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# taz.de -- Journalist aus Syrien: In Istanbul festgenommen
> Der syrische taz-Autor Muhammad Al Hosse wurde im Exil in der Türkei
> festgenommen. Seine Familie befürchtet nun die Abschiebung nach
> Nordsyrien.
Bild: Der syrische Autor Muhammad Al Hosse auf einem Bild seines Twitter-Kanals…
Berlin taz | Der syrische Fotojournalist und [1][taz-Autor Muhammad Al
Hosse] ist nach Angaben seiner Familie in der Türkei festgenommen worden.
Er sei am 23. Juni in Istanbul in Gewahrsam genommen und später nach
Gaziantep gebracht worden, wie die taz erfuhr. Seine Familie befürchtet
eine Abschiebung nach Nordwestsyrien, von wo aus er im Dezember aus
politischen Gründen geflohen war.
Der 26-Jährige berichtete für verschiedene internationale Medien aus
Nordwestsyrien. Die Region wird nicht von der syrischen Regierung, sondern
weiterhin von Aufständischen kontrolliert. Von lokalen Behörden in
Nordwestsyrien war Al Hosse nach eigenen Angaben bereits zuvor temporär
festgenommen und verhört worden.
Mit welcher Begründung Al Hosse nun in der Türkei festgenommen wurde, ist
unklar. Die Familie habe keinen Kontakt mehr zu Al Hosse, seit er nach
Gaziantep gebracht worden sei. Nach Angaben der Familie hatte er nach dem
Erdbeben, das im Februar die Türkei und Syrien heimsuchte, aufgehört,
journalistisch zu arbeiten. Al Hosses [2][letzter Artikel in der taz]
erschien zwei Wochen nach dem Beben.
Al Hosse hat für die taz unter anderem über die Lage von
Binnenvertriebenen, über [3][syrische Taubenzucht] sowie über das Beben
berichtet. Für die Onlineplattformen [4][Middle East Eye] und [5][The New
Humanitarian] berichtete er über Corona und Cholera und das
Gesundheitssystem in Nordwestsyrien.
## Appell an türkische Regierung
„Wichtig ist jetzt, dass Muhammad Al Hosse nicht im Unklaren gelassen
wird“, sagte Christopher Resch von Reporter ohne Grenzen. „Wir appellieren
an die türkischen Behörden, ihm Zugang zu anwaltlicher Vertretung zu
ermöglichen und zügig und klar zu kommunizieren, was sie ihm vorwerfen.“
Die Türkei beherbergt mit rund 3,6 Millionen die größte Anzahl an
registrierten Flüchtlingen aus Syrien weltweit. Jedoch hat sich die
Stimmung zunehmend gegen Geflüchtete gewendet. Präsident Erdoğan versprach
nach seinem Wahlsieg im Mai, eine Million Syrer*innen zurückzuschicken.
Medienberichten zufolge werden Syrer*innen in der Türkei solange ihrer
Freiheit beraubt, bis sie Dokumente unterzeichnen, „freiwillig“
zurückzukehren. Auch Human Rights Watch berichtete unter Berufung auf
Betroffene, dass türkische Beamte Syrer*innen „unter schlechten
Bedingungen festgehalten, […] geschlagen und misshandelt und sie gezwungen
hätten, Formulare für die freiwillige Rückkehr zu unterschreiben“.
3 Jul 2023
## LINKS
[1] /Muhammad-Al-Hosse/!a100153/
[2] /Nach-den-Erdbeben-in-Syrien/!5917703
[3] /Vertrieben-in-Syrien/!5759119
[4] https://www.middleeasteye.net/users/muhammad-al-hosse
[5] https://www.thenewhumanitarian.org/authors/muhammad-al-hosse
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Schwerpunkt Pressefreiheit
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Türkei unter Erdoğan
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Pressefreiheit
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