# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Erneut Raketen auf Israel | |
> Im Norden und Süden löst Israel Raketenalarm aus. 400 Ausländer können | |
> den Gazastreifen verlassen. Tausende hoffen weiterhin auf eine Lösung. | |
Bild: Ausreise genehmigt: Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft verl… | |
## Erneut Raketenbeschuss auf Israels Norden und Süden | |
Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den | |
Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Wüstenstadt Beerscheva sowie | |
in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee am | |
Donnerstag mit. Zudem sei mehrfach Raketenalarm im Norden ausgelöst worden. | |
Es war unklar, woher der dortige Beschuss kam. Laut Rettungsdienst gab es | |
zunächst keine Berichte über Verletzte. Allein in den ersten drei Wochen | |
des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben | |
mehr als 8000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden. | |
(dpa) | |
## Ein Israeli und vier Palästinenser im Westjordanland getötet | |
Bei verschiedenen Zwischenfällen im Westjordanland sollen ein israelischer | |
Zivilist und vier Palästinenser erschossen worden sein. Palästinensische | |
Extremisten töteten nach Angaben des israelischen Militärs und von | |
Rettungskräften am Donnerstag im Norden des Westjordanlands einen | |
35-jährigen Israeli. Der Mann sei in seinem Auto in der israelischen | |
Siedlung Einav beschossen worden, wodurch sich das Fahrzeug überschlagen | |
habe. Das Militär teilte mit, es habe in der Gegend Straßensperrungen | |
eingerichtet und suche nach den Angreifern. | |
Unterdessen wurden nach Angaben des palästinensischen | |
Gesundheitsministeriums vier Palästinenser in verschiedenen Gegenden des | |
Westjordanlands erschossen. Unter den Toten seien drei Teenager. | |
Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober sollen mehr als 130 | |
Palästinenser im Westjordanland getötet worden sein. Die meisten kamen bei | |
gewaltsamen Protesten und Feuergefechten während israelischer Razzien ums | |
Leben. (ap) | |
## Israel: Beziehungen zu Bahrain sind stabil | |
Israel hat am Donnerstag Berichte über eine Abberufung seines Botschafters | |
in Bahrain sowie des bahrainischen Botschafters in Israel zurückgewiesen. | |
Ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem teilte mit, es gebe „keine | |
Mitteilung oder Entscheidung der Regierung in Bahrain und der israelischen | |
Regierung, die Botschafter der Länder abzuberufen“. Die Beziehungen beider | |
Länder seien stabil. | |
Das bahrainische Parlament hatte zuvor mitgeteilt, der Golfstaat habe | |
seinen Botschafter abberufen. Der israelische Botschafter habe das | |
Königreich verlassen. Alle Wirtschaftsbeziehungen mit Israel würden demnach | |
eingestellt. Bahrain bekräftigte seine „feste Unterstützung für die | |
palästinensische Sache“, hieß es. | |
2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als erste | |
Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel | |
unterzeichnet. Die Annäherung richtete sich vor allem gegen den | |
schiitischen Iran, den auch die Emirate als Gefahr betrachten. Bis dahin | |
unterhielten von den arabischen Staaten nur die Nachbarländer Ägypten und | |
Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel. (dpa) | |
## Bahrain zieht Botschafter ab | |
Aus Protest gegen die Eskalation im Gaza-Krieg hat der Golfstaat Bahrain | |
seinen Botschafter aus Israel abberufen. Gleichzeitig bestätigte das | |
bahrainische Parlament am Donnerstag, dass der israelische Botschafter das | |
Königreich verlassen habe. Alle Wirtschaftsbeziehungen mit Israel wurden | |
demnach eingestellt. Bahrain bekräftigte seine „feste Unterstützung für die | |
palästinensische Sache“, hieß es. | |
2020 hatten Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als erste | |
Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel | |
unterzeichnet. Die Annäherung richtete sich vor allem gegen den | |
schiitischen Iran, den auch die Emirate als Gefahr betrachten. Bis dahin | |
unterhielten von den arabischen Staaten nur die Nachbarländer Ägypten und | |
Jordanien diplomatische Beziehungen zu Israel. | |
Erst im September hatte der israelische Außenminister Eli Cohen die | |
israelische Botschaft an ihrem neuen, dauerhaften Standort in der | |
bahrainischen Hauptstadt Manama eröffnet. | |
Am Mittwoch hatte Jordanien bereits beschlossen, seinen Botschafter in | |
Israel abzuziehen. Bolivien brach die diplomatischen Beziehungen mit Israel | |
ab. (dpa) | |
## Weitere Menschen verlassen Gaza | |
Rund 400 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit | |
haben den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Sie kamen am | |
Donnerstag im ägyptischen Teil des Grenzübergangs Rafah an, wie der | |
Ägyptische Rote Halbmond der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zudem sei | |
für Donnerstag die Ausreise von 200 weiteren Haltern ausländischer Pässe | |
geplant. | |
Einer Liste zufolge sollten unter anderem um 400 US-Amerikaner sowie | |
Menschen aus der Schweiz, Italien, Griechenland, den Niederlanden, Belgien, | |
Ungarn, Kroatien, Mexiko, Südkorea und weiteren Ländern ausreisen. Im | |
Transitbereich erledigten sie Formalien für die Einreise nach Ägypten, | |
sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im | |
Nord-Sinai. Die palästinensische Grenzbehörde hatte sie aufgefordert, am | |
Grenzübergang zu warten. | |
Im Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens insgesamt rund 7.000 | |
ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das | |
ägyptische Außenministerium lud Vertreter ausländischer Botschaften in dem | |
Zusammenhang zu einem Treffen in Kairo ein, um über die benötigten | |
Dokumente für die Einreise nach Ägypten sowie die Logistik zu informieren. | |
Offen blieb, ob sich darüber hinaus weitere Ausländer in Gaza aufhalten, | |
die nicht ausreisen wollen. | |
Am Mittwoch hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Ausländer | |
und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. | |
Das UN-Nothilfebüro OCHA sprach von etwa 350 Menschen. Darunter waren auch | |
Deutsche. Am Donnerstag standen keine deutschen Staatsbürger auf der Liste. | |
Katar hatte die Ausreisen gemeinsam mit den USA, Ägypten, Israel und der im | |
Gazastreifen herrschenden Hamas vereinbart, wie eine mit den Gesprächen | |
vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Dies ist ein | |
getrennter Deal ohne Zusammenhang zu den Verhandlungen über die Freilassung | |
von Geiseln in der Gewalt der Hamas“, sagte die Person. Die Verhandlungen | |
über die Öffnung der Grenze liefen seit Kriegsbeginn, hieß es. (dpa) | |
## Auch Emirate wollen Verletzte behandeln | |
Nach Ägypten wollen auch die Vereinigten Arabischen Emirate Verletzte aus | |
dem Gazastreifen behandeln. Der emiratische Präsident Mohammed bin Sajid | |
habe die Behandlung von 1.000 palästinensischen Kindern aus Gaza in | |
Begleitung ihrer Familien verfügt, berichtete die staatliche | |
Nachrichtenagentur WAM am Mittwochabend. Ziel sei die ärztliche Behandlung | |
in emiratischen Krankenhäusern vor einer sicheren Heimkehr der Kinder | |
zurück nach Gaza. | |
Der Schritt folge auf ein Telefonat mit der Präsidentin des Internationalen | |
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric. Am Mittwoch waren über | |
den Grenzübergang Rafah erstmals etwa 80 verletzte Palästinenser aus dem | |
umkämpften Gazastreifen zur ärztlichen Behandlung nach Ägypten gekommen. | |
(dpa) | |
## Denkfabrik: Militär rückt auf drei Hauptrouten vor | |
Israelische Bodentruppen rücken nach Einschätzung der US-Denkfabrik | |
Institute for the Study of War auf drei Hauptrouten im Gazastreifen vor. | |
Einen Vorstoß habe es aus dem Nordosten gegeben, ein weiterer Vorstoß | |
südlich der Stadt Gaza habe das abgeriegelte Küstengebiet durchschnitten | |
und die wichtigste Nord-Süd-Straßenverbindung erreicht. Der dritte Vorstoß | |
sei von der Nordwestspitze des Gazastreifens erfolgt, im Zuge dessen seien | |
die israelischen Truppen etwa fünf Kilometer entlang der Mittelmeerküste | |
vorgerückt und hätten die Ausläufer der Flüchtlingslager Schati und | |
Dschabalija erreicht. | |
[1][Bei Luftangriffen am Dienstag und Mittwoch] wurden Wohngebäude in | |
Dschabalija zerstört. Die Zahl der Toten und Verletzten dort war zunächst | |
unklar. Israel erklärte, es seien Kämpfer der militant-islamistischen | |
Hamas, die den Gazastreifen regiert, getötet worden. Außerdem seien | |
Hamas-Tunnel zerstört worden. | |
Palästinensische Extremisten feuerten Panzerabwehrraketen auf die | |
vorrückenden Truppen ab, zündeten Sprengsätze und warfen während eines | |
nächtlichen Gefechts Granaten, wie das israelische Militär am Donnerstag | |
mitteilte. Das Militär habe das Feuer erwidert, Artillerieunterstützung | |
angefordert und einen Hubschrauber und ein Schiff der Marine in den Kämpfen | |
eingesetzt. Der Bericht konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. | |
Hunderttausende Palästinenser befinden sich weiterhin im Kampfgebiet im | |
Norden des Gazastreifens, trotz der wiederholten israelischen | |
Aufforderungen, die Region zu verlassen und sich in den Süden zu begeben, | |
der jedoch auch beschossen wird. Es wird erwartet, dass die Opferzahlen im | |
Zuge des israelischen Vormarsches weiter steigen, wenn die dicht | |
besiedelten Wohngebiete der Stadt Gaza erreicht werden. Vertreter Israels | |
sagen, dass sich die Infrastruktur der Hamas, darunter ein ausgedehntes | |
Tunnelnetzwerk, in der Stadt konzentriert. Israel wirft der Hamas vor, | |
Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. (ap) | |
## Heftige Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hamas | |
Im Norden des Gazastreifens ist es in der Nacht zu Donnerstag zu heftigen | |
Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der Hamas gekommen. | |
Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation, | |
die Kassam-Brigaden, berichteten von Konfrontationen im Nordwesten des | |
Küstenstreifens. Die Kassam-Brigaden hätten Soldaten dort und südöstlich | |
von der Stadt Gaza mit Panzerabwehrgranaten angegriffen. | |
Die israelische Armee teilte mit, im Verlauf der Nacht seien Soldaten auf | |
Terrorzellen gestoßen, die mit Panzerabwehrraketen, Sprengsätzen und | |
Handgranaten angegriffen hätten. Es kam demnach zu langen Kämpfen, bei | |
denen die Soldaten Unterstützung durch Artillerie und Luftwaffe bekamen. | |
„Dutzende Terroristen“ seien dabei getötet worden. Es sei auch | |
Infrastruktur der Hamas zerstört worden. Das Militär machte keine Angaben | |
zu möglichen Verletzten oder Opfern in den eigenen Reihen bei den jüngsten | |
Kämpfen. Die Hamas wird auch von den USA und der EU als Terrororganisation | |
eingestuft. | |
Seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen wurden mindestens 16 | |
israelische Soldaten getötet. Mehrere von ihnen kamen ums Leben, als ihr | |
Panzer des Typs Namer von einer Rakete getroffen wurde. (ap) | |
## Biden für humanitäre „Pause“ im Nahostkrieg | |
US-Präsident Joe Biden hat sich für eine „Pause“ im Krieg zwischen Israel | |
und der Hamas ausgesprochen. Dann hätte man mehr Zeit, „die Gefangenen | |
herauszuholen“, sagte Biden am Mittwoch bei einer Spendenveranstaltung für | |
seine Wiederwahlkampagne 2024 in Minneapolis. Er reagierte damit auf eine | |
Störaktion einer Frau, die sich während seines Auftritts erhob und schrie: | |
„Mr. President, wenn Sie sich um das jüdische Volk sorgen, will ich als | |
Rabbinerin, dass Sie eine Feuerpause fordern.“ | |
Die Frau wurde von anderen Anwesenden niedergebrüllt und aus dem Raum | |
gebracht. Er könne die Emotionen der Demonstrantin nachvollziehen, sagte | |
Biden. „Ich denke, wir brauchen eine Pause“, ergänzte er. „Eine Pause | |
bedeutet, Zeit zu lassen, die Gefangenen herauszuholen.“ Das Weiße Haus | |
stellte später klar, dass er die Geiseln im Gazastreifen und humanitäre | |
Hilfe für das Gebiet gemeint habe. | |
Bidens Erklärung nach der Störaktion in Minneapolis stellte eine dezente | |
Abkehr von bisherigen Bekräftigungen aus dem Weißen Haus dar, wonach die | |
US-Regierung Israel nicht vorschreiben werde, wie es seine | |
Militäroperationen nach dem Hamas-Überraschungsangriff vom 7. Oktober | |
auszuführen habe. Zugleich steht der US-Präsident zunehmend unter Druck von | |
Menschenrechtsgruppen, anderen Staats- und Regierungschefs und dem linken | |
Flügel seiner Demokratischen Partei, die rügen, dass Israels Bombardements | |
von Gaza einer Kollektivstrafe gleichkämen. Es sei Zeit für eine | |
Feuerpause, fordern Kritiker. | |
Das Weiße Haus hat es bislang abgelehnt, eine Waffenruhe zu fordern. | |
Zugleich hat es Israel nahegelegt, eine humanitäre Pause in Betracht zu | |
ziehen, um Zivilisten den Zugang zu Hilfsgütern und ausländischen | |
Staatsbürgern das Verlassen des Gazastreifens zu ermöglichen. (ap) | |
## Israel kritisiert südamerikanische Länder | |
Israel hat Bolivien, Chile und Kolumbien für deren diplomatische | |
Protestaktionen wegen dessen Krieg gegen die Hamas kritisiert. Chile und | |
Kolumbien sollten die „Terrororganisation Hamas, die Babys, Kinder, Frauen | |
und Ältere niedergemetzelt und verschleppt hat, ausdrücklich verurteilen“, | |
forderte das israelische Außenministerium am Mittwoch (Ortszeit). Zugleich | |
erwarte Israel von den Führungen in Santiago und Bogotá, das Recht eines | |
demokratischen Landes zu unterstützen, seine Bürger zu verteidigen und die | |
sofortige Freilassung aller Entführten zu verlangen – und sich nicht nach | |
Venezuela und dem Iran in der Unterstützung des Terrors der Hamas zu | |
richten. | |
Am Dienstag hatten Chile und Kolumbien ihre Botschafter in Israel für | |
Konsultationen aus Protest gegen das militärische Vorgehen Israels im | |
Gazastreifen zurückbeordert. In der Mitteilung des chilenischen | |
Außenministeriums wurde der Großangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober | |
nicht erwähnt, doch ging Chiles linker Präsident Gabriel Boric auf der | |
einst als Twitter bekannten Online-Plattform X darauf ein. Sein Land | |
„zweifelt nicht daran, die von der Hamas verübten Attacken und Entführungen | |
zu verurteilen“, schrieb er in einem Post. Zugleich betonte er, dass | |
„unschuldige Zivilisten die Hauptopfer von Israels Offensive“ seien. | |
Der ebenfalls linke kolumbianische Staatschef Gustavo Petro äußerte sich | |
noch schärfer und bezeichnete Israels militärisches Vorgehen als „Genozid�… | |
„Sie tun es, um das palästinensische Volk aus Gaza zu beseitigen und es | |
einzunehmen“, schrieb Petro auf X. | |
Israel kritisierte am Mittwoch zudem die Entscheidung Boliviens, die | |
diplomatischen Beziehungen abzubrechen. Dieser Schritt komme einer | |
„Kapitulation vor dem Terrorismus und dem Ajatollah-Regime im Iran gleich“, | |
erklärte das israelische Außenministerium. Der Abbruch der Beziehungen | |
bedeute, dass die bolivianische Regierung sich mit der Terrorgruppe Hamas | |
gemein mache. Bolivien hatte bereits 2009 wegen der Gefechte im | |
Gazastreifen die diplomatischen Beziehungen zu Israel gekappt, sie im Jahr | |
2020 dann wieder aufgenommen. | |
Inzwischen haben auch andere lateinamerikanische Staaten ihre Kritik an | |
Israel verschärft. Argentiniens Außenministerium rügte am Mittwoch | |
israelische Luftangriffe auf das Flüchtlingslager Dschabalija im | |
Gazastreifen, bei denen es nach Angaben des von der Hamas geführten | |
Gesundheitsministeriums des Gebiets zahlreiche Opfer gegeben hat. Die | |
Hamas-Terrorattacken vom 7. Oktober habe Argentinien unzweideutig | |
verurteilt. Doch nichts rechtfertige den Verstoß gegen das humanitäre | |
Völkerrecht. Es gebe eine Verpflichtung, Zivilbevölkerungen in bewaffneten | |
Konflikten zu schützen, mahnte das Ministerium. Doch die humanitäre Lage im | |
Gazastreifen werde immer alarmierender. | |
Zuvor rief Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva Israel auf, die | |
Bombardements des Küstengebiets zu stoppen. „Wir erleben, zum ersten Mal, | |
einen Krieg, in dem die Mehrheit der Getöteten Kinder sind“, schrieb Lula | |
auf X. „Hört auf! Um Himmels willen, hört auf!“ (ap) | |
## Israels Botschafter nennt UN-Enthaltung „verstörend“ | |
Der Israelische Botschafter Ron Prosor hat die deutsche Unterstützung für | |
Israel im Kampf gegen die Hamas gewürdigt, gleichzeitig aber erneut die | |
deutsche Enthaltung bei der UN-Abstimmung zum Gaza-Krieg scharf kritisiert. | |
„Kanzler Scholz stand klar nach dem Terrorangriff der Hamas sofort an | |
Israels Seite. Und dort steht er bis heute“, sagte Prosor der Deutschen | |
Presse-Agentur. Das deutsche Abstimmungsverhalten in der UN-Vollversammlung | |
sei aber „bereits seit Jahren verstörend und in diesem letzten Fall sogar | |
mehr als enttäuschend“. In der am vergangenen Freitag verabschiedeten | |
Resolution sei weder der Terrorangriff der Hamas verurteilt worden noch sei | |
das Selbstverteidigungsrecht Israels oder ein Aufruf zur Befreiung der | |
Geiseln enthalten. | |
Der Resolution, in der zu einer „sofortigen dauerhaften und nachhaltigen | |
humanitären Waffenruhe“ im Gazastreifen aufgerufen wird, hatten 120 Länder | |
zugestimmt. Deutschland zählte zu den 45 Staaten, die sich enthielten. Die | |
USA stimmten mit 13 weiteren Staaten dagegen. Scholz (SPD) hatte die | |
deutsche Enthaltung am Wochenende verteidigt. Deutschland habe „hart daran | |
gearbeitet, einen Beschluss der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu | |
erreichen, der der Situation gerecht wird“, sagte er. „Als uns das nicht | |
gelungen ist, haben wir uns der Stimme enthalten.“ | |
Prosor würdigte trotzdem die deutsche Solidarität. „Wir wissen die | |
Unterstützung Deutschlands seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am | |
7. Oktober sehr zu schätzen“, sagte er. „Der Kanzler hat die Dinge von | |
Anfang an beim Namen genannt, spricht von der menschenverachtenden | |
Brutalität der Terrororganisation Hamas und betont immer wieder, dass | |
Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei.“ (dpa) | |
## Biden lobt Hilfe bei Ausreise von Ausländern | |
US-Präsident Joe Biden hat regionalen Partnern seines Landes im Nahen Osten | |
für Hilfe bei der Ausreise von Ausländern und verletzten Palästinensern aus | |
dem Gazastreifen gedankt. Er habe viel mit [2][dem israelischen | |
Regierungschef Benjamin Netanjahu] und Ägyptens Präsident Abdel Fattah | |
al-Sisi gesprochen, um Menschen diese Möglichkeit zu geben, sagte Biden am | |
Mittwoch in Northfield im Staat Minnesota. „Ich möchte unseren Partnern, | |
insbesondere Katar, danken, die so eng mit uns zusammengearbeitet haben“, | |
sagte er. Unter den Ausgereisten waren auch US-Bürger. | |
Biden sagte, es müsse noch mehr getan werden, um den Zustrom wichtiger | |
humanitärer Hilfe in den Gazastreifen deutlich zu erhöhen. Der Präsident | |
wiederholte, Israel habe nach den verheerenden Terrorangriffen der Hamas | |
das Recht zur Selbstverteidigung, „in einer Weise, die dem humanitären | |
Völkerrecht entspricht“. Er verwies aber auch auf das Leid, das die | |
Palästinenser während der israelischen Gegenangriffe erlitten hätten. „Wir | |
alle haben die verheerenden Bilder aus Gaza gesehen“, sagte Biden. | |
„Palästinensische Kinder, die nach ihren verschollenen Eltern schreien (…) | |
und auf ihre Hände und Beine schreiben, dass sie entschädigt werden, wenn | |
das Schlimmste passiert.“ | |
Am Mittwoch hatten Hunderte Menschen den Gazastreifen verlassen dürfen. Bis | |
zum Nachmittag seien 335 ausländische Staatsbürger in sechs Bussen über den | |
Grenzübergang Rafah nach Ägypten gefahren, sagte ein Sprecher der | |
palästinensischen Grenzübergangsbehörde, Wael Abu Omar. Außerdem seien 76 | |
palästinensische Patienten zur Behandlung nach Ägypten gebracht worden. | |
(ap) | |
## Israels Präsident erinnert an arabische Opfer | |
Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Terror-Überfall der Hamas | |
gegen jede Form des Rassismus sowie gegen Hass zwischen jüdischen und | |
[3][arabischen Bürgern] ausgesprochen. „Denken Sie daran, dass es hier | |
Dutzende arabischer Bürger gibt, die bei dem schrecklichen Massaker sowie | |
als Teil der Sicherheitskräfte und der IDF (der israelischen Armee) mit | |
ihrem Leben bezahlt haben“, sagte Herzog in einer Ansprache an die Nation | |
am Mittwochabend. Die im Gazastreifen herrschende Hamas übe auch „brutalen | |
psychologischen Terror“ aus und versuche Hass und Gewalt zwischen den | |
verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel zu schüren. Die arabische | |
Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der knapp zehn Millionen | |
Einwohner aus. Seine Gespräche mit den Angehörigen der in den Gazastreifen | |
verschleppten Geiseln seien „die schmerzhaftesten“ seines Lebens, sagte | |
Herzog in der Ansprache weiter. (dpa) | |
2 Nov 2023 | |
## LINKS | |
[1] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5970429 | |
[2] /Moshe-Zimmermann-ueber-den-Nahost-Krieg/!5966884 | |
[3] /Arabische-Israelis-in-Jerusalem/!5966971 | |
## TAGS | |
Ägypten | |
Israel | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Hamas | |
GNS | |
Gaza | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Ägypten | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Robert Habeck | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israel beginnt Kampf im Untergrund | |
Laut israelischem Militär ist Gaza-Stadt eingekreist, nun sollen Angriffe | |
auf Hamas-Kämpfer in Tunneln folgen. Führende UN-Mitarbeiter fordern eine | |
Feuerpause. | |
Evakuierung aus dem Gazastreifen: „Natürlich möchte ich ausreisen“ | |
Über Rafah konnten weitere Menschen mit ausländischem Pass aus dem | |
Gazastreifen evakuiert werden. Doch die meisten Deutschen sitzen noch fest. | |
Verbot von Hamas und Samidoun: Schlag gegen Israelhass | |
Schon vor drei Wochen war es angekündigt, nun erteilt Innenministerin | |
Faeser ein Betätigungsverbot für die Hamas und Samidoun in Deutschland. | |
Hamas-Angriff auf Israel: Viel Lob für Habeck-Video | |
Der Vizekanzler erklärt in einem Video Israels Sicherheit als deutsche | |
„Staatsräson“ und verurteilt Antisemitismus – von links, rechts, von | |
Muslimen. | |
Generalstreik im Westjordanland: „Die Menschen in Gaza haben Rechte“ | |
Über 50 Menschen sterben bei Angriffen auf ein Flüchtlingslager in Gaza. | |
Aus Protest treten Palästinenser im Westjordanland in den Generalstreik. |