Die 74-Jährige aus dem Kibbutz Beeri war seit dem Massaker
der Hamas am 7. Oktober vermisst worden. Ihr Sohn Yonatan Zeigen war von
einer Entführung seiner Mutter in den Gazastreifen ausgegangen. Israelische
Medien meldeten unter Berufung auf Angehörige der Frau, sie sei bereits am
Tag des Angriffs in Israel ermordet worden. Forensikern gelang es demnach
aber erst jetzt, ihre Leiche zu identifizieren.
Silver war als Aktivistin der Organisation Women Wage Peace bekannt. Sie
gehörte nach Angaben ihres Sohns auch zu Freiwilligen, die seit Jahren
kranke Kinder aus Gaza an der Grenze abholten und zur Behandlung in
israelische Krankenhäuser fuhren. Auch die Friedensorganisation schrieb auf
ihrer Webseite, die Aktivistin sei am 7. Oktober in ihrem Zuhause getötet
worden. „Für ihre vielen Freunde auf der ganzen Welt ist dies ein
schrecklicher Verlust.“
Während der Massaker mit rund 1200 Toten am 7. Oktober hatten Terroristen
der islamistischen Hamas und anderer Gruppen auch rund 240 Menschen aus dem
israelischen Grenzgebiet in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)
## Israel zeigt Bilder von Hamas-Lager unter Krankenhaus
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Anzeichen für verschleppte
Geiseln in einer Kinderklinik im Gazastreifen gefunden. Armeesprecher
Daniel Hagari veröffentlichte Videos und Fotos, die zeigen sollen, dass die
radikal-islamische Hamas im Keller des Rantisi-Kinderkrankenhauses in
Gaza-Stadt Waffen gelagert und dort offenbar auch Geiseln festgehalten hat.
Die Hamas wies dies zurück und bezeichnete die Aufnahmen als gefälscht.
Zugleich bot die Organisation aber an, bis zu 70 als Geiseln gehaltene
Frauen und Kinder freizulassen, wenn Israel im Gegenzug einer fünftägigen
Waffenruhe zustimmt.
Der israelische Militärsprecher Hagari erklärte, die Truppen hätten im
Keller der Klinik eine Kommandozentrale mit einem Waffenarsenal gefunden,
in dem Granaten und andere Sprengstoffe von Hamas-Kämpfern gelagert worden
seien. „Und wir haben auch Anzeichen gefunden, die darauf hindeuten, dass
die Hamas hier Geiseln hält. Dies wird derzeit von uns untersucht. Aber wir
haben auch Informationen, die dies bestätigen,“ ergänzte Hagari. Er zeigte
im Fernsehen Aufnahmen von rudimentären Wohnräumen, darunter eine kleine
Küche, sowie einen nahe gelegenen Tunnelschacht, der nach seinen Angaben
zum Haus eines hochrangigen Hamas-Marinekommandeurs führte. „Die Hamas hat
dieses gesamte Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und führt von diesem
Krankenhaus aus ihren Krieg gegen die Israelis.“ (rtr)
## UN: Zwei Wasserversorger haben Arbeit eingestellt
Zwei Wasserversorger im Süden des Gazastreifens haben nach UN-Angaben
mangels Treibstoff ihre Arbeit eingestellt. 200 000 Menschen bekämen
deshalb kein Trinkwasser mehr, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am
Dienstag unter Berufung auf das UN-Hilfswerk für Palästinensische
Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Das Hilfswerk weiß demnach nicht, wie
es seine humanitäre Unterstützung für Hunderttausende in der zweiten
Wochenhälfte aufrecht erhalten soll. Die letzten Treibstoffvorräte seien
praktisch aufgebraucht. Damit sei auch eine Verteilung von Hilfsgütern, die
über den Rafah-Grenzübergang aus Ägypten kommen, in Frage gestellt.
Knapp 1,6 der rund 2,3 Millionen Einwohner des abgeriegelten Gazastreifens
sind seit Beginn der israelischen Angriffe am 7. Oktober vertrieben worden.
Etwa die Hälfte der Binnenflüchtlinge hält sich demnach in
UNRWA-Einrichtungen auf und wird bislang dort mit den Nötigsten versorgt.
Israel reagierte mit seinen Angriffen auf den massiven Terrorangriff der
islamistischen Hamas im Süden Israels mit etwa 1200 Toten. Zudem entführten
die Terroristen rund 240 Menschen in den Gazastreifen. (dpa)
## UN-Bericht: Keine Hilfe mehr bei Notrufen von Verschütteten
Straßenkämpfe in der Stadt Gaza verhindern einem UN-Bericht zufolge, dass
Nothelfer nach israelischen Bombardements auf Hilferufe von unter Trümmern
Verschütteten reagieren können. Auch Menschen, die nicht mehr aus ihren
Wohnungen kommen oder die Krankenwagen für Verwundete brauchen, warteten
oft vergeblich, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Dienstag unter
Berufung auf das palästinensische Rote Kreuz. Auf den Notrufnummern des
Roten Kreuzes seien hunderte Anrufe verzweifelter Menschen eingegangen.
Zum einen fehle es an Treibstoff für die Krankenwagen. Zum anderen seien
die Kämpfe in der Nähe der Krankenhäuser so intensiv, dass Rettungsteams
gar nicht ausrücken könnten, hieß es in dem Bericht weiter. Nach
israelischen Angaben betreiben Terroristen der islamistischen Hamas in oder
unter Krankenhäusern Kommandozentralen. Deshalb betrachtet es Angriffe dort
als legitime Ziele. (dpa)
## Tote nach israelischem Militäreinsatz im Westjordanland
Bei Zusammenstößen während eines Einsatzes der israelischen Armee [1][im
besetzten Westjordanland] sind palästinensischen Angaben zufolge sechs
Menschen getötet worden. Die Toten seien zwischen 21 und 32 Jahre alt,
erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Dienstag. Bei dem
Militäreinsatz in Tulkarm im Norden des Palästinensergebiets seien in der
Nacht auf Dienstag zudem zwölf Menschen verletzt worden, vier davon schwer.
Die israelische Armee sagte, sie prüfe die Berichte.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel
und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober
noch deutlich verschärft. Insgesamt 187 Palästinenser wurden laut
palästinensischem Gesundheitsministerium seitdem getötet. Es gibt auch mehr
Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser. Seit
Jahresbeginn kamen den Behörden zufolge 383 Palästinenser bei israelischen
Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen
ums Leben. Es ist Menschenrechtlern zufolge die höchste Zahl seit mehr als
15 Jahren. (dpa)
## Biden ruft Israel auf, das Al-Schifa-Krankenhaus zu schützen
Nach dem Vorrücken israelischer Panzer zum [2][Al-Schifa-Krankenhaus] in
Gaza hat US-Präsident Joe Biden Israel dazu aufgerufen, im Kampf gegen die
radikalislamische Hamas Rücksicht auf die Klinik zu nehmen. „Das
Krankenhaus muss geschützt werden“, sagte Biden am Montag im Weißen Haus
vor Journalisten. Nach UN-Angaben harren in dem Gebäude bis zu 10.000
Menschen aus. Die israelische Armee berichtete indes von „Hinweisen“ auf
Geiselverstecke in einem Kinderkrankenhaus.
„Es ist meine Hoffnung und Erwartung, dass es mit Blick auf das Krankenhaus
weniger intrusive Handlungen gibt“, sagte Biden. Die USA stünden mit Israel
deswegen in Kontakt. Augenzeugen berichteten von heftigen Gefechten rund um
den riesigen Komplex des Al-Schifa-Krankenhauses. Israelische Panzer stehen
demnach nur wenige Meter von der Zufahrt entfernt. Die israelische Armee
wirft der Hamas vor, ihr militärisches Hauptquartier in Tunneln unter dem
größten Krankenhaus des Palästinensergebiets errichtet zu haben.
Die israelische Armee meldete unterdessen „Hinweise“ auf Geisel-Verstecke
der Hamas in einem Kinderkrankenhaus in Gaza. Der Armeesprecher Daniel
Hagari sagte, die Armee habe „Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass
die Hamas“ im Keller des Al-Rantisi-Krankenhauses „Geiseln festgehalten
hat“. Als Belege zeigte er in einem Video unter anderem eine Babyflasche
und ein an einem Stuhl befestigtes Seil. (afp)
## 200.000 sind in den südlichen Gazastreifen geflohen
Im umkämpften Gazastreifen sind seit dem 5. November nach UN-Angaben bisher
etwa 200.000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets
[3][geflohen]. So viele Menschen hätten schätzungsweise den von der
israelischen Armee geöffneten „Korridor“ genutzt, um den Norden des Gebiets
zu verlassen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Dienstag
mit. „Die Sorge wegen überfüllter Unterkünfte sowie begrenztem Zugang zu
Unterkünften, Essen und Wasser im Süden wächst“, teilte OCHA mit. Zugleich
hielten sich im Norden trotz zunehmender Kämpfe weiter Hunderttausende
Menschen auf, die sich nicht in den Süden bewegen könnten oder wollten.
Diese hätten Mühe, zum Überleben an eine Mindestmenge Trinkwasser und Essen
zu kommen.
Knapp 1,6 Millionen der rund 2,2 Millionen Einwohner des Küstengebiets sind
nach UN-Angaben infolge der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und
der islamistischen Hamas auf der Flucht. Israel hat die Zivilbevölkerung im
Norden, inklusive der Stadt Gaza, aufgerufen, in den Süden des Gebiets zu
fliehen und dafür mehrfach stundenweise Fluchtkorridore ausgewiesen. Das
UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) gibt an, in seinen Gebäuden im Süden
des Gazastreifens – darunter viele Schulen – aktuell fast 630.000
Binnenflüchtlinge zu beherbergen. (dpa)
## Borrell stellt Plan für die Zukunft des Gazastreifens vor
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat einen Plan für die Zukunft das
Gazastreifens nach dem Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen
Hamas vorgestellt. Darin forderte Borrell die arabischen Länder auf, eine
größere Rolle in einer künftigen palästinensischen Verwaltung zu spielen.
Die internationale Gemeinschaft habe „politisch und moralisch“ dabei
versagt, eine dauerhafte Lösung für den lang andauernden Konflikt zwischen
Israelis und Palästinensern zu erreichen, sagte Borrell am Montagabend in
Brüssel zu Journalisten. Es sei nun an der Zeit, die Bemühungen um eine
Zwei-Staaten-Lösung zu verstärken.
Sein Vorhaben lasse sich mit drei „Ja“ und drei „Nein“ zusammenfassen,
ergänzte Borrell. Es dürfe keine Zwangsvertreibung von Palästinensern aus
dem Gazastreifen geben, keine dauerhafte Wiederbesetzung durch das
israelische Militär und keine Veränderung der Größe des Gazastreifens und
keine Rückkehr der Hamas. Es sollte eine „palästinensische Behörde“ gebe…
die vom UN-Sicherheitsrat definiert und beschlossen wird. Die arabischen
Länder müssten die palästinensische Behörde stärker unterstützen und
[4][die EU] sollte sich ebenfalls stärker in der Region engagieren,
insbesondere beim Aufbau eines palästinensischen Staates. (rtr)
14 Nov 2023
## LINKS
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[3] /Flucht-aus-dem-Gazastreifen/!5963588
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