Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- EU-Abgeordnete stimmen für Öko-Design: Gegen Wegwerfkäufe
> Das EU-Parlament beschließt einen Gesetzentwurf, der Produkten zu einer
> längeren Lebensdauer verhelfen soll. Jetzt beginnen die Verhandlungen
> darüber.
Bild: Statt Fast Fashion, heute gekauft, morgen im Müll, soll die Kleidung nac…
Straßburg afp/taz | Das EU-Parlament will das Vernichten unverkaufter
Textilien und Elektrogeräte in Zukunft verbieten. In ihrer Sitzung am
Mittwoch stimmten die Abgeordneten mit breiter Mehrheit für den
Kommissionsvorschlag zur Ökodesign-Verordnung, welche die Nachhaltigkeit
und Lebensdauer von Produkten in der Europäischen Union verbessern soll. In
einigen Punkten macht sich das Parlament für noch strengere Vorgaben zum
Verbraucherschutz stark.
„Es ist an der Zeit, das Wirtschaftsmodell einer Wegwerfgesellschaft –
‚nehmen, herstellen, entsorgen‘ – zu beenden“, erklärte die
sozialdemokratische italienische Berichterstatterin des Parlaments
Alessandra Moretti. Nachhaltige Produkte sollten künftig zur Norm werden
und es Verbrauchern ermöglichen, „Energie zu sparen, Reparaturen zu
erleichtern und kluge Umweltentscheidungen beim Einkaufen zu treffen“.
[1][Dazu dürfe die Lebensdauer eines Produkts nicht durch „Designmerkmale“
begrenzt werden.] Softwareupdates, Ersatzteile und Zubehör müssen dem
Gesetzesentwurf nach zukünftig „für einen angemessenen Zeitraum verfügbar
sein“. Zudem soll ein digitaler Produktpass mit genauen und aktuellen
Informationen zu Produkten die Transparenz erhöhen und Verbrauchern
Auskunft über die Nachhaltigkeit geben. „Als Verbraucher im digitalen
Zeitalter sollten wir das Recht haben, die Technologie, die unser Leben
prägt, zu kontrollieren, zu reparieren und zu verändern“, sagte der
EU-Abgeordnete Patrick Breyer (Piratenpartei).
[2][Das Verbot des Zerstörens unverkaufter Ware] richtet sich insbesondere
gegen die sogenannte Fast Fashion: Das Phänomen, dass Schuhe und Kleidung
billig produziert werden und am Ende im Schredder landen, wenn kein
passender Abnehmer gefunden werde, hat sich nach Angaben der EU-Kommission
durch den Onlinehandel in den vergangenen Jahren verstärkt.
Die Behörde hatte im März 2022 ihren Verordnungsentwurf vorgelegt, im Mai
dieses Jahres einigten sich die EU-Mitgliedstaaten grundsätzlich auf eine
Verhandlungsposition. Das Parlament hat dies nun ebenfalls getan, wodurch
die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten für eine endgültige Fassung des
Gesetzes beginnen können.
12 Jul 2023
## LINKS
[1] /Recht-auf-Reparatur/!5895814
[2] /Oekonom-zur-Vernichtung-von-Retouren/!5659811
## TAGS
Konsum
Klima
Verbraucherschutz
Nachhaltigkeit
Kreislaufwirtschaft
Robert Habeck
## ARTIKEL ZUM THEMA
Entscheidung des EU-Parlaments: Wenn die Spülmaschine nicht spült
Das EU-Parlament will, dass Verbraucher*innen kaputte Geräte bald
kostenlos reparieren lassen können. Verbände glauben: Da ginge noch mehr.
Recht auf Reparatur: Keine Ersatzteile fürs Badezimmer
Für nachhaltigeres Wirtschaften ist es nötig, Konsumgüter länger zu nutzen.
Doch selbst teure Markenprodukte sind bisher kaum zu reparieren.
Abhängigkeit von Rohstoffen: Der Ausweg aus der China-Falle
Die Energiewende hängt maßgeblich von Rohstoffen ab. Wirtschaftsminister
Habeck setzt auf Kooperationen und Kreislaufwirtschaft.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.