# taz.de -- Inflationsrate fällt auf 6,1 Prozent: Nur langsam nach unten | |
> Die Verbraucherpreise lagen im August 6,1 Prozent über dem Niveau des | |
> Vorjahresmonats. Die Teuerungsrate ist also leicht zurückgegangen. | |
Bild: Die Verbraucher:innen bekommen wieder etwas mehr für einen Euro | |
WIESBADEN dpa | Die hohe Teuerung in Deutschland hat sich im August erneut | |
etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen 6,1 Prozent über dem Niveau | |
des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger | |
Daten errechnet hat. Nach einem Anstieg [1][auf 6,4 Prozent im Juni] war | |
die jährliche Teuerungsrate im Juli auf 6,2 Prozent gesunken. Von Juli auf | |
August des laufenden Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise | |
voraussichtlich um 0,3 Prozent, wie die Wiesbadener Statistiker am Mittwoch | |
mitteilten. | |
[2][Die hohe Teuerung bremst den privaten Konsum,] die Menschen können sich | |
für einen Euro weniger leisten. Vor allem Energie und Lebensmittel haben | |
sich infolge des Ukraine-Krieges in den vergangenen Monaten kräftig | |
verteuert. | |
Auch im August waren Nahrungsmittel und Energie hierzulande teils deutlich | |
teurer als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich den vorläufigen | |
Berechnungen der Statistiker zufolge binnen Jahresfrist um 9,0 Prozent. Im | |
Juli hatten die Nahrungsmittelpreise hierzulande 11,0 Prozent über dem | |
Niveau des Vorjahresmonats gelegen, im Juni waren es noch 13,7 Prozent. | |
## Preisbremse soll Energiepreise nach unten drücken | |
Der Preisauftrieb bei Energie zog wieder an: Die Energiepreise lagen im | |
August 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent höher. Im Juli | |
waren es noch 5,7 Prozent. Die Bundesregierung bemüht sich um Entlastung: | |
Die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen sollen Erdgas, Strom | |
und Fernwärme erschwinglicher machen. | |
Immerhin: Von ihrem höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung mit | |
8,8 Prozent im Herbst 2022 ist die Inflation in Europas größter | |
Volkswirtschaft inzwischen ein gutes Stück entfernt. Allerdings rechnen | |
Ökonomen mit einer Rückkehr zu einer Zwei vor dem Komma bei der | |
Teuerungsrate erst im Schnitt des kommenden Jahres. Bei einer | |
mittelfristigen Inflation von 2,0 Prozent im Euroraum sehen die | |
Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) ihr Ziel stabiler Preise | |
erreicht. | |
[3][Mit Zinssteigerungen versucht die EZB die seit Monaten hohe Inflation | |
zu dämpfen.] Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen | |
kann. Seit Sommer 2022 hat die Notenbank neun Mal in Folge die Zinsen | |
angehoben. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der | |
EZB besorgen können, ist mit 4,25 Prozent inzwischen so hoch wie zuletzt zu | |
Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008. Ob es bei der | |
nächsten EZB-Sitzung am 14. September eine weitere Zinsanhebung geben wird | |
oder ob die Euro-Währungshüter eine Pause einlegen, ließ | |
Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde offen. | |
30 Aug 2023 | |
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