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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Treibstofflager in Brand gese…
> Auf der Krim sollen ukrainische Drohnen eine wichtige militärische
> Infrastruktur attackiert haben. Bei russischen Raketenangriffen sterben
> mindestens 26 Menschen.
Bild: Rauch und Flammen steigen aus einem brennenden Treibstofftank in Sewastop…
## Polen beschlagnahmt russische Botschaftsschule
Russland hat die Beschlagnahme des Gebäudes der Schule seiner Botschaft in
Warschau durch die polnischen Behörden scharf kritisiert. Das polnische
Vorgehen sei eine eklatante Verletzung des Wiener Übereinkommens über
diplomatische Beziehungen, teilt das russische Außenministerium mit. Es sei
zudem ein Eingriff in Russlands diplomatisches Eigentum in Polen. Dies
werde eine harte Reaktion und Konsequenzen für die polnischen Behörden und
die polnischen Interessen in Russland haben.
Ein Sprecher des polnischen Außenministeriums sagte zu Reuters, man handele
im Rahmen des Gesetzes. Das Gebäude, in dem sich die Botschaftsschule
befinde, gehöre dem polnischen Staat. Es sei von Gerichten bestätigt
worden, dass es von Russland unrechtmäßig in Anspruch genommen worden sei.
Dem polnischen Nachrichtensender TVP Info zufolge war am Samstagmorgen
Polizei vor der Schule vorgefahren. (rtr)
## Feuer in Treibstofflager gelöscht
Das Feuer in einem Treibstoff-Lager in Sewastopol auf der Krim ist nach
Angaben von Gouverneur Michail Raswoschajew gelöscht worden. Zwei Drohnen
hätten das Depot getroffen. Daraufhin sei ein Brand auf einer Fläche von
1000 Quadratmetern ausgebrochen. Der Ministerpräsident der von Russland
installierten Krim-Regierung, Sergej Aksjonow, teilt mit, die Luftabwehr
habe zwei Drohnen über der 2014 annektierten Halbinsel abgeschossen. Der
Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte war in der Vergangenheit
öfters Ziel von Angriffen, die Russland der Ukraine anlastet. Das
ukrainische Militär nahm zunächst nicht Stellung zu den Angaben des
Gouverneurs. (rtr)
## Ukraine begrüßt EU-Einigung über Agrarimporte
Die Ukraine hat am Samstag eine Einigung im [1][Streit über ukrainische
Agrarimporte] begrüßt. Die Entscheidung werde der Ukraine helfen,
Lebensmittel in afrikanische Länder zu exportieren, die dort dringend
benötigt würden, sagte der ukrainische Finanzminister Serhij Martschenko
bei einem Treffen mit seinen EU-Kolleginnen und -Kollegen in Stockholm.
Die EU-Staaten hatten am Freitagabend eine Einigung im Streit über die Flut
von Agrarimporten aus der Ukraine erzielt. Die Länder räumten fünf
Mitgliedsstaaten im Osten das Recht ein, den Import von einigen Gütern aus
der Ukraine vorübergehend zu verbieten. Gleichzeitig soll der Transit aller
Agrarprodukte erlaubt bleiben. Im Rahmen der Vereinbarung können Polen,
Ungarn, die Slowakei, Bulgarien und Rumänien vier landwirtschaftliche
Erzeugnisse aus der Ukraine von ihren Märkten fernhalten. Sie müssen aber
den ungehinderten Zugang zum Rest der Union garantieren. Die fünf Länder
hatten angeführt, die Importe aus der Ukraine ruinierten die Preise für
ihre heimischen Erzeugnisse. (ap)
## Moskauer legen Blumen für Opfer des Krieges nieder
Nach dem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Uman mit mehr als 20
zivilen Todesopfern haben Moskauer Bürger Blumen an einem Denkmal
niedergelegt. „Am Denkmal Lesja Ukrainka in Moskau, wohin Blumen zum
Andenken an die gestorbenen Ukrainer gebracht wurden, sind Polizisten
aufgetaucht“, berichtete das unabhängige Internetportal Astra in der Nacht
zum Samstag. Die Polizisten hätten die Blumen später weggeräumt und die
Trauernden aufgefordert, „in die Ukraine abzuhauen“, berichtete das Portal
unter Berufung auf Augenzeugen.
Schon im Herbst nach dem Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der
ukrainischen Millionenstadt Dnipro, bei dem mehr als 40 Menschen ums Leben
kamen, entwickelte sich das Denkmal für die ukrainische Dichterin Lesja
Ukrainka in Moskau zu einem Mahnmal für die Opfer des Kriegs. Am Ende
patrouillierte dort die Polizei, um das Ablegen von Blumen und Kränzen zu
verhindern.
Laut Astra kam es auch in der Provinzstadt Joschkar-Ola an der Wolga zu
spontanen Trauerbekundungen. Dort tauchten Blumen am Denkmal für die Opfer
politischer Repressionen auf. Aktueller Auslöser war ein russischer
Raketenangriff auf die Stadt Uman in der Nacht zum Freitag. Die Zahl der
Opfer liegt derzeit bei 23, darunter sind jüngsten Angaben nach auch fünf
Kinder – zuvor war von vier Kindern die Rede. (dpa)
## London: russische Raketenangriffe mit neuer Strategie
Hinter den jüngsten [2][russischen Raketenangriffen gegen die Ukraine]
steckt nach Einschätzung britischer Geheimdienste eine neue Strategie. Es
sei unwahrscheinlich, dass Russland mit der Angriffswelle am Freitagmorgen,
bei der mindestens 25 Menschen getötet worden seien, wie zuvor
Infrastruktur zerstören wollte, teilte das Verteidigungsministerium in
London am Samstag mit.
Es bestehe die realistische Möglichkeit, dass Russland versucht habe,
ukrainische Reserveeinheiten sowie Militärgüter anzugreifen, die kürzlich
an die Ukraine geliefert wurden. Dabei betreibe Russland einen
„ineffizienten Zielprozess“ und nehme zivile Opfer zugunsten einer
angenommenen militärischen Notwendigkeit in Kauf.
Bei der Attacke vom 28. April habe es sich um den größten Einsatz von
Marschflugkörpern seit Anfang März gehandelt, hieß. „Die Angriffe deuten
auf eine Abkehr von Russlands Nutzung von Langstreckenschlägen hin.“ Es
seien weniger Raketen eingesetzt worden als im Winter, als Russland vor
allem auf ukrainische Infrastruktur zielte. (dpa)
## Mindestens 26 Tote bei russischen Angriffen in der Ukraine
Bei der ersten größeren russischen Angriffswelle in der Ukraine seit Wochen
sind mindestens 26 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Am
schwersten von den Angriffen getroffen wurde am Freitag die Stadt Uman im
Zentrum des Landes. Dort wurden nach Behördenangaben mindestens 23 Bewohner
eines Hochhauses getötet, darunter vier Kinder. Der ukrainische Botschafter
Oleksij Makejew forderte unterdessen mehr militärische Unterstützung von
Deutschland.
Zum erstens Mal seit Monaten wurde am Freitag auch die Hauptstadt Kiew mit
Marschflugkörpern beschossen, hier gab es keine Opfer. In dem zerstörten
Wohnhaus in Uman suchten Rettungskräfte nach Verschütteten. Unterstützt
wurden sie von Einwohnern, unter ihnen der 33-jährige Dmytro. „Ich will
meine Kinder finden, lebend oder tot“, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
„Sie sind unter den Trümmern.“ Auch die Stadt Dnipro wurde von
Marschflugkörpern getroffen. Hier wurden laut Behördenangaben eine junge
Frau und ein dreijähriges Kind getötet.
Aus der südukrainischen Region Cherson meldeten Behördenvertreter einen
Angriff auf das Dorf Biloserka. Dabei seien eine 57-jährige Frau getötet
und drei weitere Menschen verletzt worden. (afp)
Kiew fordert Waffen zum Schutz vor Raketen
Präsident Wolodimir Selenski verurteilte die Angriffe und zeigte sich
überzeugt, dass diese Moskau dem „Scheitern und der Bestrafung“ näher
bringen. Sein Berater Mychailo Podoljak schrieb auf Twitter: „Wenn ihr
nicht wollt, dass sich DAS in der Welt verbreitet, gebt uns Waffen. Viele
Waffen. Und erweitert die Sanktionen.“
Das russische Verteidigungsministerium gab an, „temporäre Aufmarschpunkte
von Reserveeinheiten der ukrainischen Streitkräfte“ mit „hochpräzisen
Waffen“ bombardiert zu haben. „Alle zugewiesenen Ziele wurden getroffen.“
Insgesamt wurden landesweit nach Armeeangaben 21 von 23 russischen
Marschflugkörpern abgeschossen. Die Raketenabwehr der Ukraine war zuletzt
durch die Lieferung hochmoderner Abwehrsysteme durch die westlichen
Verbündeten massiv verstärkt worden. (afp)
## Ukraines ESC-Teilnehmer müssen in den Luftschutzkeller
Ukraines Teilnehmer am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) hat unter
widrigen Umständen ein Konzert in Kiew gegeben. Kurz vor seinem geplanten
Auftritt im Hauptbahnhof der Stadt wurde das Pop-Duo Tvorchi am Freitag vom
Ertönen des Luftalarms in den Keller gezwungen. „Es ist, was es ist“, sagte
Musiker Andrij Huzuljak nach dem Heulen der Sirenen, „wir glauben an unsere
Luftabwehr“.
Sänger Jeffery Kenny ist solche Unterbrechungen bereits gewohnt: „Wir
müssen immer nach unten kommen und versuchen, uns in Sicherheit zu
bringen.“
Das Duo vertritt die Ukraine [3][mit ihrem Lied „Heart of Steel“] (Herz aus
Stahl) beim ESC in Liverpool im kommenden Monat. Aufgrund des
Ukraine-Krieges findet die Veranstaltung in England statt, obwohl die
Ukraine im vergangenen Jahr gewonnen hat. (afp)
29 Apr 2023
## LINKS
[1] /Agrarimporte-aus-der-Ukraine-in-die-EU/!5926503
[2] /Krieg-in-der-Ukraine/!5931223
[3] https://www.youtube.com/watch?v=PBJ7VsyTehE
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genommen. Unter den Opfern sind mindestens zwei Kinder.
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