Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Flüchtlingsboote vor Westafrika: Weiter rund 200 Menschen vermisst
> Mindestens 300 Menschen brachen vom Senegal aus auf, um die Kanaren zu
> erreichen. 86 sind bisher gefunden. Dutzende andere bleiben vermisst.​
Bild: Die Migrationsroute Richtung Kanaren ist eine der gefährlichsten (Symbol…
Dakar ap | Mehr als 200 Menschen aus dem Senegal werden auf der
gefährlichen Migrationsroute über den Atlantik vermisst. [1][Zwei Boote
seien am 23. Juni mit etwa 100 Menschen von der senegalesischen Stadt Mbour
aus in See gestochen], um die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln zu
erreichen, sagte Helena Maleno Garzón von der spanischen Hilfs- und
Rettungsorganisation Caminando Fronteras am Montag.
Ein drittes Boot mit etwa 200 Menschen an Bord habe sich vier Tage danach
von Kafountine aus auf den Weg gemacht. Wie die spanische Seenotrettung
später mitteilte, wurden 86 Migranten von einem Boot nahe der Kanaren
gerettet. Ob es eines der drei vermissten Boote war, war zunächst nicht
eindeutig geklärt. Es dürfte aber auch aus dem Senegal kommen.
80 Männer und sechs Frauen aus Ländern südlich der Sahara seien an Bord
gewesen, hieß es von der spanischen Seenotrettung. Ihr 20 Meter langes Kanu
– eine im Senegal verbreitete Bootsart namens Piroge – sollte noch am
Montagabend spanisches Territorium erreichen.
Doch selbst wenn es eines der drei Schiffe war, war das Schicksal vieler
Migranten nach wie vor unklar. „Das Wichtigste ist, diese Menschen zu
finden. Es werden viele Menschen auf dem Meer vermisst, das ist nicht
normal. Wir brauchen mehr Flugzeuge, um nach ihnen zu suchen“, sagte sie.
Seit der Abfahrt habe es keinen Kontakt mit den Booten gegeben.
Kanaren eines der Hauptziele
Die Migrationsroute über den Atlantischen Ozean ist eine der tödlichsten
der Welt. Fast 800 Menschen sind dort in den ersten sechs Monaten dieses
Jahres nach Angaben von Caminando Fronteras zu Tode gekommen oder gelten
als vermisst. Die Kanarischen Inseln haben sich in den vergangenen Jahren
zu einem der Hauptziele für Menschen entwickelt, die versuchen, nach
Spanien zu gelangen.
2020 kamen nach Angaben des Innenministeriums 23.000 Migranten und
Flüchtlinge auf den Inseln an – ein Rekordwert. Boote, die auf der Route
verschwinden, sind oft nicht dokumentiert. Einige werden nie gefunden oder
erst Jahre später irgendwo auf der Welt.
Die Nachrichtenagentur AP hatte in diesem Jahr recherchiert, dass im Jahr
2021 mindestens sieben Boote mit Migranten aus Nordwestafrika, die
mutmaßlich versuchten, Spanien zu erreichen, in Richtung der Karibik und
Brasiliens abtrieben. Die meisten Boote stechen von Marokko, der Westsahara
oder Mauretanien aus in See, seltener aus dem Senegal, wie die spanische
Hilfsorganisation erklärte. Nach ihren Angaben trafen seit Juni mindestens
19 Boote aus dem Senegal auf den Kanaren ein.
11 Jul 2023
## LINKS
[1] /Fluechtlingsboote-vor-Westafrika-vermisst/!5946046
## TAGS
Griechenland
Spanien
Mittelmeer
Migration
Kanaren
Senegal
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vorwürfe gegen Italien bei EU-Kommission: Seenotrettung schwer gemacht
Mehrere Organisationen haben sich bei der EU-Kommission beschwert. Ein
Dekret Italiens behindere sie dabei, Menschen aus dem Mittelmeer zu retten.
Flüchtlinge auf dem Atlantik vermisst: Drei Boote weiterhin nicht gefunden
Spanische Retter haben vor den Kanaren 78 Bootsflüchtlinge gefunden, 300
werden noch vermisst. Die Todeszahlen steigen rasant.
Proteste in Brüssel gegen EU-Asylpolitik: Das Mittelmeer ist „ein Tatort“
Geflüchtete und NGOs protestieren in Brüssel gegen die EU. Während sich die
Regierungschefs treffen, werden Notruf-Mails bis Samstag vorgelesen.
Griechenland nach der Bootskatastrophe: Einig mit Meloni, Zwist mit Frontex
Griechenland prescht mit migrationsfeindlicher Politik vor. Frontex macht
dem Land nun schwere Vorwürfe im Fall der Bootskatastrophe vor zwei Wochen.
Bootsunglück im Mittelmeer: Ein Sohn, ein Bruder, einer von 750
Der Pakistaner Ali Raza wollte in Europa sein Glück versuchen. Nun ist er
vermutlich im Mittelmeer ertrunken. Ein Besuch bei seiner Familie.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.