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# taz.de -- Vor dem DFB-Pokalfinale: Eintracht Rasenball
> „Traditionsklub“ gegen „Konstrukt“? So sehr verschieden sind die
> DFB-Pokalfinalisten Leipzig und Frankfurt gar nicht.
Bild: T-Shirt oder Jacket: die Fußballmanager Max Eberl (Leipzig) und Markus K…
Bei [1][Eintracht Frankfurt] will es vielleicht niemand so gerne hören,
aber eine gewisse Tradition im Pokalfinale besitzt der Gegner [2][RB
Leipzig]: Zum vierten Male in den vergangenen fünf Jahren spielen die
Rasenballer nun in Berlin schon vor. Kommt es da also wirklich zur
Aufführung „der Traditionsverein gegen das Konstrukt“, wie
Eintracht-Präsident Peter Fischer zuletzt behauptete?
Um für einen friedlichen Ablauf zu sorgen, haben die Manager von Frankfurt,
Markus Krösche, und Leipzig, Max Eberl, jüngst für den Kicker
[3][Gemeinsamkeiten] herausgearbeitet. Krösche arbeitete von 2019 bis 2021
für die Sachsen, ehe er nach Hessen wechselte. Das Aufeinandertreffen
zweier Fußballwelten spiele auf dem Platz „gar keine Rolle“, sagt Krösche.
Dass Frankfurter Fans RB nicht mögen, kommentiert er so: „Ich respektiere
die Meinung der Fans und ihre Einstellung dazu.“
Eberl sagt: „Dass es Menschen gibt, die unseren modernen und innovativen
Ansatz schätzen, und andere sich eher als Traditionalisten begreifen, das
kann ich nachvollziehen.“
Beide Vereine waren so klug, Themen wie einen gemeinsamen Fanschal gar
nicht erst anzugehen. Daran hatte sich im Vorjahr mit dem SC Freiburg
heftiger Streit entzündet. Bei der Eintracht taucht auf den digitalen
Kanälen bis heute nicht das RB-Logo auf. Eine demonstrative Ablehnung, die
vor allem von Präsident Fischer ausgelebt wird.
Dabei sind in den neuesten Finanzkennzahlen der Deutschen Fußball-Liga
beide Klubs gar nicht mehr so weit auseinander. Leipzig liegt mit 348
Millionen Euro Umsatz und 164 Millionen Euro Personalaufwand im
Liga-Vergleich an dritter Stelle, Frankfurt (278/128) inzwischen auf Rang
fünf. Tradition allein schießt eben keine Tore.
## Wachsende Beliebtheit von RB
In der RB-Führungsetage verweisen sie darauf, dass 14 Jahre
Vereinsgeschichte ausgereicht haben, um in den Beliebtheitsstudien
mittlerweile auf einem guten Mittelplatz zu landen. Zwar weiter hinter der
Eintracht, aber vor vielen anderen namhaften Marken. „Bei Kindern und
Jugendlichen sind unsere Umfragewerte noch deutlich besser“, insistiert Max
Eberl. Bei den 8- bis 14-Jährigen steht RB Leipzig bereits an dritter
Stelle der Beliebtheitsskala.
Der 2009 vom inzwischen verstorbenen Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz
erschaffene Verein verweist darauf, dass der aktuelle Kader einen gewissen
Wiedererkennungswert hat: Zehn Profis sind noch aus dem 2019er-Finale
dabei. Peter Gulacsi, Willi Orban, Lukas Klostermann, Marcel Halstenberg,
Emil Forsberg oder Yussuf Poulsen haben teilweise noch den Aufstieg aus der
zweiten Liga 2016 miterlebt.
Mittlerweile haben sich die Roten Bullen unter die Top 16 in Europa
vorgearbeitet, werden bei der nächsten Champions-League-Auslosung wieder im
zweiten Lostopf liegen, weil sie zwischendrin auch mal Marken wie Real
Madrid, Manchester City, Manchester United oder Paris St. Germain
bezwangen. „Leipzig hat in der Art des Fußballs und in der Art, wie
Transfers getätigt wurden, großartige Arbeit geleistet“, findet Eberl.
Dass aktuell das Trainerteam mit Marco Rose, Alexander Zickler und Marco
Kurth eine ostdeutsche Vita einbringt, hilft natürlich, doch ist das
Einzugsgebiet längst größer. Sonst wäre der Besucherschnitt diese Saison
nicht auf 45.600 (und 97 Prozent Auslastung) gestiegen. Gleichwohl: An die
in Berlin erwarteten 80.000 Frankfurter Anhänger, von denen die Hälfte
angeblich mit Ticket anreist, kommt der Klub eben nicht heran. Dafür fehlt
dann doch noch etwas. Auch Tradition.
2 Jun 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Frank Hellmann
## TAGS
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Fußball
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