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# taz.de -- U-Boot, Inflation, Yacht-feindliche Orcas: Meeresbiologen vermuten …
> In den Freibädern gehts wieder rund. Musk will sich mit Zuckerberg
> kloppen. Und Arme bekommen ein „Stellt euch mal nicht so an“.
Bild: Angriff!
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?
Friedrich Küppersbusch: Helene Fischer hat Nasenbluten.
Und was wird besser in dieser?
Erste singende KI.
[1][In den Freibädern gibt es mal wieder Schlägereien]. Sorgt [2][Claudia
Pechstein] dort bald für Recht und Ordnung?
Die heißen Tage könnten den polizeilichen Wasserwerfern einen enormen
Popularitätsschub bringen. Einfach mal in die schwitzende Masse halten.
Vielleicht wäre Schwimmmeister nicht nur ein tolles Wort mit drei M
hintereinander, sondern auch eine weitere Option für die Sportförderung: In
deutschen Olympiateams arbeiten formal zwei Drittel der Teilnehmenden bei
Bundeswehr und Bundespolizei. Wenn der Staat auch die Bademeister noch
rekrutiert, bekommen sie eine imponierende Uniform, Übung an der Waffe und
im Freibad weht ein Hauch von CDU-Parteitag. Das schreckt ab.
Australien kündigt an, stärker gegen Hassreden auf Twitter vorzugehen. Mehr
oder weniger gleichzeitig wollen dessen Besitzer [3][Elon Musk] und
[4][Meta]-CEO Mark Zuckerberg sich zu einem Käfigkampf treffen. Wie lange
noch, bis Musk k. o. geht?
Zerrissene Visitenkarte: Unter Burschenschaftern die Forderung zur scharfen
Mensur. In Deutschland dürften die beiden Hochleistungsflegel einander
legal blaue Häkchen ins Gesicht metzgern, in Österreich mit einigem Stolz
in die Narbe ein Pferdehaar einnähen lassen: Das gibt eine stattliche
Wulst. Es sind also noch schöne Steigerungen möglich, bis endlich ein
demokratisch legitimiertes und kuratiertes Netzwerk entsteht.
[5][Die gefühlte Inflation in Deutschland liegt laut einer Studie des
Kreditversicherers Allianz Trade bei 18 Prozent, die tatsächliche bei 6
Prozent]. Fühlt sich Ihre Realität eher nach 6 oder 18 an?
Wenn ich das Zwingende und das Häufige – Steuern, Energie, Lebensmittel –
bezahlt habe, ist noch ein kleiner, schmelzender Puffer übrig. Wer dagegen
dann schon blank ist, empfindet die Inflation höher als wer dann noch
reichlich hat. Paradox: Wer viel Geld hat, dem macht viel Geldentwertung
wenig. Die allgemeine Inflationsrate ist ein Mittelwert, der finanziell
Schwächeren ein herzliches „Stellt euch mal nicht so an“ vorhält. Aus Sic…
derer, die sich nicht so anstellen müssen.
[6][Die Orcas spielen vor der spanischen Küste „Schiffe versenken“]. Rächt
sich jetzt die Tierwelt an uns Menschen?
Meeresbiologen vermuten tatsächlich Rache einer notorischen Gruppe von
Schwertwalen, die schon mehrere Boote und dort jeweils das Ruder
angegriffen haben. Die Anführerin der Gruppe könnte ein Junges an einem
Ruder verloren haben, wird spekuliert. Andere führen Beispiele an, dass
Orcas gern spielen – mit Algen, Quallen oder eben mal einem Boot.
Überdurchschnittlich intelligent, Gruppenwesen und aus Daffke mal was
kaputtmachen – hallo Geschwister.
[7][Deutschland ist im Gleichstellungsranking des Weltwirtschaftsforums von
Platz 10 auf Platz 6 vorgerückt]. Können wir uns darauf ausruhen?
Wenn wir die Klimakatastrophe lindern und überleben können, winkt deutschen
Frauen in weiteren 67 Jahren eine ausgewogene Balance zwischen den
Geschlechtern. Vielleicht erklärt das, warum es männerdominierte Parteien
mit der Klimapolitik nicht so eilig haben: Lieber versaften als in der
Weibertyrannei vegetieren. Deutschlands Verbesserung bezieht sich aus
Politik, Bildung und Gesundheitswesen. Das kaschiert Rückschritte in der
Wirtschaft. Also der Equal Pay Gap und der Mangel an Frauen in
Führungspositionen. Da wir bei den „generations“ eh gerade bei „Z“
angekommen sind, mag man zuversichtlich schauen auf die „Generation Merkels
Enkelinnen“.
[8][Die Passagiere des U-Bootes „Titan“ sind wohl tot]. Ein Tauchroboter
habe Trümmerteile gefunden. Was bedeutet das für die Zukunft des
Risikotourismus?
Ein Fazit des medialen Hypes ist, dass die fünf Opfer in der „Titan“ als
Individuen geschildert wurden, während 500 Opfer im Mittelmeer Teil einer
Zahl blieben. Besserer Journalismus wäre also zu versuchen, jedem einzelnen
Schicksal seine Geschichte zu geben. Zynisch gesprochen könnte man schon
mal damit anfangen, einfach weniger über 5 Abenteurer zu berichten – wenn
man von 500 Menschen in Not schon kein Bild hinbekommt.
Und was machen die Borussen?
24 Siege in 24 Spielen, 143 Tore bei 5 Gegentreffern: Der BVB hatte sich
nicht entscheiden können, eine fertige Frauenmannschaft zu kaufen oder ganz
unten in der 7ten Liga mit Freizeitspielerinnen anzufangen. So sieht der
Kompromiss aus. Fragen: Valérie Catil, vag
25 Jun 2023
## LINKS
[1] /Erlebniswelt-Freibad/!5939958
[2] /Auftritt-von-Claudia-Pechstein-bei-CDU/!5938891
[3] /Podcast-ueber-Twitters-Entwicklung/
[4] /Entlassungen-bei-Meta/!5889360
[5] /Gefuehlte-Inflation-hoeher-als-reale/!5941427
[6] /Orcas-greifen-Boote-an/!5938222
[7] /Gleichstellung-von-Mann-und-Frau/!5939092
[8] /Titan-Insassen-fuer-tot-erklaert/!5942676
## AUTOREN
Friedrich Küppersbusch
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