| # taz.de -- Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel: Foodindustrie zieht Nazi-… | |
| > Lebensmittelhersteller vergleichen Werbeeinschränkungen zum Kinderschutz | |
| > mit der Erziehung in NS-Zeit und DDR. Und ernten Kritik von mehreren | |
| > Seiten. | |
| Bild: Nicht immer himmlisch: Eis mit Sahne | |
| Berlin taz | Der Spitzenverband der Ernährungsindustrie hat Parallelen | |
| zwischen Bundesminister Cem Özdemirs geplanten Werbeverboten für ungesunde | |
| Lebensmittel sowie NS-Regime und DDR gezogen. „Ein grüner | |
| Ernährungsminister darf weder Bürgern vorschreiben, was sie lesen/gucken, | |
| noch Medien, was sie senden. [1][Deutschland hat mit staatl. Erziehung | |
| bereits 2x schlechte Erfahrungen gemacht]“, schrieb die Bundesvereinigung | |
| der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am Dienstag unter einem | |
| Twitter-Kommentar des Autors dieses Artikels. Mit Werbeverboten will | |
| Özdemir unter 14-Jährige davor schützen, zu einer unausgewogenen Ernährung | |
| verleitet zu werden, die zu Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten | |
| beiträgt. | |
| „Weil Cem Özdemir die Werbung für Ungesundes beschränken und Kinder | |
| schützen möchte, wie von der WHO empfohlen, zieht der Spitzenverband der | |
| Deutschen Ernährungsindustrie [2][Parallelen zur DDR und dem Dritten | |
| Reich]. Sag mal, geht’s noch?!“, so Oliver Huizinga, politischer | |
| Geschäftsführer der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, auf Twitter. | |
| Die BVE antwortete: „Diese Parallele findet nur in Ihrem Kopf statt, das | |
| war weder gemeint noch geschrieben.“ Huizinga fragte nach, was gemeint sei | |
| mit dem Satz über die beiden Erfahrungen Deutschlands mit staatlicher | |
| Erziehung. Eine Antwort der BVE war darunter nicht zu sehen. Auch andere | |
| Twitter-User wie die Grünen-Politikerin [3][Renate Künast] warfen der BVE | |
| einen unangemessenen Vergleich mit dem nationalsozialistischen Regime und | |
| der DDR vor. | |
| ## Werbung für Süßigkeiten soll abends verboten werden | |
| Özdemir hat [4][zuletzt vorgeschlagen], Fernsehwerbung für Lebensmittel mit | |
| viel Fett, Zucker und/oder Salz wochentags von 17 bis 22 Uhr, samstags | |
| zusätzlich von 8 bis 11 Uhr und sonntags von 8 bis 22 Uhr zu untersagen. | |
| Auch Plakate etwa für Süßigkeiten sollen im Umkreis von 100 Metern von | |
| Kitas und Schulen verboten werden. | |
| Fehlernährung ist ein Grund dafür, dass laut Robert-Koch-Institut 15 | |
| Prozent der 3- bis 17-Jährigen übergewichtig und damit später anfällig für | |
| Krankheiten wie Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes oder Herzinfarkt sind. | |
| 18 Jul 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/BVE_online/status/1681187539317669895 | |
| [2] https://twitter.com/oliver_huizinga/status/1681196008716238851 | |
| [3] https://twitter.com/RenateKuenast/status/1681222382646591488 | |
| [4] /Werbeverbote-fuer-ungesunde-Lebensmittel/!5944939 | |
| ## AUTOREN | |
| Jost Maurin | |
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