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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Geplätscher, Gesumm & Getöse
> Berlin braucht mehr RettungsschwimmerInnen und Insekten, aber definitiv
> weniger Lärm.
Bild: Hier werden schon die Insekten für die nächste Zählung gemacht
Berlin taz | Endlich baden gehen! Die Luft ist lau, das Wasser wird’s
langsam auch, und noch locken die Flüsse und Seen in der Region mit
ausgezeichneter chemischer Qualität. Nicht vergessen sollte man jedoch bei
aller Idylle, dass Wasser nicht das ureigene Medium für Primaten wie uns
ist, was sich immer wieder tragisch in den Statistiken niederschlägt:
Vergangenes Jahr ertranken 40 Menschen in Berlin-Brandenburg, fast die
Hälfte von ihnen übrigens in Berlin.
Für Brandenburg teilen das Rote Kreuz und die DLRG nun immerhin mit, dass
kein Mangel an RettungsschwimmerInnen herrscht: Nachdem die Pandemie eine
Lücke in die Reihen der potenziell Leben Rettenden gerissen hatte, konnten
im vergangenen Jahr 906 neue ausgebildet werden, 166 mehr als 2019. Gesucht
wird trotzdem noch, auch in Berlin. [1][Hier laden die Bäderbetriebe zum
Vorschwimmen], allerdings erst ab kommender Woche. Bis dahin kann noch
trainiert werden.
Vom leisen Plätschern des Badesees zum Röhren auf den Straßen: Trotz
allseits wachsender Mobility Awareness gibt es sie immer noch –
Arschlöcher, die das Gaspedal gern mal bis zum Anschlag durchtreten, um
ihre und die Potenz ihrer Maschinen unter Beweis zu stellen. Zwar werden
für den Tatbestand „Unnötiger Lärm bei der Nutzung eines Fahrzeugs“
mittlerweile 80 Euro fällig, aber den Nachweis zu erbringen ist bei solchen
Instant-Belästigungen alles andere als leicht. Abhilfe verspricht nun
[2][der in Frankreich entwickelte Lärmblitzer Marke „Méduse“].
Der heißt so, weil das über der Straße hängende Gerät mit seinen
Richtmikrofonen, seiner 360-Grad-Kamera und ein bisschen Fantasie wie eine
Qualle aussieht. Am Mittwoch wird Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU)
eine noch unter ihrer Vorgängerin bestellte Qualle am Breitscheidplatz in
Betrieb nehmen, die soll acht Wochen lang für ein wissenschaftliches
Forschungsprojekt Daten sammeln. Solange der Nachweis fehlt, dass
Lärmfahrer exakt identifiziert werden können, gibt’s nämlich kein Bußgeld.
## Sechsbeiner gesucht
Anschließend brummt es wieder deutlich leiser: Der Naturschutzbund Nabu
ruft zum Start seines „Insektensommers“ dazu auf, zwischen dem 2. und 11.
Juni mit Lupe und Notizblock oder Handy sechsbeiniges Geziefer zu zählen.
Am Freitagmittag [3][startet der Nabu die Aktion in der Weddinger
Sanddüne], einem versteckten eiszeitlichen Kleinod am weniger naturnahen
Kurt-Schumacher-Platz.
Später dann großes Tamtam zum Wochenausklang und dem Beginn einer neuen
Ära: [4][Das Haus der Kulturen der Welt feiert von Freitag bis Sonntag
seine Wiedereröffnung] mit dem neuen Intendanten Bonaventure Soh Bejeng
Ndikung und seinem KuratorInnenteam. Es gibt Konzerte, Performances,
Lesungen und Prozessionen sowie die Eröffnung der neuen Ausstellung mit dem
leicht barocken Titel „O Quilombismo: Von Widerstand und Beharren. Von
Flucht als Angriff. Von alternativen demokratisch-egalitären politischen
Philosophien“.
30 May 2023
## LINKS
[1] https://www.berlinerbaeder.de/rettungsschwimmer-innen/
[2] https://www.bruitparif.fr/la-meduse/
[3] https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer…
[4] https://www.hkw.de/programme/o-quilombismo-acts-of-opening
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Insekten
Schwimmen
Lärm
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung
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