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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine bestreitet Fall von B…
> Russland verkündet, die ostukrainische Stadt erobert zu haben, doch
> Präsident Selenski dementiert energisch. Die USA wollen derweil weitere
> Waffen liefern.
Bild: Wurde offenbar falsch verstanden: Präsident Wolodimir Selenski
## Russland: G7 fixiert auf Konfrontation mit Moskau
Russland hat das Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs in Japan als
Propaganda-Veranstaltung für die Ukraine abgetan. Die Gruppe der sieben
führenden demokratischen Industrienationen sei „fixiert auf eine
allumfassende Konfrontation mit Russland“, teilte das Außenministerium in
Moskau am Sonntag mit. „Die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder haben
den Chef des Kiewer Regimes zu ihrem Treffen gebracht, der von ihnen
kontrolliert wird, und haben die Hiroshima-Veranstaltung letztlich zu einer
Propaganda-Show gemacht“, hieß es in der Mitteilung weiter. (ap)
## Zehntausende bei pro-europäischer Demonstration in Moldau
In Moldau haben am Sonntag Zehntausende für einen Beitritt zur Europäischen
Union demonstriert. Nach Polizeiangaben versammelten sich mehr als 75.000
Menschen zu der Kundgebung im Zentrum der Hauptstadt Chisinau. „Wir sind
gekommen, um laut, mit Selbstbewusstsein und Stolz zu sagen, dass der Platz
Moldaus in der Europäischen Union ist!“, sagte die moldauische Präsidentin
Maia Sandu, die zu der Demonstration aufgerufen hatte.
Die Staatschefin sagte, dass ihr Land der EU bis 2030 beitreten wolle. „Das
ist die Chance für unser Volk, in Frieden und Wohlstand zu leben“, sagte
Sandu weiter. Die für die Mitgliedschaft notwendigen Kriterien zu erfüllen,
sei „ein Weg großer Anstrengungen“, es sei aber „der einzige Weg“.
Das 2,6-Millionen-Einwohner-Land wurde im Juni 2022 genau wie das
Nachbarland Ukraine zum EU-Beitrittskandidaten. Moldau sieht eine
Mitgliedschaft als Versicherung, nach dem Einmarsch Russlands in die
Ukraine nicht zum nächsten Ziel Moskaus zu werden.
Allerdings finden auch regelmäßig prorussische Demonstrationen in Moldau
statt – auch für diesen Sonntag wurde auf dem Land zu solchen Kundgebungen
aufgerufen. In Moldaus pro-russischer Separatistenregion Transnistrien hat
Russland bereits Soldaten stationiert.
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sprach ebenfalls bei der
Kundgebung in Chisinau und sagte, die EU werde die Bestrebungen Moldaus
unterstützen. Das Land sei „bereit für die europäische Integration“, fü…
sie hinzu.
Am 1. Juni findet in Moldau der Gipfel der Europäischen Politischen
Gemeinschaft statt. Er bringt die Spitzen von allen 27 EU-Ländern mit 20
Nachbarstaaten zusammen. Bis zu einer EU-Mitgliedschaft jedoch könnte es
für Moldau noch ein Jahrzehnt oder länger dauern, da das Land für den
Beitritt eine lange Liste von Anforderungen erfüllen muss. (afp)
## Papst: „Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!“
Mit Blick auf die blutigen Kämpfe im Sudan und den russischen Angriffskrieg
gegen die Ukraine hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, sich nicht an
Konflikte und Gewalt zu gewöhnen. „Bitte, gewöhnen wir uns nicht an
Konflikte und Gewalt. Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!“, sagte das
Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem Mittagsgebet Regina
Coeli vor mehr als 25 000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.
Auch einen Monat nach dem Ausbruch der Gewalt im Sudan sei die Lage
weiterhin ernst. „Ich begrüße die bisher erzielten Teilvereinbarungen,
erneuere jedoch meine Aufforderung, die Waffen niederzulegen.“ Er
appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft, „keine Mühen zu
scheuen, um dem Dialog zum Durchbruch zu verhelfen und das Leid der
Bevölkerung zu lindern“. In dem Land am Horn Afrikas war ein lange
schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Der Pontifex
erinnerte außerdem wie schon zuvor bei anderen öffentlichen Auftritten an
das „Leid der gequälten Ukraine“. (dpa)
## Kiew: Ukraine hält weiter Teile im Südwesten Bachmuts
Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt
Bachmut unter seiner Kontrolle. „Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen
und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt“, sagte der Sprecher der
Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen
Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es
schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die
Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der
Kriegsparteien nicht überprüfen.
Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äußerungen von
Präsident Wolodymyr Selenskyj, die zunächst als Bestätigung für die
russische Eroberung Bachmuts gewertet wurden, ehe Kiew sie dementierte.
„Der Präsident hat es richtig gesagt – die Stadt ist praktisch dem Boden
gleichgemacht“, sagte Tscherewatyj. Selbst bei einer Eroberung hätte die
Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, „aber sie
führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.“ Die Millionenstadt
Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der
Ukraine.
Seit dem vergangenen Herbst wird um Bachmut gekämpft. In den schweren
Gefechten, an denen auf russischer Seite vor allem Söldner der
Wagner-Einheit beteiligt waren, erlitten sowohl die russischen Angreifer
als auch die ukrainischen Verteidiger hohe Verluste. Die Stadt, in der vor
dem Krieg rund 70 000 Menschen lebten, wurde bei den Kämpfen fast
vollständig zerstört. (dpa)
## Estland und Lettland wollen deutsche Flugabwehr Iris-T
Estland und Lettland wollen gemeinsam das deutsche
Mittelstrecken-Luftabwehrsystem Iris-T-SLM erwerben. Die beiden baltischen
EU- und Nato-Länder wollen dazu zusammen Verhandlungen mit dem Hersteller
Diehl Defence aufnehmen, sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno
Pevkur am Sonntag in Riga nach einem Treffen mit seiner lettischen
Amtskollegin Inara Murniece. Sollten diese gut verlaufen, könnte ein
Vertrag im Sommer unterzeichnet werden. Die ersten Systeme könnten dann im
Jahr 2025 eingesetzt werden. Bis dahin müssten die Ausbildung der Soldaten
und der Aufbau der Infrastruktur erfolgen, sagte Murniece.
Nähere Angaben dazu, wie viele Waffensysteme angeschafft werden sollen und
zu welchem Preis, machten die Minister nicht. Nach Angaben von Murniece
werde es sich um das größte Rüstungsgeschäft seit der Wiedererlangung von
Lettlands Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 handeln. Pevkur
seinerseits sprach von einem Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro.
Die Luftverteidigung gilt als Schwachstelle der baltischen Staaten. Estland
und Lettland grenzen an Russland, Lettland auch an dessen engen Verbündeten
Belarus. Die beiden Ostseestaaten betrachten den russischen Angriffskrieg
gegen die Ukraine als direkte Gefahr für ihre Sicherheit. Sie haben ihre
Militärausgaben bereits massiv aufgestockt und rüsten ihre Streitkräfte
auf.
Das Luftabwehrsystem Iris-T SLM ermöglicht nach Herstellerangaben den
Schutz vor Angriffen durch Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und
ballistische Kurzstreckenraketen. Jede Einheit besteht aus Radaranlage,
Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierten Raketenwerfern. Das System
kann auf Ziele bis 20 Kilometer Flughöhe und 40 Kilometer Entfernung
feuern. (dpa)
## Treffen mit Brasiliens Präsident kam nicht zustande
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Rande des G7-Gipfels
wider Erwarten nicht mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula
da Silva zusammengekommen. Zur Begründung sagt Selenskyj, es habe
vermutlich Terminschwierigkeiten gegeben.
Der brasilianische Präsident ist einer der führenden Vertreter der Länder,
die eine Parteinahme zugunsten der Ukraine in dem von Russland geführten
Angriffskrieg vermieden haben und sich in einer neutralen Rolle sehen. Für
Verärgerung westlicher Regierungen hatte Lula mit der Äußerung gesorgt,
westliche Waffenlieferungen verlängerten den Krieg. Auch deswegen war eine
Zusammenkunft beider Staatsoberhäupter mit Spannung erwartet worden. (rtr)
## Selenskyj besucht Friedensmuseum in Hiroshima
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Abschluss des
G7-Gipfels in Hiroshima das Friedensmuseum der japanischen Stadt besucht.
Japans Ministerpräsident Fumio Kishida begleitete ihn bei der Visite. In
dem Museum werden Zeugnisse der grauenhaften Folgen des
US-Atombombenabwurfs vom 6. August 1945 gezeigt. Anschließend legten beide
am Mahnmal für die mehr als 300 000 Opfer weiße Blumen ab. Hiroshima ist
heute ein weltweites Symbol für die Schrecken von Krieg – und ein Ort der
Mahnung zum Frieden.
Vor seinem Besuch im Friedensmuseum war Selenskyj mit US-Präsident Joe
Biden zusammengetroffen und hatte an den Beratungen der Staats- und
Regierungschefs der Gruppe der sieben großen demokratischen
Industrienationen (G7) teilgenommen. Erstmals seit der russischen Invasion
in die Ukraine hatte Selenskyj auch jeweils den indischen Präsidenten
Narendra Modi und den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol getroffen,
die als Gäste am Gipfel teilnahmen. (dpa)
## Japan: „Starke Botschaft“ der G7 zu Ukraine
Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Hiroshima aus Sicht des Gastgebers
Japan „unerschütterliche Einigkeit“ bei der Unterstützung der Ukraine im
Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Die persönliche Anwesenheit des
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen der Staats-
und Regierungschefs habe geholfen, „eine starke Botschaft“ in die Welt zu
senden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida am Sonntag nach dem Ende
der dreitägigen Beratungen. „Ich denke, dass dies von sehr großer Bedeutung
war“, sagte Kishida. Einseitige Versuche, den Status quo – „egal wo auf d…
Welt“ – mit Gewalt zu verändern, werde man als G7 nicht akzeptieren.
Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen dürften „nicht akzeptiert werden“,
sagte Kishida. Die G7-Staaten verfolgten das „Ideal“, die Welt von
Atomwaffen zu befreien. „Ein Traum ist etwas anderes als ein Ideal. Ideale
sind erreichbar“, sagte der japanische Regierungschef. „Wir alle sind
Bürger von Hiroshima“, die sich nach Frieden sehnten, sagte Kishida, der
aus Hiroshima stammt. Die Stadt war am 6. August 1945 von der ersten in
einem Krieg abgeworfenen Atombombe zerstört worden. „Wenn alle acht
Milliarden Menschen auf der Welt zu Bürgern und Bürgerinnen von Hiroshima
werden, wird es keine Kernwaffen mehr auf diesem Planeten geben. Daran
glaube ich fest“, sagte Kishida. (dpa)
## Selenskyj: Bachmut steht nicht unter russischer Kontrolle
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag klargestellt,
dass die Stadt Bachmut nicht unter der Kontrolle Russlands steht. Selenskyj
sagte während des G7-Gipfels in Hiroshima auf die Frage eines Journalisten
nach dem Status der Stadt, Bachmut sei nicht von der Russischen Föderation
besetzt. Einige Stunden war eine Antwort Selenskyjs auf eine Frage nach dem
Status von Bachmut in englischer Sprache vielfach so interpretiert worden,
dass die Stadt an die russischen Kräfte gefallen sei.
„Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen. An diesem Ort gibt es nichts
mehr“, sagte Selenskyj zuvor. Der Kampf in Bachmut habe nichts
hinterlassen, außer einer Menge toter Russen. Auf die Frage, ob die Stadt
in den Händen der Ukraine sei, sagte Selenskyj zuvor: „Ich denke nein, aber
Sie müssen verstehen, dass es nichts gibt. Es gibt keine Gebäude. Es ist
eine Schande. Es ist eine Tragödie.“ Sein Pressesprecher nahm diese
Äußerungen später zurück.
Später sagte Selenskyj über einen Dolmetscher, die Ukraine lasse die
Menschen nicht zum Sterben zurück. Er wisse genau, was in Bachmut geschehe,
könne aber nicht über technische Details sprechen.
Ukrainische Militärvertreter sagten am Sonntag, in und um Bachmut werde
weiter gekämpft. Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin
Hanna Maljar sagte sogar, die ukrainischen Truppen hätten die Stadt halb
eingekreist. „Dem Feind ist es nicht gelungen, Bachmut einzukesseln, und er
hat einen Teil der dominierenden Höhen um die Stadt verloren“, sagte die
Ministerin. Der Vormarsch der ukrainischen Truppen in den Vororten, der
noch andauere, erschwere die Präsenz des Feindes in Bachmut erheblich.
Der Sprecher der ukrainischen Kommandos Ost, Serhij Tscherewaty, teilte
ebenfalls mit, das ukrainische Militär halte seine Stellungen um Bachmut.
„Der Präsident hat richtig gesagt, dass die Stadt tatsächlich dem Erdboden
gleichgemacht wurde“, sagte er. Die Einheiten vor Ort berichteten, dass die
Lage äußerst schwierig sei. Es werde immer noch heftig gekämpft.
Dagegen teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen
Sonntagmorgen mit, die Gruppe Wagner habe Bachmut mit Unterstützung
russischer Soldaten erobert. Die Befreiung der Stadt sei abgeschlossen,
erklärte das Ministerium auf seinem Telegram-Kanal.
Staatliche Nachrichtenagenturen in Russland zitierten den Pressedienst des
Kremls mit den Worten, Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Truppen und
den beteiligten Soldaten zum Abschluss der Operation in Bachmut gratuliert.
Die Soldaten hätten die notwendige Unterstützung für die Wagner-Kräfte
geliefert und ihnen Flankenschutz gegeben. (ap)
## Ukraine erwartet Dutzende westliche Kampfjets
Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach
dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden
Maschinen aus dem Westen. „Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben,
sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in
unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen
Partnern bis zu 18 Flugzeugen“, sagte der Sprecher der ukrainischen
Luftwaffe, Juri Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise
könnten der Ukraine „anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung
anstehender Aufgaben“ übergeben werden.
Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden dem monatelangen Drängen nachgegeben und
den Weg für die Lieferung amerikanischer Kampfjets an die Ukraine
prinzipiell freigemacht. Zunächst hatten sich die USA geweigert. Nun
unterstützt das Land die Ausbildung ukrainischer Piloten an den
F-16-Maschinen. Zudem soll gemeinsam mit anderen Partnern entschieden
werden, wer wann wie viele Flugzeuge liefert. Konkrete Zahlen gibt es
allerdings noch nicht.
Die Ukraine fordert die F-16 zunächst als Schutz gegen die russischen
Raketen- und Drohnenangriffe. Sie sollen zusammen mit bodengestützten
Flugabwehrsystemen eingesetzt werden. Zudem will Kiew westliche Jets, um
Bodentruppen bei Offensiven gegen Russland zu unterstützen. Die Ukrainer
argumentieren, die F-16 würden helfen, die eigenen Truppen zu schützen,
ihre Verluste zu reduzieren und womöglich auch für ein schnelleres
Kriegsende zu sorgen. (dpa)
## Südkorea sagt Ausrüstung für Minenräumung zu
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt.
Yoon traf am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am
Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von
Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur
Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische
Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul.
Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen
Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen
gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz
entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine
Kriegswaffen dorthin.
Beim Treffen mit Yoon bedankte sich Selenskyj laut dem Präsidialamt in
Seoul für die bisherige Unterstützung Südkoreas. Beide Seiten hätten sich
zudem auf die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg
verständigt. Südkorea stehe hinter den Ukrainern, bis der Frieden
wiederhergestellt sei, sagte Yoon. (dpa)
## Ukraine bestreitet weiter Bachmut-Eroberung
Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski hat erklärt,
dass Selenski russische Angaben über eine Eroberung der Stadt Bachmut nicht
bestätigt hat. International hatten Medien das berichtet.
Die [1][Frage des Reporters beim G7-Gipfel sei gewesen]: „Die Russen sagen,
dass sie Bachmut eingenommen haben“, schrieb Selenski-Sprecher Serhij
Nykyforow auf Facebook: „Antwort des Präsidenten: Ich denke nein.“ Auf
diese Weise habe der Präsident die Eroberung von Bachmut durch die
russischen Truppen bestritten, fügte der Sprecher hinzu.
Ursprünglich hieß es in Medienberichten, nach Angaben Selenskis sei die
seit Monaten umkämpfte ukrainische Stadt Bachmut unter russischer
Kontrolle. Das habe er am Sonntag während eines Treffens mit US-Präsident
Joe Biden beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima. Die russische Seite habe
die Stadt vollständig zerstört. „Für heute ist Bachmut nur in unseren
Herzen. An diesem Ort gibt es nichts mehr.“
Der Chef der [2][russischen Söldnertruppe Wagner], Jewgeni Prigoschin,
hatte bereits zuvor am Samstag mitgeteilt, Bachmut stehe seit dem Mittag
vollständig unter russischer Kontrolle. Das ukrainische Militär und die
Regierung dementierten eine solche russische Eroberung am Samstag. Dagegen
teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen Sonntagmorgen mit,
die Gruppe Wagner habe Bachmut mit Unterstützung russischer Soldaten
erobert. Die Befreiung der Stadt sei abgeschlossen, erklärte das
Ministerium auf seinem Telegram-Kanal.
Staatliche Nachrichtenagenturen in Russland zitierten den Pressedienst des
Kremls mit den Worten, Präsident Wladimir Putin [3][habe den Wagner-Truppen
und den beteiligten Soldaten zum Abschluss der Operation in Bachmut]
gratuliert. Die Soldaten hätten die notwendige Unterstützung für die
Wagner-Kräfte geliefert und ihnen Flankenschutz gegeben.
Beide Seiten lieferten sich seit acht Monaten heftige Gefechte um Bachmut,
der russische Angriff wurde dabei angeführt von Wagner-Söldnern. Sowohl
Russland als auch die Ukraine dürften im Kampf um Bachmut Tausende Soldaten
verloren haben, offizielle Zahlen hat aber keine der beiden Seiten
vorgelegt.
Selenski hatte im März in einem Interview der Nachrichtenagentur AP betont,
wie wichtig für ihn die Verteidigung Bachmuts sei. Viele Experten gehen
davon aus, dass der Fall Bachmuts zwar ein Dämpfer für die Ukraine
bedeutet, aber kein kriegsentscheidendes Ereignis darstellt. Die russischen
Truppen müssen noch viele weitere, teils schwer befestigte Städte
einnehmen, um ganz Donezk unter ihre Kontrolle zu bringen, eine jener
Provinzen, die Moskau im vergangenen Jahr völkerrechtswidrig annektiert
hatte. (ap/rtr)
## Biden kündigt neue Waffenlieferung für Ukraine an
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen
Staatschef Wolodimir Selenski in Japan eine neue umfangreiche
Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse „Munition,
Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge“, teilte Biden am Sonntag am [4][Rande
des G7-Gipfels in Hiroshima] mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington den
westlichen Verbündeten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des
Typs F-16 an Kiew erteilt.
Selenski war am Samstag überraschend zu dem Gipfel der Gruppe führender
Wirtschaftsnationen gereist, nachdem die USA sich am Freitag erstmals offen
für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine gezeigt hatten.
Einem US-Regierungsvertreter zufolge sagte Biden beim G7-Gipfel, dass die
USA eine Ausbildung ukrainischer Piloten an „Kampfjets der vierten
Generation einschließlich (des US-Kampfjets) F-16“ in Zusammenarbeit mit
„Verbündeten und Partnern“ unterstützen würden.
Selenski hatte erfreut darauf reagiert. Er begrüßte „die historische
Entscheidung“ und sagte, er hoffe auf eine „praktische Umsetzung“. (afp)
## Scholz sieht in F16-Ausbildung Signal an Russland
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in der Zusage einiger Staaten für eine
Ausbildung [5][ukrainischer Piloten auf F16-Kampfjets] vor allem ein
politisches Signal an Russland. „Das, was mit der Ausbildung von Piloten
verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt“, sagt Scholz am Sonntag
am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima.
Es sei etwa von den USA noch nicht „endgültig entschieden, was am Ende der
Ausbildung stehen wird“, betont er. „Aber es ist ein Projekt, das zunächst
mehr eine Botschaft an Russland beinhaltet“, fügt Scholz hinzu. Russland
könne nicht darauf setzen, den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, wenn es
nur lange genug durchhalte. Die Unterstützung für die Ukraine werde nicht
nachlassen. „Es bleibt die Botschaft: Russland muss Truppen zurückziehen.“
Dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Juri Ignat, zufolge könnte
die Ukraine mithilfe von F-16-Kampfflugzeugen den Krieg gewinnen. Wie er
dem ukrainischen Fernsehsender Espreso TV in Interview erklärt, würden die
Kampfjets Gebiete schützen, die außerhalb der Reichweite von
Flugabwehrraketen lägen.
„Durch den Einsatz von F-16 können unsere Bodentruppen die besetzten
ukrainischen Gebiete schnell befreien, indem sie feindliche Kommandoposten,
militärische Gruppen und logistische Versorgungsketten ins Visier nehmen“,
fügt er hinzu. Die Ukraine hat bisher keine Zusage zur gewünschten
Lieferung von F-16-Jets erhalten.
US-Präsident Joe Biden hat Regierungskreisen zufolge allerdings eine
Ausbildung ukrainischer Piloten an diesen Jets befürwortet. Russland warnte
die westlichen Staaten vor einer möglichen Lieferung von F-16-Kampfjets an
die Ukraine.(rtr)
## Papst Franziskus will Kardinal Zuppi mit Friedensmission beauftragen
Zur geplanten Friedensmission von Papst Franziskus für die Vermittlung
zwischen der Ukraine und Russland werden erste Details bekannt. Papst
Franziskus will Kardinal Matteo Zuppi damit beauftragen, teilt der Vatikan
mit. Zuppi ist Kardinal von Bologna und Vorsitzender der Italienischen
Bischofskonferenz. Der Zeitplan und die Details müssten noch ausgearbeitet
werden. Aus Kreisen verlautete, dass sich der 67-jährige Zuppi getrennt mit
dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin treffen solle. Papst Franziskus hatte Ende April
erklärt, der Vatikan sei an einer Friedensmission zur Beendigung des
Krieges mit Russland beteiligt. (rtr)
21 May 2023
## LINKS
[1] https://twitter.com/ChristopherJM/status/1660179711216025601
[2] /Wagner-Soeldnertruppe-aus-Russland/!5922453
[3] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5935743
[4] /G7-Gipfel-im-japanischen-Hiroshima/!5932126
[5] /Kampfjet-Koalition-fuer-die-Ukraine/!5935375
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